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Bullinger an
[Philipp von Hessen]
Zürich,
29. April 1534
Autographes Konzept: Zürich ZB, Ms K 40, 59r.
UngedrucktHat auf Wunsch Philipps von Hessen den Gesandten [Johannes]Lening in der Ausführung seines Auftrages
unterstützt. Außer dem Artikel über eine mögliche Bedrohung des Sundgaus, der für Zürich unnötig
war, ist alles getreulich vorgetragen worden. Lening wird ausführlich Bericht erstatten.
Durchlüch[tiger], hochgepor[ner] fürst und herr, min a gepürlich 2 , willig
dienst syend u[wer] f[ürstlich] g[nad]en voran bereydt.
1522 die Bittschrift an den
Bischof von Konstanz betreffend die Priesterehe.
In Uster war er zunächst Kaplan,
dann Pfarrer. Als solcher nahm er 1528 an
der Berner Disputation teil. Seit 1527
und (entgegen Pfarrerbuch 472) noch
1534 war er Dekan (s. Zürich StA, E II
1, 131k und Bächtold, Bullinger vor dem
Rat 42). - Lit.: ABernerRef 1466; AZürcherRef
1391, S. 601. 1409. 1986; Z I
209; HBLS V 424.
Demnach b u. f. g. begärt c 4 , Lenigno d 3 , u. f. g. mundtpotten 5 beholffen ze
sin, hab ich minen e besten flyß angewendt, daß er sin empfälch 6 ze dem f
getrüwlichisten g vollenden h möchte. Das er ouch geflyssen i gethon, biß ann
den einen artickel, die bedrowung inn gestallten der k embörung 7 gägen
dem Sundgöw belangend l 8 . Dann sömlichs uß vilen ursachen 9 fürzetragen
sich by uns gar nitt m geschickt 10 , noch u. f. g. nutz gewäsen, allß n das ützid 11
[h]ätte mögen für[d]ern. Was dan[n]ethin by unß [u.]f. g. und iro [f]ürnemmen
1904, S. 473; vgl. Briefwechsel
Landgraf Philipp's des Großmüthigen von
Hessen mit Bucer, hg. v. Max Lenz,
2. Teil, Leipzig 1887. - Publicationen aus
den K. Preußischen Staatsarchiven 28,
S. 121f). Auch sein Wankelmut in der Interimsfrage
(erst Zustimmung, dann Ablehnung)
war seinem Ansehen abträglich.
In der Abendmahlsauffassung blieb er
Zwinglianer; er bezeugte dies noch 1556
offen. Aus dem Briefwechsel mit Bullinger
sind aus den Jahren 1543-1561 sechs
Briefe Lenings und ein Brief Bullingers
erhalten. - Lit.:
-t., Johannes Lening,
Melsungens Reformator. Zum 333. Todestage
eines Vielgeschmähten, in: Hessenland
12, 1898, S. 98-101, und 13,
1899, S. 77; Alfred
Uckeley, Bericht über
das kirchliche Leben einer hessischen Gemeinde
[Melsungen] in den Jahren
1525-1527, in: ZKG 60, 1941, S. 75-88;
ders., Die (lateinische) Selbstbiographie
des Melsunger Pfarrers Johannes Lening
aus Butzbach vom Jahre 1564, in: Festschrift
Wilhelm Diehl, Darmstadt 1941.
- Beiträge zur Hessischen Kirchengeschichte
12, 1941, S. 193-204; Oskar
Hütteroth und Hilmar
Milbradt, Die althessischen
Pfarrer der Reformationszeit,
Marburg 1966. -Veröffentlichungen der
Historischen Kommission für Hessen und
Waldeck 22, S. 202-204; Robert
Stupperich,
in: NDB XIV 211.
12 dienstlich gewäsen, [i]st geflyssen fürgetragen o 13 , allß p 14 Lenignus q ,
unser lieber brüder und getruwer, nach der leng r u. f. g. erzelen kan 15 . Gott
der allmächtig verlyhe u. f. g. sin krafft und s gnad, daß sy inn rein fürchte,
vonn hertzen anrüffe, getrost sich imm t ergäbe und u inn v imm nach allem
wunsch zu guten und erbreyterung deß heyligen evangely gesyge
16 . Dorumb
bittend wir inn ouch von hertzen.
Datum Zurych deß 29. tags imm aprellen imm 1534. jar.
U. f. g. gantz williger diener H. B.,
diener deß wortz der kylchen Z[ürich].