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Autographe Ausfertigung: Zürich StA, E II 342, 130 (Siegelabdruck); autographe Teilabschrift b : Zürich StA, E II 342, 129a Ungedruckt
Myconius findet beiliegend die Antwort Vadians auf Myconius' Brief [vom 7. September 1545]; er soll sie wieder zurücksenden. Bullinger hat seinerseits Myconius' Brief [Nr. 2243 vom 13. September] den Amtskollegen vorgelesen, die alle vor Schwenckfeld warnen. — Die [Zürcher] antworten wie folgt: Schwenckfeld hat etliche inakzeptable Schriften publiziert und wurde schon von Vadian widerlegt. Doch hält er an seiner falschen Lehre fest. Deshalb sind die Zürcher zu einem Gespräch mit ihm nicht bereit. Wenn Schwenckfeld etwas an den [Eidgenossen] auszusetzen hat, wie das aus seinem Gedicht ["Ein schön new lied von der gotheyt vnd herrligkeyt unsers herren Jesu Christi"] hervorgeht, soll er dies schriftlich anzeigen. Sollten die [Zürcher] es dann für nötig und gut halten, würden sie ihm antworten. Weiter wollen sie sich nicht mit Schwenckfeld befassen. —Bullinger hatte bisher weder etwas über [Johannes] Bader gehört, noch kennt er dessen Nachfolger [Johannes Liebmann]. — Der Stadtschreiber [Werner]Beyel ist verstorben. — Für einige Tage hatte Bullinger den von ihm sehr geschätzten Georg Frölich zu Besuch. Dieser lässt grüßen. —Bullinger erwartet Myconius' Antwort auf seine Briefe.
Gratiam et vitae innocentiam a domino.
Quid respondeat d. d. loachimus Vadianus tuis 1, intelliges ex his adiunctis, quae pro tua humanitate boni consules, haud dubie, lectaque remittes. Quod nos quidem attinet, praelegi tuas 2 nostris symmistis et fratribus. Salutant te omnes hortanturque, ut tibi caveas a Schvenckfeldio et suis; nam homo malus est, hypocrita insignis et discipulos habet ferocissimos et ad maledicendum paratissimos.
Nos unanimiter sic respondemus: Caspar Schwenckfeld hat ettliche gschrifften uußgan lassen, die wir gar nitt annemmen könnend, und ye mer er sich erlüteret, ye verworner er ist. Daruber ist er vilfaltig bericht 3 von herrn d. Vadiano, und ist von dem handel gschrifftlich, so vil notwendig, gnug c gehandlet. Er aber last sich niemer vermögend d4 und fart für mitt siner leer. Dorumb könnend und wollend wir uns sin gar nitt wyter beladen, und
Briefe_Vol_15_560 | arpa |
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gäbend imm keinen anlaß zu keinem gspräch, dann wir des kein frucht hoffend. So hat er nitt so vil frucht und frid an denen orten, da er noch gewest ist, geschafft, das wir nodt nach imm habind. Wir habend bißhar den kylchen Christi unser verwaltung und dienst befolhen, Christum gepredget. Hatt Schwenckfeld neißwas mangels 5 an uns, das zeige er gschrifftlich an; zeige, das wir imm Schwytzerland (wie das schwenckfeldisch gedicht 6 lut) Christum lesterind und schendint. Bedunckt uns dann nodt und gilt, 7 wollend wir imm antworten; wo das nitt, so lassend wirs anstan 8 bis zu siner zyt 9 Wyter wollend wir uns Schwenckfelden nitt beladen, und lassend ir uns fürohin e sin halb unbeckümbert. Hoffende, wir habind diser unser antwort by allen verständigen glimppff 10 und kein uneer.
De Badero 11 nihil audivi hucusque, nec, quis 12 ei successerit, novi. 13
Nova apud nos non sunt ulla, nisi quod archigrammateus noster Bygelius 14 migravit ad dominum 15.
Fuit hic apud me vir clarissimus Georgius Laetus 16 cum quo aliquot diebus me oblectavi; est enim amicus meus et frater singularis. Hic iussit, ut suo nomine te salutarem diligenter.
Plura iam non possum. Tuam responsionem ad has 17 et priores 18 expecto.
Vale. Tiguri, 28. septembris anno 1545, hora 12. meridiana.
Tuus ut semper B.
[Adresse auf der Rückseite:] Praestantissimo viro d. Osvaldo Myconio, fratri charissimo. Basileae.