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Autograph: Wroclaw, Biblioteka Uniwersytecka, Ms R 243, Nr. 161 (bzw. 44)(Siegel) Ungedruckt
Am 14. November kam jemand aus Mailand und teilte mit, dass [der Statthalter Alfonso
d'Avalos] die eidgenössische Gesandtschaft anständig behandelt hätte. Sie wurde sogar von
ihm in das [Mailänder]Schloss geladen. Einige Boten aber waren nicht dazu gewillt, was klug
war, da man sie angesichts der angespannten Lage später des Spionierens hätte bezichtigenBriefe_Vol_15_645 arpa
können. Was der [Marchese] antwortete, weiß [zurzeit] niemand. — Die Nachricht von Unruhen
im Wallis ist nach [St. Gallen]gelangt. Sollte Bullinger Sicheres wissen, möge er es
mitteilen. Es gibt Leute, die es den [katholischen] Orten hoch anrechnen, dass diese ihre
Religion behaupten und die [der Evangelischen] von dort vertrieben haben. Andere loben die
[Evangelischen]für ihre Standhaftigkeit gegenüber fremder Tücke. Und gewiss ist die [evangelische
Religion]der Anstrengung wert!
Wir habend alhie zu S. Gallen kondschafft von ainem 2 (ist auß Mayland uff 14. novembris khommen) , a das der marchiß de la Quasta 3 der Eydtgnossen potschafft 4 gar eerlich tractiert und gehaben 5 habe, und derselbigen ouch in daß schloss begert. Sygend ettlich potten nit willig gweßen. Ist meins erachtenß weyßlich ghandlet; dann waß sich nachwertz 6 in so gfarlichen leuffen 7 zutragen haben solte, hett man gedenkhen mögen, eß were ettwas von inen abgsechen 8 oder gespecht 9 worden. Was aber sin 10 antwort sey, mag niemand wüssen, etc.
Valesiorum 11 trepidatio tumultuatioque 12 huc nescio quorum sermone allata est. Si quid habes certi, fac, oro, sciam. Sunt enim, qu b Pagis 13 multum tribuunt, quod asserta religione sua 14 nostram 15 illic pepulerint. Alii nostros constantia gratia laudant, quod nec cesserint, nec alienis artibus prebuerint aures. Ea caussa est, ut c certe fatigemus.
Vale. S. Galli, 19. novembris anno nostrae salutis. d
I. Vadianus.
[Adresse auf der Rückseite:] Domino Henrycho Bullingero suo. [Züri]ch e .