Name: Johann III.,
| Burggraf von Nürnberg, geb. c. 1368, † am 11. Juni
1420, Sohn des Burggrafen Friedrich V. (s. Bd. 7, S. 573 ff.) und der Markgräfin
Elisabeth von Meißen. |
Schon als Knabe (29. Decbr. 1375) der damals
zweijährigen Tochter Kaiser Karls IV. , Margaretha verlobt, wurde er
durch diese seine nachmalige Gemahlin in seiner Lebensthätigkeit mit der
luxemburgischen Familie in enge Beziehung gebracht. Er ist schon 1890 König
Wenzels vertrauter Rath und begleitet 1396 König Sigismund in den Türkenkrieg,
wo er denselben nach der unglücklichen Schlacht bei Nicopolis, indem er
ihn in Verbindung mit dem Grafen Hermann von Cilly in ein Schiff auf die
Donau brachte, vor Gefangenschaft bewahrte. Auch als dem Burggrafen nach
dem Tode seines Vaters (21. Jan. 1398) die obergebirgische fränkische Landschaft
mit der Plassenburg als Erbe zugefallen war, verlor er viele Jahre neben
der Regierung seines Landes die Interessen König Wenzels nicht aus den Augen
und bemühte sich, indem er den schlaffen Fürsten zu größerer Energie , insbesondere
zu ernster Betheiligung an den deutschen Angelegenheiten antrieb, die
drohende Katastrophe abzuwenden. Auch als diese Bemühungen fruchtlos
blieben und die deutschen Fürsten am 20. August 1400 zur Absetzung Wenzels
schritten, sah zwar J. sich genöthigt, um nicht seiner Lehen verlustig zu
gehen, dem König Ruprecht, der ebenfalls sein Schwager war, am 18. Septbr.
1401 zu huldigen, ohne jedoch seine Verbindung mit Wenzel zu lösen, was ihm
um so leichter wurde, da seit 1404 zwischen beiden Gegenkönigen bis zu Ruprechts
Tode (1410) stillschweigend ein Waffenstillstand herrschte. Erst als mit dem
Tode seiner Gemahlin Margaretha am 2. Juni 1410 auch die verwandtschaftlichen
Bande mit dem böhmischen Geschlechte zerrissen, sein jüngerer Bruder
Friedrich VI. je mehr und mehr in die größeren Weltereignisse hineingezogen,
häufig sein Stammland zu verlassen genöthigt war , beschränkte sich J. daraus,
neben seinem eigenen Besitzthum auch das seines Bruders in seinen Schutz zu
nehmen, und Wurde dadurch bis an seinen Tod jenem eine starke Stütze.Riedel, Gesch. des Preuß. Königshauses. J.
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