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Abschrift von Heinrich Utinger a : Zürich StA, E II 1, 126-128 (ohne Siegelspur) Ungedruckt
Johannes Blum soll sich nach Winterthur begeben und, im Beisein des Pfarrers [Matthias Hirsgarter]
und des Stadtschreibers [Gebhart Hegner], Hans [Landenberg]gemäß anschließender Instruktion zur
Besserung seines und seiner Frau Lebenswandel ermahnen.Briefe_Vol_04_0224 arpa
Dem ersamen, frommen und wolgelerten Floro, dechan des capitels Wintertur, unserem gunstigen, lieben.
Gnad und frid von got etc.
Lieber her und bruder, uch ist noch unvergessen, wie im nechstgehaltnen 3 synodo vil ungeschikter artiklen wider her Hansen Stattschriber ingeleit 4 , sin geschrifftliche verantwurtung 5 dagegen verhört 6 und wir verordnet, der handlung nachzetrachten 7 . Das nun beschehen ist 8 . Hierum were jetzund unser will und meinung, das ir gen Wintertur hinzu kartind 9 , den pfarrer 10 daselbs zu uch nemind und ir bed den stattschriber 11 daselb erbätind, das er zu üch stünde und demnach ir dry nach vermög hie bygelegter instruction handlind, wie wir uch vertruwend.
Hiemitt sind got bevolhen.
Datum Zürich, 1. julii 1534. jar.
Verordnete von den räten
und predicanten vom synodo.
[Instruktion:] Florus, der dechan in Winterturer capitel, Mathias Hirßgarter 12 , pfarrer ze Wintertur, und her stattschryber daselbs söllend her Hansen
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Stattschryberen berüffen 13 und dem mitt ernst, nach notturfft zum ruhisten 14 , volgende meinung fürhalten: 127
|| Die verordneten von eim ersamen synodo von räten und burgeren und predicanten habend wenig gefallens und vernügens 15 an siner geschrifftlichen veranwurtung 16 als die sines und insunders siner husfrowen , ungeschikten 17 wäsens halben gruntlich und wol bericht, ab dem sy ouch grossen mißfal tragend. Doch diewil er kurtzlich von eim ersamen rat oder zuchtherren ze Wintertur geschulet 18 , lassend sy es jetzzumal daby blyben des styffen 19 vertruwens, erstgemelter ersamer rat werde ouch ein flyssig ufsähen uff inn haben.
Daby lassend wir imm ernstlich ansagen, das er und sin frow ernstlicher und geflissner zu der kilchen und predigen gangid, das wirten, inzühen 20 der gsellschafften, insunders deren, so unserem waren, heiligen, begründten, christenlichen glouben zewider sind und ubel redend, underlassind, unvergriffen 21 was , ungefarlicher wyß zu eren zun zyten mitt eerenlüten oder gegen armen oder ouch främden redlichen lüten beschäche, das er sich allweg der warheit flisse, lychtferige 23 in worten myde, ouch kleidung halben sich erberlich 24 halte, nit in einem roten schläppli 25 und hurris 26 jüppli 27 dahar fare, insonders aber mitt der frowen rede, das sy inn und nebend der metzge beschnittner 28 und b züchtiger worten sye, kleider trage, die iren gezimmend und schlechts 29 den pracht hinlege, das sy bedi gedenkind, wie sy uss der armen schweiß, uß dem kilchengut lebind 30 da , schlecht 31 min herren die hoffart und den pracht nit getulden wellend. Und ob er und sy sich hieran nit stiessind 32 söllend , sy sich keins anderen nit versehen 33 , dann das man es fürohin nit gestatten wil, dann ein ersame oberkeit je nit gedulden wil, das man also mitt dem kilchen gut prachte 34 .
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|| 128 Es sol ouch der decanus und pfarrer ze Wintertur daruf acht haben, und wo nit schynbare 35 besserung volgte, im nechstvolgenden synodo anzeigen, inn betagen 36 , und sol er, her Hans Stattschryber, erschynen, sich ze verantwurten 37 . Söllend je alles in trüwen ußrichten 38 .
Verordnete von dem synodo:
m[eister] Cunrat Äscher,
m[eister] Itelhans Dumysen,
doctor Christoffel Klauser,
Heinrich Bullinger,
Leo Judae.