[1903]
Autograph: Zürich StA, E II 335, 2072 (Siegelspur)
Hat bereits einmal wegen eines neuen Schulmeisters geschrieben [Nr. 1880], da Veit [Kappeler d.J.] trinkt und Schulden macht; nun senden die Herren [von Chur]den Klostervogt mit der Bitte um Hilfe nach Zürich, denn päpstlich Gesinnte und Franzosenfreunde (,,Germanogalli") arbeiten auf den Untergang der Schule hin -[Johannes] Travers erweist sich zwar als tüchtiger Vorkämpfer, doch die Auseinandersetzung mit Papisten, Täufern und Pensionenherren ist in Chur noch ebenso schwierig wie zu Beginn der Reformation -; das vom Klostervogt [Hans Tscharner] überbrachte Schreiben [oben Nr. 1902] ist an die Verantwortlichen für Schule und Kirche [gemeint sind die Schulverordneten; s. HBBW X 71, Anm. 1]gerichtet, während auf eines an den Rat verzichtet wurde 1 . Travers würde [Johannes] Pontisella bevorzugen; vielleicht könnte er ihnen provisorisch für zwei Jahre zur Verfügung gestellt werden, was auch Comander lieb wäre, dem Pontisella einst von dessen Vater anempfohlen wurde. Neben dem Gehalt von 100 rheinischen [Gulden] bieten sie ihm Haus und Garten sowie die Übernahme der Umzugskosten für seine Familie. Neuigkeiten kann der Briefüberbringer mündlich erzählen; Bitte um Nachrichten aus Speyer [vom Reichstag] und aus Deutschland. Grüße, besonders von Johannes Blasius.
[Gedruckt: Graubünden, Korr. I 68f, Nr. 53.]