Name: Miksch : Vorname: Johannes Aloys M.
| , berühmter deutscher Gesanglehrer, geb.
am 19. Juli 1765 zu Georgenthal in Böhmen, erhielt den ersten Musikunterricht
von seinem Vater , der Cantor und Schullehrer war. 1777 kam er ins
katholische Kapellknabeninstitut nach Dresden, wo er durch seine hübsche Altstimme
Aufmerksamkeit erregte und Gesangunterricht durch den Kirchensänger
Ludwig Cornelius erhielt. |
Im Pianoforte- und Orgelspiel unterwiesen ihn
Eckersberg sen. und Christian Gottlieb Binder , im Violinspiel der Kammermusikus
Franz Zich. Später, nach seinem Austritte aus dem Institute (1782),
ertheilte ihm der kurfürstliche Kapellmeister Joseph Schuster Unterricht in der
Theorie. Im J. 1783 wurde M. Vireceremoniensänger, 1786 Ceremoniensänger
bei der katholischen Hofkirchenmusik. Im Besitze einer angenehmen
Baritonstimme , wandelte er diese nach und nach in einen Tenor um , da sein
Dienst dies verlangte, doch wurde er dadurch nicht nur sehr krank, sondern kam
auch in Gefahr, seine Stimme ganz zu verlieren. Er nahm nun Unterricht bei
dem berühmten Kirchensänger und Castraten Vincenzo Caselli, einem Zögling der
Bologneser Schule des Bernacchi. Unter diesem Geister entwickelte sich das Gesangstalent
von M. rasch , so daß er 1797 in die kurfürstliche italienische Oper
eintrat , welcher er bis 1817 angehörte. 1801 wurde er zum Instructor der
Kapellknaben, 1820 auf C. M. v. Weber's Veranlassung zum Chordirector bei
der deutschen Oper ernannt. Als solcher trat er 1831 in Pension. Seit 1824
verwaltete er auch die königliche Privatmusikaliensammlung. Weltberühmt als
Gesanglehrer starb er den 24. Septbr. 1845 in Dresden. Von seinen Schülern
sind zu nennen : Wilhelmine Schröder-Devrient , Friederike Funk, Julie Zucker-Haase,
Charlotte Veltheim, Agnese Schebest, Henriette Wüst-Kriete. Alfons ZAi,
Bergmann, Karl Risse, Anton Mitterwurzer etc. Aufschlüsse über die Lehrmethode
des Meisters gibt sein Schüler Heinrich Mannstein in "Denkwürdigkeiten
der Kurfürstl. und Königl. Hofmusik zu Dresden im 18. und 19. Jahrhundert"
, Leipzig 1863. S. 106 ff. Auch als Componist war M. thätig; er
hat ein Requiem, mehrere Cantaten und Lieder geschrieben, die jedoch ungedruckt
geblieben sind. In seiner Jugend wurde er bekannt als geschickter Bossirer
in Wachs.
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