Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

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Georg Wimpfer an
Bullinger
Stein am Rhein,
11. Juli [1534]

Autograph: Zürich StA, E II 441, 266 (Siegelspur) Ungedruckt

Nachrichten über das Ende des Krieges [in Württemberg]und über die Kriegskosten. Glückwünsche für die Badekur

S. Gunstiger herr und lieber patron, uff den 10. tag iulii ist usß der firsten leger 2 uns bottschafft komen von ainem firnemen kriegsman 3 dem , ouch die firsten ain firdernus 4 geben haben, das der krieg 5 gentzlich gericht 6 unnd das geschutz deß landgraffen mit 5 fenlin knechten hin uff Strassburg gefiert und belaidt 7 werde, die firsten aber am 9. tag uffgebrochen hin uff Stuckgarten. Do will der hertzog erstlich das land besetzen und die empter versehe. Was er dann witter firnemen, werden wir wol horen. Achten, er werd darnach mit ettlichen pferden uff Dwiel 8 . Der bericht 9 deß fridens: Am erlitten kosten 10 wirt den firsten 11 6 tonnen gold 12 , und sollen die kungischen 13

b in der Vorlage verschrieben: nienung. Vgl. die richtige und deutliche Schreibweise unten S. 271, 8f.
6 Der Rat von Bern.
7 Angelegenheit, Unterhandlung (SI II 1397f).
8 woran (Grimm XIII 1983).
1 Der Inhalt - die Ereignisse in Württemberg sowie die Erwähnung von Bullingers Badeaufenthalt - verweist den Brief eindeutig ins Jahr 1534.
2 Das Kriegslager von Landgraf Philipp von Hessen und Herzog Ulrich von Württemberg in Daugendorf bei Riedlingen (Kr. Biberach, Baden-Württemberg).
3 Unbekannt.
4 Empfehlungsschreiben (SI I 1001).
5 Der Feldzug zur Wiedereinsetzung Ulrichs ins Herzogtum Württemberg.
6 beendet, beigelegt (SI VI 389). - Zum Frieden von Kaaden s. oben S. 243, Anm. 14.
7 geleitet.
8 Bis zum 12. August ist Ulrich von Württemberg jedenfalls nicht auf dem Hohentwiel erschienen, s. Wolfgang Mösel an Bullinger, 12. August 1534 (unten S. 273f, 9-11).
9 das Abkommen (SI VI 321).
10 Zur Berechnung der Kriegskosten s. Heyd III 5-11.
11 erhalten die Fürsten.
12 600000 Gulden (SI XIII 235).
13 Die Partei Ferdinands I.


Briefe_Vol_04_0253arpa

dem hertzogen Mumpelgart widerum ledig machen 14 , daruff er hatt 1 tonnen unnd 30 tusent guldin entlenet 15 und 16 , firter diser handlung halb kein teil gegen dem andern ansprach suchen 17 , ouch deß gloubens halb zwischen inen, den parthien niemantz beschediget werden. So nun ab Dwiel mir der glichen minder oder mer bericht kompt, ouch anders, wils ich euch onverzogenlich zuschicken, und gesegen euch und ewer gesellen 18 gott das bad 19 . Ich wunsch euch 20 ain hürlingsuppen 21 , waiß nit, ob ichs noch bringen wird oder nit. Gott sey mit euch. Amen.

Stein, 11. iulii.

Ewer williger Georg Wimpfer.

[Adresse auf der Rückseite:] Dem frommen, erwirdigenn herren M. Heinrichen Bullinger, prediger zu Zurrich, minem gunstigen, lieben patron, zu handen.