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Autograph: Zürich StA, E II 441, 640 (Siegelspur) Ungedruckt
Hat sich nach seiner Heimkehr [aus Urdorf] von Christoph [Klauser] untersuchen lassen. Hofft auf baldige Genesung. Klauser rät ihm von der Fortsetzung der Badekur ab, weshalb sich Ott von den Mitbadenden verabschiedet. Bullinger soll Werner Steiner bitten, Otts Schulden, wie verabredet, zu bezahlen.
Min fruntlich grutz zuvor, lieber Meister Heinrich.
Wie ich heim komen bin, bin ich ilentz zu Dockter Kristoffel 3 gangen und im min anligen gesagt. Hat er mir den hals besechen und mir glich ein gurgellwasser gemacht, das sölly ich ilentz bruchen. Das hab ich also gethan und bin gutter hoffnung mitt der hilff gottes, es werdy min sach bald gutt. Aber von des badens wegen hab ich inn ouch gefragett. Wil er mir nit ratten, witter ze baden von wegen der grossen hitz, sidmal mir die kranckheit alle von übriger 4 hittz komen ist. Und darumb ist min früntlich und ernstlich pitt an üch, ir wellen mir all unsern badenxellen 5 fast gnaden 6 und sy früntlich bitten, das sy an mich nütt zürnen wellend. Ouch dancken ich üch und den andren allen als gutz 7 . Dann wo ich üwerem jedlichen köntty dienen, weltty ich alltzitt willig funden werden. Und wie ich mitt Meister Werny Steiner gerett hab von allen sachen, bittend mir in, das er mirs usrichty 8 , wie bald er dann wider heim kömbt, wil ich in usrichten und bezalen.
Briefe_Vol_04_0256 | arpa |
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Nit me dann gott der allmechtig sy mit uns allen, und gesegny gott allen üwer bad etc.
Felix Ott,
ferwer zu Zürich.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem wolgelertten, frommen, ersamen und wisen Meister Heinrichen Bullinger, jetz zu Urdorff.