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Kapitel 

Schweizerisches

Sagenbuch.


Nach

müdlichen Ueberlieferungen, Chroniken und andern gedrukten and handschriftlichen Quellen herabgegeben


und mit

erläuternden Anmerkungen begleitet von


C. Kohlrusch.

Leipzig,

Rob. Hoffnann

1854.


53. Das Stäudlein von Oestreich.


Joh. v. Müller, Geschichte schweizerischer Eidgenossenschaft.

Das Amt Unterseen, das sich rechts am Thunersee bis gegen die Nase hin erstreckt, soll in früherer Zeit unter östreichischer Herrschaft gestanden haben. Ein in den genannten Felsen eingehauenes Kreuz und ein daselbst eingepflanzter Weidenschoß aber habe damals als Grenzbezeichnung gedient. Von diesem Weidenschoß, der noch nach Jahrhunderten unter dem Namen das Stäudlein von Oestreich bekannt war, geht die Sage, nie welkend, aber auch nie wachsend, sei er heute noch gleich groß als wie am ersten Tage seiner Einpflanzung.

Johannes von Müller läßt diese Sage aus den Zeiten stammen, wo bis dorthin Herrenland, weiterhin unmittelbar freie Reichsländer waren. Hans Rudolph Näbmann oder Rebmann in seinem "Gastmahl und Gespräch zweier Bergen, nämlich des Niesens und Stockhorns. Bern 1606" ergießt seine poetische Ader bei der Beschreibung des wunderbaren Weidenschoß in folgenden Versen:
Im Berg hinauf sieht man noch fern
Das kleine Wydlein von Oesterreich,
Auf einer Fluh erhebt es sich,
Bei der kalten Kindbetterin mehr,
Beim Bannholz und St. Batten Bach.


Copyright: arpa, 2015.

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