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Autograph: Zürich StA, E II 357, 247 (ohne Siegelspur) a Zusammenfassende Ubersetzung: Blarer BW II 653f, Nr. 1474
[1]Graf Georg von Württemberg hat einen Diener [...]mit einem Brief an Blarer entsandt und sich nach dessen Predigten und sonstigen Aufgaben erkundigt. Blarer musste ihm in größter Eile antworten und teilte dabei auch Neuigkeiten mit, die Bullinger schon bekannt sein werden. Feststeht, dass er nun überhaupt keine Zeit mehr zum Schreiben hat. -[2] Doch will er sich für Bullingers letztes Schreiben [nicht erhalten] bedanken. Bullinger soll aber erklären, warum er die Konstanzer warnt, auf alles Acht zu geben, was in die Stadt importiert oder durch diese hindurchgeführt wird; so kann man umso besser auf der Hut sein. - [3] Er soll auch inständig für Konstanz beten. In größter Eile, etwa nach zwei Uhr [nachmittags] und vor der Abendpredigt.
Fr[untlicher] l[ieber] br[uder], es hat min gnädiger herr grauff Jorg 1 ain diener 2 hie gehapt mitt ainem schreiben an mich, dem ich in höchster yl antwurt[en]b müssen des predigens und anderer meiner geschefft halber. Hab ich angezögt, was ich diser zeyt neuws waiß. Achten, euch n[it] verhalten 3 belyben. Kan euch glatt 4 nichts schriben.
Bedanck mich zum allerbesten und höchsten ewers fleyssigen schriben[s] 5 . Ewer warnung halber, das man uffsechen 6 söllte haben, was herin 7 oder durchgefürt wurde, bitt ich zum höchsten, mich zu verstendigen, warum sölichs beschechen; so kan man dest baß acht haben. 8
Briefe_Vol_20-474 | arpa |
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Bittend gott trulich, trulich fur uns! In hochster yl, den 11. septembris, nach zway uren, vor der aubend predig, 1547.
Tuus A. Bl. |
[Adresse auf der Rückseite:] An meis[ter Heinrich]c Bulling[er zu Zürich].