[1506]
Original von unbekannter Hand a : Zürich StA, E II 337a, 327r.-328r. (Siegelabdruck b )
[Die Genfer] haben [Guillaume] Farel aufgefordert, [nach Zürich und an weitere evangelische Orte] zu reisen, um angesichts der Verfolgungen in Frankreich und der Lage der Genfer Kirche um Unterstützung zu bitten. In Genf eintreffende Flüchtlinge berichten, dass Gläubige in ganz Frankreich, besonders in der Provence, in Orléans, Angers, Dijon, Romans[-sur-Isère] und Grenoble eingekerkert oder auch hingerichtet würden; besonders schmerzlich ist die Festnahme von [Charles de] Sainte-Marthe, der [die Lateinschule im Rivekloster] zu neuer Blüte hätte bringen sollen; nachdem sich in Genf so vieles zum Besseren gewendet hat, ist dies ein schwerer Rückschlag. Der Augenblick wäre günstig, um die Kirche wieder aufzubauen, doch geeignete Leute fehlen, und Virets eigene Kräfte reichen nicht aus. Beschwört sie deshalb, für die Rückkehr Calvins einzutreten, der wie kein anderer dafür geeignet ist. Außerdem sollen sie [den Genfer Rat] bitten, sich mit gleichem Eifer wie um Calvin auch um andere, besonders um den unter schändlichen Umständen vertriebenen [Elie] Coraud, zu bemühen. Empfiehlt ihnen die Genfer Kirche, von deren Zustand viel abhängt.
[Gedruckt: CO XI 205-208, Nr. 304; Corr. des réformateurs VII 90-93, 968.]