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Autograph: Zürich StA, E II 362, 1 (Siegelspur) Ungedruckt
Gerings Gesuch um Entlassung ist, auf die Bitte der Zürcher hin und nachdem er vom Schaffhauser Rat angehört worden war, angenommen worden. Sobald er eine Transportmöglichkeit findet, will er nach Zürich kommen. Dankt Leo [Jud]für dessen väterlichen Tadel.
Gnad und frid, geliebtter M. Heinrich.
Wüssind, das nachdem unsere gnedigen herren von Zürich hiehar an einen ersammen radt geschriben 1 und minen begert und ich ouch persönlich erhört bin worden mines willens halb, hand hie mine herren eines ersammen radts bitt und begerung erhört. Doch so hatt mich das (als ich von vertrüwtten 2 lütten verstanden hab) wol gehulffen, das ich das hab hoch anzogen, das sy macht habind, mich ze urlouben, so hab ich glichen gwalt, urloub zu begeren. Deßhalben nun (gott sige lob und danck allen brüderen, fürnemlich üch, die daran gearbeittet habend) alle ding hinüber 3 sind hie zu Schaffhusen 4 . Ich acht ouch, es sige by üch zu Zürich hinüberhin. Doch so es nach ettweran falte 5 , so bitt ich üch, thund mir es zu wüssen uff nechsten fritag. Gend Joachimo 6 ein zedely, so sucht er ettwan einen Schaffhuser und gibt im den brieff. Ich hab mutt 7 , so bald ich fur 8 find und hie gerüst wird, so welle ich kommen, wenn es by üch nütt ist, das mer manglet, daruff ich wartten bedörffe.
Briefe_Vol_04_0227 | arpa |
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Sagend Meister Löuwen 9 ich dancke imm früntlichen siner vetterlichen , straff 10 und habe sy ouch angenommen alls ein kind von einem vatter, aber ich welle (so uns gott last leben) im nitt geschrifftlich aber mundlich antwortten, dann ich all min anligen nie hette mögen gschrifftlich ußrichtten.
Gott behütte üch all.
Ex Schaffhusio, 1. iulii anno 1534.
Beatus tuus totus.
[Adresse auf der Rückseite:] An den ersammen wolgelertten M. Heinrichen Bullinger, sinen geliebtten herren und bruder.