Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1634]

Bullinger an
Joachim Vadian
Zürich,
1. Juni 1542

Autograph a : St. Gallen Kantonsbibliothek (Vadiana), Ms 34 (VBS V), 121 (Siegel)

Bullinger ist wieder genesen, ebenso [Theodor]Bibliander, [Konrad] Pellikan und [Kaspar] Megander; einzig Leo [Jud] liegt noch schwer krank darnieder, bete für seine Genesung! [Martin] Bucer schreibt aus Straßburg, dass vor einigen Wochen 100 Reiter und 500 Fußsoldaten aus Straßburg ausgezogen sind; aus Basel hat Bullinger wegen Myconius' Gesundheitszustand keine Nachrichten; es heißt, der Türke [Suleiman I.] ziehe mit einem riesigen, gut ausgerüsteten Heer nach Ungarn. Klar ist, dass die Innerschweizer Orte dem Franzosen [Franz I.]zulaufen, was eine große Gefahr für die Eidgenossenschaft bedeutet; der Zürcher Rat ist sehr besorgt; was er den Innerschweizer Orten in Baden durch [Johannes] Haab entgegensetzte, wird Vadian wohl bekannt sein; der Herr befreie uns von den Fesseln der "Blutmänner"! Morgen wird an Stelle des [am 7. April] verstorbenen [Heinrich] Walder ein neuer Bürgermeister gewählt; die meisten sprechen sich für [Johannes] Haab oder [Hans Rudolf]Lavater aus; Gott, der die Herzen der Menschen kennt, möge uns einen tüchtigen und tugendhaften Bürgermeister geben, der sowohl die Kirche wie das Gemeinwesen friedliebend, weise und gottgefällig führt! Vadian soll häufiger schreiben und [Rudolf] Gwalther nicht vergessen, dem er zu schreiben versprochen hat. Grüße von [Theodor]Bibliander, [Konrad] Pellikan und [Kaspar]Megander. Bitte um Nachrichten betreffend den Türkenkrieg und die Vorgänge um den Kaiser [Karl V.], den Franzosen [Franz I.] und den Papst [Paul III.].

[Gedruckt: Vadian BW VI 136f, Nr. 1242.]

a Mit Randbemerkung von späterer Hand.