Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[2936]

Ambrosius Blarer
an [Bullinger]
[Konstanz],
2. Juli 1547

Autograph: Schaffhausen StB, Mi Mül 320, Nr. 17a (Siegelspur) Druck: Bernd Moeller, Neue Nachträge zum Blarer-Briefwechsel, in: BWKG LXVIII/LXIX, 1968/69, 79f

[1] Gestern hat Blarer dem jungen Maximilian Seemann einen Brief [Nr. 2935] anvertraut. Falls Bullinger ihn noch nicht erhalten hat, wird das bestimmt in den nächsten Tagen geschehen. -[2] In Konstanz gibt es nichts Neues, nur das, was die Hochzeitsgesellschaft, die nach Zürich kommt, erzählen wird. -[3]Bullinger möge durch den Überbringer [...] genaue Angaben zur Badener Tagsatzung übermitteln. -[4]Beiliegend ein Brief und zehn Gulden für Hans Schöner. -[5] Bitte um Gebet. Segenswunsch und Gruß.

S. Scripsi ad te heri 2 per adulescentem Maximilianum Seeman 3 , quas literas, si non accepisti, tamen vel cras vel perendie accipies.

Iam nihil apud nos est, quod ad te possim, extra ea, quae nostri, qui ad nuptias istuc advolant, 4 narrare vobis poterunt.

Tu per hunc 5 ad me de comicus Badensibus 6 diligenter.

Mitto literas hic cum 10 aureis nummis ad Schönerum 7 nostrum, ac multum te obsecro, ut hos illi reddendos cures. 8

Juni" zu deuten, auch wenn Blarer in seinem am 22. Juni verfassten Schreiben einen am Vortag geschriebenen Brief erwähnt (s. Nr. 2927,15-17), der also nicht mehr erhalten ist. Vorliegendes Schreiben vom 30. Juni verließ Konstanz erst am 1. Juli; s. Nr. 2936,1f.
50 Dieser Brief wurde von Georg Seemann und seinem Sohn Maximilian überbracht, wie aus oben Z. 1-17 zu schließen ist.
1 Dass Bullinger der Empfänger des Briefes ist, geht aus dessen Inhalt hervor.
2 Mit Brief Nr. 2935 vom 30. Juni, der dieser Stelle zufolge offensichtlich erst am 1. Juli abgesandt wurde.
3 Siehe dazu Nr. 2935 und Anm. 4.
4 Die am 4. Juli 1547 im Zürcher Großmünster gefeierte Hochzeit des Zürcher Junkers Georg Escher vom Luchs ("Jörg Äscher") mit der Konstanzer Patriziertochter Dorothea von Menlishofen, belegt im Rechnungsbuch (Zürich StA, F III 32, Seckelamtsrechnungen 1546/47, S. 107 der Abteilung "Usgeben allerley
gelts") und in Zürich StadtA, VIII.C.1, EDB 1498. Sie ist von Blarer erneut in Nr. 2945,22-24, erwähnt. - Georg Escher wurde 1536 Achtzehner, wohnte im Haus "Zum Gewundenen Schwert", war Besitzer vom Zehnten zu Regensdorf und starb am 24. Mai 1554. Dies war seine zweite Ehe. Dorothea von Menlishofen starb am 18. Juni 1588 und ist im Münster zu Konstanz bestattet; s. Carl Keller-Escher, Promptuarium genealogicum, Bd. 2 (Zürich ZB, Ms Z II 2), S. 341 (unter Nr. 13.9); Die Familie Escher vom Luchs in Zürich. Nach den genealogischen Schriften der Zürcher Stadtbibliothek (Zürich ZB, Ms FA Escher L Allg. 102), Nr. 13; AK VI 257. 259, Anm. 3.
5 Unbekannt.
6 Die am 20. Juni begonnene und damals noch nicht beendete eidgenössische Tagsatzung; s. Nr. 2933, Anm. 18, und vgl. Nr. 2935,58f.
7 Hans Schöner.
8 Vgl. Nr. 2927,8-11.


Briefe_Vol_20-268arpa

Ora pro nobis diligenter. Salveat tua domus cum omnibus, qui nos amant. Salutem tibi adscribere iubent nostri. 2. iulii 1547.

Tuus Ambr. Blaurerus.

[Ohne Adresse.]