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Autograph: Zürich StA, E II 360, 511 (Siegelspur) Ungedruckt
Der Überbringer des Briefes wird von Schnyders Verhandlungen über die in Biel weilenden Söldner, besonders von derjenigen über [Wilhelm]Frölich am 1. März vor dem Rat, berichten; die Pensionenbezüger geben sich selbstsicher. Bullinger soll etwas gegen das leichtfertige Eidschwören schreiben, sonst handelt man als Christ schändlicher an Gott als die Römer an Jupiter. Grüße.
Graciam et pacem etc.
Trewer unnd gliepter herr unnd bruoder. Ich hett uch ze schriben, was ich sampt minem mitbruoder 2 der kriegslewten halb, so by unns sich enthalten 3 , nach winechten gehandlet, demnach, was ich fur mich selbs uff 1. marcii gehandlet vor minen herren Frölichs halb unnd anderer, was man mir fur ein bescheyd geben, deßglichen Frolichen 4 . Das alles wurtt euch der zuöger 5 diß brieffs umb kurtze willen berichten. Die pentioner 6 strussend sich 7 gwaltig. Mit göttlicher hilff muoß a sy har lassen 8 .
Ze schriben vom eyd, hab ich mit Johanni 9 geredt, euch ze bitten, wo es euch möglich, das doch der eyd nit so ring 10 , lichtferig geben, gehalten in unserer religion, schantlicher an unserem gott farend 11 dann die Romani am Jupiter, dem si zenaechst staltend den gluoben, wie Cicero 3. officio 12 de Ennio 13 redt.
Briefe_Vol_07_106 | arpa |
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Ceterum me ipsum fidei et caritati tue commendo. Uxorem 14 , matrem 15 fratresque omnes nomine meo saluta.
Ex Biela, 23. marcii.
Petrus tuus.
[Adresse auf der Rückseite:] An minen gliebten herren unnd bruoder Meister Heirichen Bullinger.