Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1498]

Joachim Vadian an
Bullinger
St. Gallen,
11. April 1541

Autograph: Zürich StA, E II 350, 409f. 413f (Siegel)

Die Briefe, die er von Bullinger betreffend den Regensburger Reichstag übermittelt bekam, wecken große Hoffnung; Gott möge das Herz Kaiser Karls [V.] erleuchten. Das türkische Heer hat Teile Ungarns eingenommen, selbst Wien ist in Gefahr; überall wird versucht, Truppen anzuwerben, die nötigen Mittel dazu fehlen aber; Vadian hat diese Situation vorhergesehen; verfehlte Kriegstaktik gegen diesen übermächtigen Gegner, dem nur mit vereinten Kräften entgegengetreten werden kann; dies sieht Venedig nach negativen Erfahrungen ein, ebenso [Franz I.]; hätte doch nur König Ferdinand [I.] in den letzten zehn Jahren daraus seine Lehren gezogen! Vadian befürchtet das Schlimmste und fleht zu Gott, damit dieser seine Gunst und Gnade nicht entzieht. Der französische König [Franz I.] befestigt Turin; die türkische Flotte bedroht Italien. Vogler [Hans d. Ä.?] wird bei seiner Rückkehr Weiteres berichten; hat Vogler beauftragt, wegen Bucer mit ihm zu reden. Gruße, auch an den Bürgermeister [Diethelm] Röist und an [Hans Rudolf]Lavater. Wenn Bullinger die an ihn gesandten Bücher nicht mehr braucht, soll er sie auf Vadians Kosten zurücksenden.

[Gedruckt: Vadian BW VI 13-15, Nr. 1160.]

g Teilweise auf das nicht mehr vorhandene Verschlussband geschrieben.
35 Mäzen (vgl. Peter L. Schmidt, in: KP III 860-862).