Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1876]

Joachim Vadian an
Bullinger
St. Gallen,
19. März 1544

Autograph: Zürich StA, E II 351, 10 (Siegel)

Hat Bullingers Schrift gegen Cochläus [,,Ad Ioannis Cochlei De canonicae scripturae et catholicae ecclesiae authoritate libellum ... responsio"]überflogen und festgestellt, dass er die Verleumdung der Wahrheit derart kundig und maßvoll widerlegt, dass selbst Cochläus, wenn er bei klarem Verstand ist, dies wird anerkennen müssen; eine Übersetzung der Schrift ins Deutsche wäre wünschenswert. 1 Zwar erwähnt Cochläus, dass er von Breslau aus schreibe, doch Bullinger scheint dieser Angabe nicht zu trauen; Vadian will ihm helfen, den wahren Aufenthaltsort ausfindig zu machen, möchte aber Bescheid, sobald sich weitere Nachforschungen erübrigen. Gruß; bittet um Nachrichten aus Speyer [vom Reichstag] sowie um die

23 tun.
24 Graf Christoph heiratete am 24. Februar 1544 Anna Maria, geb. Markgräfin von Brandenburg-Ansbach. Am 17. April 1544 trafen Christoph und Anna Maria in Mömpelgard ein; vgl. Robert Uhland, in: NDB III 248; Blake Mériot, Nouvelles éphémérides du pays de Montbéliard, Mömpelgard 1953/1954. - Mémoires de la Société d'émulation de Montbéliard 59, S. 110.
25 beständig.
26 Die Antwort der Reichsstädte vom 13. März auf die Proposition vom 20. Februar findet sich in RTA JR XV/3 974-976, Nr. 102.
27 Auflage.
28 schwören. -Am 26. März sollte der Kaiser auch die eingeleiteten Prozesse gegen Basel
und andere Orte der Eidgenossenschaft als Folge dieser Zusage einstellen; s. Urkundenbuch der Stadt Basel, Bd. 10, hg. v. Rudolf Thommen, Basel 1908, S. 306-308, Nr. 273.
29 unverzüglich, umgehend.
30 Die evangelischen Stände hatten gefordert, dass vor den Beratungen zur Türkenhilfe erst über Frieden und Recht im Reich beraten werden sollte, was der Kaiser jedoch ablehnte. Die evangelischen Stände fügten sich schließlich unter Vorbehalt (RTA JR XV/3 960f, Nr. 97), so dass sich auch die Reichsstädte zur Zustimmung verpflichtet fühlten; s. PC III, Nr. 442, S. 465-467, bes. 466.
31 berichten.
1 Zu einer Übersetzung kam es nicht.


Briefe_Vol_14_147arpa

Rücksendung von Dokumenten; es heißt, den Eidgenossen drohe der Bann Kaiser [Karls V.], falls sie sich nicht vom französischen [König Franz I.]lossagen.

[Gedruckt: Vadian BW VI 287f, Nr. 1331.]