Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

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Bullinger
an Philipp von Hessen
Zürich,
6. September 1546

Autograph: Marburg Hessisches Staatsarchiv, 3, 1797 (PA 1797), 48r. (Siegelspur) a

Druck: Urkunden aus der Reformationszeit, hg. v Christian Gotthold Neudecker, Kassel 1836, S. 781f, Nr. CXCIII

a Textverlust durch Entfernung des Verschlussbandes. a Bemerkungen von verschiedenen Kanzleihänden. Über der Adresse auf f 49v.: H. Bullingerus. — Links unter der Adresse: Schickt Heinrichen Thomann. Presentatae 12. septembris 1546. —Rechts darunter von späterer Hand: Commendirt Henrich Thoman, einen Krigsmann, von den iren abgefertigt, 6. sept. 1546.

22 Oekolampads Dialog von 1530 "Quid de eucharistia veteres senserint"; s. Nr. 2454, Anm. 14.
23 Philipp Melanchthon, Epistola Philippi Melanchthonis, ad lohannem Oecolampadium, de coena Domini, Hagenau 1529 (VD16 M3 188 — Druck: Oekolampad BA II 308-310, Nr. 652; MBW-T 775). Oekolampad hat diese kleine Schrift in seinen Dialog aufgenommen.
24 Eine Oktavausgabe der erstmals 1543 erschienenen "Biblia sacrosancta" (BZD C319f. 327f) war bereits im Jahr 1544 von Christoph Froschauer in Zürich gedruckt worden (BZD C328; VD16 B2620. 2622). Möglicherweise war diese Ausgabe damals vergriffen. Erst im Jahr 1550 sollte erneut eine Oktavausgabe davon erscheinen (BZD C413; VD16 B2624).


Briefe_Vol_17-409arpa

Dass der Zürcher Rat seinen Großrat Heinrich Thomann nun vertraulich

an den Landgrafen entsendet, ist Ausdruck der von Zürich gehegten Sorge angesichts des vom Kaiser [Karl V] und vom Papst [Paul III.]angezettelten Krieges. Dass dieser nur die Ausrottung der wahren Religion (der sich Zürich schon seit Jahren ebenfalls angeschlossen hat) zum Ziel hat, ist allen klar. Demzufolge setzen die Zürcher das Wohlergehen des tapferen Landgrafen mit dem ihrigen gleich. Der Landgraf wird erfahren haben, welche Schwierigkeiten die benachbarten [eidgenössischen katholischen] Verbündeten machten, und wie heftig sie täglich vom Kaiser und vom Papst umworben werden. Der Zürcher Rat unternimmt weiterhin alles, um sich diesen Verbündeten zu widersetzen, und kann schon auf manche gute Ergebnisse zurückschauen. Um auch künftig sein Bestes tun zu können, entsendet er den frommen, tugendhaften und ehrlichen Überbringer. Der Landgraf möchte diesen nicht unter den Kriegsleuten, sondern bei seiner Dienerschaft unterbringen. Die Kosten übernehmen die Zürcher. Bullinger ist stets bereit, sich dem Landgrafen dienlich zu erweisen. In Zürich betet man für dessen auch für die Kirche so wichtigen Sieg. Bürgermeister Hans Rudolf Lavater lässt grüßen.