Heinrich-Bullinger-Briefwechseledition, Universität Zürich © Heinrich Bullinger-Stiftung Arpa Bibliothek Textbreite Schriftgröße

[1213]

Joachim Vadian an
Bullinger
St. Gallen,
13. Januar 1539

Teilkopie von Johann Jakob Wick a : Zürich ZB, Ms F 23, 4 1/42 (eingelegtes Blatt) Ungedruckt

Schickt ein ihm von Stadtschreiber [Augustin Fechter] übermitteltes Gedicht, das in Überlingen an einer Kirchentür angeschlagen worden war.

Zu b Überlingen hatt einer an die kilchthür einen rymen angeschlagen, welcher abgnommen und ussgangen ist 1 . Von dem hatt mir der stattschryber 2 des c ein abgschrifft von wunders wägen zu gestelt. Lutet also:

b nach haerere gestrichenes posse.
1 Gemeint ist zweifellos Jakob Zorn; vgl. unten Nr. 1247.
2 Das Gerücht, Capito wolle Bern besuchen, bewahrheitete sich nicht; vgl. unten Nr. 1224, 87-89.
a Das verlorene Original enthielt offenbar auch Ausführungen zum Fall des Knaben
Sebastian Uriel Appenzeller (s. unten Nr. 1216); vgl. auch oben Nr. 1210.
b Darüber Ex litteris d[octoris] loachimi Vadiani ad dominum Heynirichumi Bullingerum.
c des über der Zeile nachgetragen.
1 verbreitet worden ist. — So soll auch Simprecht Vogt das Schmähgedicht im Gespräch mit dem Abt von Rheinau angeführt


Briefe_Vol_09-031arpa

Ich fragen hie on allen list,

worum so vil tüfel und nun 3 ein gott ist?

Antwurt:

Lieber fründ, nun hab gedult,

es ist der münchen und pfaffen schuld.

Hettend sy in allen iren mässen

so vil tüfel als 4 hergott gfrässen,

werind tüfel gar vertriben

und iro keiner überbliben.

Vale.

Sangalli, 13. ianuarii anno 1539 d .