[392]
Niklaus Wyß an
Bullinger
[Baden],
6. Juni 1534
Autograph: Zürich StA, E II 441, 318 (Siegelspur) Ungedruckt
Berichtet über seine Badegenossen. Bittet Bullinger, sich beim Keller des [Großmünster-]Stifts [Jakob Reinhart]für seine Präsenz zu verwenden. Grüße.
Min willig dienst und alles gutz zuvor, lieber Meister Heirich.
Ich lan üch wissan, das ich gutt baderzellen 1 han von Kuststatt 2 und von Sant Gallen und frow Mürrerin 3 min nieste 4 nachberin ist und hett mir zu dem machhulpfen 5 . Lieber Meister Heirich, sint betten keller 6 halb von der
a Vorlage: manum.
für Landesgeschichte, Neue Folge, 25. Jg.,
1916, S. 394. 409-412. 418f; Markus
Jenny, Geschichte des deutsch-schweizerischen
evangelischen Gesangbuches im
16. Jahrhundert, Basel 1962, S. 85f und
Reg.; Manfred Schuler, Ist Wolfgang
Musculus wirklich der Autor mehrerer
Kirchenlieder? in: Jahrbuch für Liturgik
und Hymnologie, 17. Bd., 1972, S. 217-221;
Pfeilsticker I §925.
6 Über Anlaß und Inhalt des Gesprächs ist
nichts bekannt. Sollte es sich vielleicht
um Erwägungen über die Möglichkeit einer
Rückkehr Wimpfers und Zwicks nach
Riedlingen handeln, an die vor allem
Zwick zeit seines Lebens gedacht hat (s.
Moeller, Zwick 74-76)? Als Vertrauter des
Herzogs Ulrich könnte Mösel, der mit
Zwick bekannt war, wohl geeignet gewesen
sein, derartige Pläne zu befördern.7 Eine Beilage zu diesem Brief hat sich
nicht erhalten, wohl wesen der folgenden
Bitte, diese zurückzuschicken.
1 Badegäste, Badegesellschaft (s. SI VII 725).
2 Konstanz[?].
3 Weiter nicht bekannt.
4 nächste.
5 nachgeholfen [?].
6 Jakob Reinhart war von 1532 bis 1540
Keller des Großmünsterstiftes, d. h. einer
der beiden Amtmänner, die die Güter
verwalteten; s. Bächtold, Bullinger vor
dem Rat 122
Briefe_Vol_04_0208 | arpa |
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presentz halb alt und nüw 7 , wie min frow 8 üch betten hatt. Lieber Meister Heirich, gruzent mir üwery hußfrowen 9 und üwery mutter 10 und frow Wirtzin 11 und al nachberen und kussend mir Annely 12 an ein begly 13 von miner frowen wegen und von minan wegen und lend mir min huß anpffollen sin, wil ich um üch verdienen, und sind betten und sickent unß Annely gan Baden. Lieber Meister, frow Murrerin dut üch vast grutzen.
Geben am niestan samstag vor Medardy anno domini 1534.
Nicolaus Wyß
üwer dinener[!] alzit.
[Adresse auf der Rückseite:] Dem wolgelerten Meister Heirich Bullinger, predicant zu Zurich, minem lieben herren.