Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

Die Götter und Göttersagen der Germanen


von Friedrich von der Leyen

Dritte Auflage München 1924

C. H. Becksche Verlagsbuchhandlung Oskar Beck


Zweiter Abschnitt


1. Kapitel

S. 118. Siehe wieder die zusammenfassenden Übersichten von Helm, bes. S. 77 —119. — Saxo Grammaticus, Ausgabe von Müller Velschow (Kopenhagen 1838-55), von A. Holder (Straßburg 1885), Übersetzung von Hermann Jantzen (Berlin 1900), von P. Herrmann (Leipzig 1901 und 1922), Axel Olrik, Kilderne til Sakses Oldhistorie (Kopenhagen 1892, 94), K.S.O. — Edda, Ausgaben von S. Bugge (Christiania 1867), B. Symons u. H. Gering (Halle 1888 ), F. Detter u. R. Heinzel (Leipzig 1903), G. Neckel (Heidelberg 1914), Übersetzung von H. Gering (Leipzig u. Wien, v. J.), der Vf. einige Versreihen entnommen hat, meisterhafte



DeutschsSagenBuch-Band_1-302 Flip arpa

Übertragung von F. Genzmer, mit Einleitungen und Anmerkungen von A. Heusler (Thule, 2. Jena 1920). — Jüngere Edda, Ausgabe von E. Wilken (2 Paderborn 1912), die Übersetzungen aus ihr sind vom Verfasser. Der Anteil an Götterglauben und Göttersagen, den die verschiedenen Länder (Dänemark, Schweden, Norwegen, Island) und den die verschiedenen Zeiten (germanisches Zeitalter, Wikingerzeit, spätes Mittelalter alter) haben ist nur zum Teil systematisch dargestellt und abgegrenzt. Axel Olrik plante eine Eddische Mythologie; sehr beachtenswert ist Gudmund Schütte, Dänisches Heidentum.


2. Kapitel

S. 122. Ty, Namen: Olsen, S. 197f. — Namen mit Ty in Dänemark Schütte 75; vgl. das Dorf Ti-birke mit der Folge in der Runenreihe: Tiu brica. — Diberc usw., Golther 212. — Sage vom Fenriswolf Gylfaginning , c .34. — S. 125. Motive in Fenriswolfsage, Vf., Märchen in Edda (Berlin 1899) 28f. u. gefesselter Unhold, Axel Olrik, Ragnarök 2, 157, 161 f. — S. 126. Haar und Fessel, Vf., Märchen in Edda a .a O. u. Laßberg, Liedersaal 3, 122, 42, R. Petsch, Das deutsche Volksrätsel (Straßburg 1918) 17 f. — Gaumenspere, Axel Olrik a. a. O. 2, 163, Cos- E., Les Mongols (Njord 1914) 45f. —Verwandlung des Bandes in Eisen und andere Einzelheiten, Aret Olrik 2, 49, 66, 91 f., 104 f. — S. 127. Snorri über Balder, Gylfaginning, c. 22 (Charakteristik), c. 49 (Sage) Ortsnamen mit Balder, Neckel 97ff. — S. 131. Balders Rache, z.B. in Baldrs Draumar, Edda, Ausg. v. Neckel 273. Balder wird nicht, wie Vf. früher glaubte, des Menschen Sohn genannt. — S. 133. Husdrapa, Carmina Norroena, ed Wisén (Lund 1886) 1, 29. — Schiff, das sich nicht rührt, Sagenbuch 4, 51, 90, 197, 251, H. Günther, Legenden (Heidelberg 1911) 81, Martin zu Parzival 477, 16. (S. 365). — S. 134. Isländische Baldersage, E. Mogk 97, Golther 379 Anm. 1, Herrmann, Nord. Mythologie 401, Sydow, Danske Studier 1914, 18 Anm. 2. — Toldoth Jeschu, Dähnhardt 2, 209 f., E. Mâle, l'art religieux du moyen âge (Paris 1908 243. —S. 135. Motiv vom übersehenen Ding, Vf., Märchen in Edda 22. — S. 137. Sato, Axel Olrik, Kilderne til Sakses Oldhistorie 2, 13f. — Nanna Name einer kleinasiatischen Göttin, Neckel 166. — (3.140. Baldersaga und Wölsungasaga: Balder ist ein Gott der Fruchtbarkeit, des Himmels und ein Held, von anderen Göttern beschützt. Wölsungr ist, wie der Name Wölsi, s. oben S. 69, 70, zeigt, ein Wesen starker Geschlechtskraft und ein Held — vgl. auch unsere Deutung der Longobardensage



DeutschsSagenBuch-Band_1-303 Flip arpa

— dessen Geschlecht die Götter beschützen. — Freys Schwert: G. Neckel, Studien zu den germanischen Dichtungen vom Weltuntergang (Heidelberger Akademie, Sitzungsberichte 1918 Heft 7). — S. 142. Frazer über Baldersaga, s. Nachweise zu S. 18, Opfer an Sonnengott. — Die wichtigste Untersuchung über Balder aus letzter Zeit ist die schon genannte von Gustav Neckel, Die Überlieferungen vom Gotte Balder. Mit der Baldersage geht es wie mit andern schweren Problemen, je genauer, scharfsinniger und umsichtiger die Forschung vorgeht, um so dunkler, verschlungener und unzugänglicher werden die erforschten Gebilde. Die von mir gegebene Erklärung der Baldersage wird manchem als Notbau erscheinen , den Verlegenheitslösungen nicht gerade verschönen, sie ist nichts weniger als endgültig. Aber die kühnen und spannenden Kombinationen Neckels haben meine Ansicht selten erschüttert. Ich gehe trotzdem genauer darauf ein, weil sie von der späteren Forschung gestützt und bestätigt werden können und meinem Bau die Stützen entziehen, vor allem, weil sie, wie man sich auch zu ihnen stelle, ernsteste Würdigung verlangen. Auf Neckels ausgezeichnete philologische, stilgeschichtliche und literarische Beobachtungen sei ebenfalls verwiesen. — Daß neben Balder als dem Gott der Fruchtbarkeit und des Wachstums auch andere den Wanen verwandte Götter des Wachstums und der Fruchtbarkeit standen, die dann in seine Dichtung gerieten und in der Wikingerzeit ins Heroische umgebildet wurden, das ist einleuchtend: solche Gottheiten waren Bous (Spuren seines Kultes, der orgiastisch war, Neckel 202), vielleicht Vati wenn Vati eigentlich "der kleine Wane" (aus 'Wanila) heißt und ein Sohn des Frey war (Neckel 207. Schütte 96. 110), und Rindr (aus Vrindr, Neckel 212). Die Mistel, die Pflanze des Wachstums und der Verjüngung, kann ursprünglich Balders Pfl-inze gewesen sein und ihm geheiligt. (Neckel 175ff.) Mistel als Mißverständnis eines Schwertnamens zu deuten, Weint freilich äußerlich und rationalistisch. Aber wie die Mistel, die Spenderin der Jugend und des Lebens, zur Todeswaffe wurde, das hat Neckel m. E. nicht erklärt. Wenn er sagt, die Mistel als Schmarotzerpflanze hatte tötende Kraft, so bringt er für diesen Glauben keine ausreichenden Belege, vor allem keine volkstümlichen (S. 181), wenn er ferner sagt (S. 172 f.), das Werfen der Götter mit Steinen nach Balder sei eigentlich ein Werfen mit der Mistel, das Werfen sei eigentlich ein Schlag mit der Lebensrute und das habe man nicht mehr verstanden, so Weint mir das wieder eine erkünstelte Annahme und ersetzt ein wahrscheinliches Mißverständnis durch ein wenig wahrscheinliches:



DeutschsSagenBuch-Band_1-304 Flip arpa

im Volkstümlichen bleibt das Schlagen und Peitschen mit der Lebensrute doch immer ein Schlagen und Peitschen in der Nähe und verwandelt sich nicht in ein Werfen aus der Entfernung mit allen möglichen beliebigen Dingen. — Wenn N. (S. 85ff.) schließlich an uralte Sagen erinnert, in denen ein Held einen wunderbaren Zweig oder ein Lebenskraut aus dem Jenseits holt, und wenn er behauptet, diese Pflanzen galten, wie die Mistel, als tödlich, weil sie aus der Unterwelt stammten, so kann ich das wieder nicht glauben: in diesen Jenseitsgeschichten ist doch das Jenseits die Heimat des ewigen Lebens. — Einflüsse kleinasiatischer und orientalischer Vorstellungen auf die Dichtung von Balder und auf seine Gottheit scheinen mir sehr ungewiß. Die Bezeichnung: Gott als Herr (Neckel 133) ist nicht so orientalisch, wie N. glaubt (siehe zu S. 16 und siehe auch Oldenberg, 61 und 63, Götternamen mit pati: Herr), auch Tiu und Wodan-Odhin gelten als Herren und unbedingte Herrscher, die von ihren Anhängern die schwersten Opfer fordern, Herren freilich in germanischem Sinn. — Balders Schönheit scheint mir ebensowenig orientalisch (Neckel 138), sondern als die männliche , blühende Schönheit des jungen Heros und des jungen Gottes, die gerade indogermanische, jugendfrohe und jugendstarke Völker preisen, als die Schönheit Achills, Siegfrieds, der Dioskuren, der Aschwins, der Alcis, des Donar. Man vergleiche auch die Ausführungen von Gundolf in seinem Buch über Stefan George. — Die Schilderung von Balders Bestattung zeigt für mich noch immer die Merkmale irischer Phantasie (siehe oben zu S. 262, Yggdrasil); stammen auch die Katzen Freyjas aus dem Irischen (siehe oben S. 186)? An die Einwirkung kleinasiatischer Bildwerke, die durch gotische Vermittlung nach dem Norden kamen (Neckel 47), kann ich auch nicht glauben. Der Kessel von Gundestrup und die Goldhörner von Gallehus zeigen ebenfalls Einwirkungen keltischer Kunst auf das Germanische. — Das Weinen um Balder, der tiefe rührende Schmerz um seinen Tod scheint mir durch den Einfluß des Christentums und, wenn man den nicht für stark genug hält, durch den Einfluß der altenglischen Elegie hinreichend erklärt: dieser wird ja noch im Wielandlied sichtbar und verdankt manches dem Vergil und Ovid und damit dem Hellenismus . Die Annahme der Nachwirkung orientalischer Kulte und Klagen um den verstorbenen geliebten Gott ist ja zu erwägen; könnte diese Nachwirkung aber das Heidentum der Balderdichtung so geläutert und so mild und weich gemacht haben? Die sehr interessante, von Neckel gefundene Parallele: Loki als Thökk will nicht weinen, die Höllengöttin



DeutschsSagenBuch-Band_1-305 Flip arpa

Ereschkigal will um einen vorzeitig gestorbenen Götterjüngling nicht weinen, scheint mir nur durch eine etwas gewaltsame Interpretation erreicht (Neckel 163. 170. Schütte 20. ioo. 108). — Das mag zutreffen, daß der Bericht über Balders Bestattung zurückführt auf einen Bericht über seine Umfahrt im Frühling (Neckel 120), und daß in einer Form dieser reich entfalteten Dichtung die Riesin Hyrrokin den Balder tötete und daß Thor diese Tat rächte (Neckel 117). — Die Geschichten von Hädhcyn und Herebeald, die von Athys und Adrastus würde ich von der von Balder abrücken, weil sie nur von dem Unglücksschuß, nicht von dem Anstifter des Schusses und nichts von der mythischen Besonderheit der Waffe wissen (anders Neckel 141). Dagegen ist die von Neckel besprochene persische Parallele zu der Geschichte von Balders Tod von großem Interesse ((3.184ff.). — S. 143. Forseti, Snorri, Gylfaginning c. 32, Golther 387 Anm. 1, Olsen 66, 104, 126, 151f. — Ull. Die Angabe, daß Ull der Sohn der Sif und der Stiefsohn Thors gewesen, scheint dem Vf., ohne jede mythische Bedeutung und nur ein Ausdruck für Ulls Beliebtheit. Er kann den Ausführungen von Offen 202 nicht folgen. — Ortsnamen mit Ull, Olsen 197, Schütte 76. — Ulls Vertreibung Saxo, Buch 3, 130, Golther 392 f. — (3.144. Ull und Skadhi, Golther 481 und Anm. 2. Saeming, Neckel 91ff. — (3.145. Metodhin, Saxo, Buch 1, 42, Golther 308, F. Vogt Salman, und Morolf (Leipzig 1880) p.ILf. — Pfählen des Zauberers, Helm 133 Anm. 24, 152 Anm. 19, Vf., Zeitschr. f. deutsche Phil. 1912, 481.


3.Kapitel

S. 146. Thor hat wenig Beinamen, erscheint aber sehr oft in Menschennamen, Schütte 129, in Ortsnamen 137. Thor im norwegischen Volk, Golther 247 f. — S. 147. Hakenkreuz, Schütte 130. — S. 148. Thor u. Olaf, Golther 261, nach Uhlands Übertragung. — Thrymskwidha, Edda, Ausg. v. Neckel, 107, Übersetzung v. Genzmer ,Schütte 132. Vestlund, inder Zeitschrift Edda 11, 95 f. macht aufmerksam auf mimische Motive in der Thrymskwidha und in der Hrungnissage (der Riese Mökkurkalfi und ähnliches) und sucht einen Götterritus und ein Götterdrama zu erkennen, deren Mittelpunkt die Geschichte des gestohlenen Hammers gewesen sei; diese verfolgt er auf kühnen Wegen durch die nordischen Göttersagen. In ähnlichen Richtungen dringt sehr waghalsig vor Berta Phillpotts, The eider Edda and ancient Scandinavian Drama, Cambridge 1920, dazu Heusler, Arkiv 38, 347. Bei der Longobardenfabel und bei der Gewichte



DeutschsSagenBuch-Band_1-306 Flip arpa

von Njördh hat der Vf. ja seine Ansichten über die Möglichkeit mimischer Darstellungen geäußert. — S. 152. Hrungni, Snorri, Skaldskaparmal, c. 17. — S. 155. Thjodolf von Hwin, Haustlöng, Ausgabe von Wisen, 9.

Eiserner karl, Sagenbuch 3, l 11, 181. Der eiserne karl, bedeckt mit eisernem Helm und eisernen Beinschienen umkleidet, den eisernen Panzer um die eherne Brust und die beiden Schultern. In der Linken hielt er eine eiserne, hochragende Lanze und die Schenkel waren mit eisernen Schuppen geschützt, an seinem Schild sah man nichts wie Eisen und auch sein Roß war mit Eisen gepanzert. Was voranzog und folgte, trug die gleiche Rüstung. Eisen erfüllte die Straßen und Felder, daß die Strahlen der Sonne sich in dem Glanze des Eisens widerspiegelten. — S. 157. Hrungni, vgl. Nachweise zu S. 38. Schütte 134. — Schwedische Odhinsage, Golther 287 u. Anm. 1, Neckel, Walhall 16, v. Unwerth, Germanist. Abhandlungen 37, 74. — S. 158. Hrungnis Bein, Axel Olrik, 0m Ragnarök 2, 29, 36, 39, 41, 66, 70, 74, 77. —Magni, Bolte Polioka, Anm. zu den Märchen der Brüder Grimm (Leipzig 1915) 2, 296. — S. 160. Starkad, Uhland, Schriften 6, 101 f., 7, 242 f. — (3.161. Geirrödh, Snorri, Skaldskaparmal, c. 18. — S. 163. Sage von Geirrödh, vgl. oben zu S. 33, Golther 274 f. — S. 166. Eilif Gudrunarson, Thorsdrapa, Wisen 30. — Saro über Geirrödh, Buch 8, 426 f., Golther 279 u. 280 Anm. 3, vgl. ferner Sydow, Danske Studier 1910, 150, 152, 173, Panzer, Beowulf (München 1910) 347, 350. — S. 167. Halfdan, Panzer a. a .O. 44, Vf., Märchen ' 154, 156. — S. 168. Hymi, Midgardschlange, Snorri, Gylfaginning c. 48. — S. 169. Midgardschlange bei Skalden, Golther 271 Anm. 1, vgl. Axel Olrik, Ragnarök 2, 130. —S. 171. Hymiskwidha, Edda, ed. Neckel 85f. — Märchen in Hymiskwidha, Vf., Märchen in Edda 46, Panzer, Beowulf 38, 152, 330 f. — S. 171 f. Riese ohne Seele, L. Laistner, Rätsel der Sphinx 2, 159, St. W. v. Sydow, Danske Studier 1914, 113f., Hartland, Legend of Perseus 3, s, Dähnhardt a. a. O 3, 8, Haltrich, Siebenbürgische Valksmärchen, Nr. 10, Gunkel, Märchen im alt. Testament, 89 Anm. 4, 5. — Laistner, Sydow und der Vf. (in der ersten Fassung der Göttersagen) haben unabhängig voneinander in der Hymiskwidha das Märchen vom Riesen ohne Seele erkannt. — S. 172f. Riesenbaumeister , Gylfaginning, c. 42, Wöluspa 25, 26. — S. 174. Sage vom Riesenbaumeister Bugge a. a. O. 269 ff., Golther 274 Anm. 1, 166 Anm. 1. — Helfender Hengst, Sydow, Danske Studier 1910, 97 Anm. 1. — (3.175 f. Utgardaloki, Gylfaginning c. 44 —47. Schütte 135 f. unwahrschein! . — S. 183f. Märchenhaftes bei Utgardaloki, SI. W. v. Sydow,



DeutschsSagenBuch-Band_1-307 Flip arpa

Danske Studier 1910, 66 f., 145 f., Vf., Märchen in Edda 40 f., Beitr. 33, 372 f. — Sydow führt in seiner ausgezeichneten und sorgfältigen Arbeit auch die Wettkämpfe von Thor, Thjalfi und Loki auf irische Vorbilder zurück. Vf. kann ihm hier nicht folgen, die von ihm gezeigten Parallelen mit den Schwänken aus dem Sagenkreis vom geprellten Teufel stehen der Edda viel näher als Sydows Nachweise, derselbe Sagenkreis spielt in die Thorsagen oft hinein, auch ist es kein Bedenken, daß Vertreter des Schwankes sich diesmal nur in Ostdeutschland und nicht in größerer räumlicher Nähe zur Edda finden. Wir kennen nicht die verlorenen Stücke, und der Zusammenhang der Edda mit östlichem Sagengut ist beim Komplex der Geschichten vom Fenriswolf, vom gefesselten Unhold und von Loki zweifellos, s. oben S. 2 79. — Zu den Wettspielen und zum Kampf mit der Katze vgl. noch Dähnhardt 3, 141f., Panzer a .a. O. 73, 83, 165, 346, 352, 354. — S. 188. Thors Böcke, Riegler, Wörter und Sachen 3, 220. — Ziegenbock in der Mythologie der Veda: dem Agni verwandt, , Oldenberg 75, 78 als Stütze von Himmel und Erde, ebda. 70. — S. 188. Haewa und Sif, s. zu S. 32f. — S. 189. Alwismal, Jessen, Zeitschr. f. deutsche Philologie 3, 76, Vf., Märchen in Edda 49, R. Petsch, Das Volksrätsel (Straßburg 1917). — S. 192. Harbardslied, Edda, ed. Neckel 75, Genzmer-Heusler 2, 61 f. Thor, Odhin, Starkad, Golther 257 u. Anm. 2.


4.Kapitel

S. 195. Wanen, Name: Much, Himmelsgott, 260; andre Herleitung, aus phrygisch vanakt; altgriechisch grec , Herr, bei Schütte 114. — S. 195 f. Wanenkrieg, Wöluspa 2l —24, Golther 220 f. u. 307 f. —Schleudern des Speeres, Neckel, Walhall, 162, Wissowa, Religion der Römer '152, F. R. Schröder, Beiträge 43, 248. — S. 196. Hawamal Str. 146 —63, Edda, Neckel 41f., Genzmer-Heusler 2, 173 f. — S. 197. Odhin als Arzt, Saro, Buch 9, 446, Golther 327. —Odhin am Galgen, Hawamal Str. 138 —41, Edda, cd. Neckel 39, Genzmer-Heusler 2, 170f. mit Bedenken gegen die vom Vf., Germanist. Abhandlungen für Paul (Straßburg 1902) 143f., vorgetragene Anschauung. — S. 199. Odhin als Zauberer, Ynglingasaga, c s, vgl. auch Golther 309 f., Vf. a a. O. 151 f., Zeitschr. f. deutsche Phil. 1912, 481, Zeitschr. f. deutsche Volksk. 25, 136 f. — S. 200. Schatzhebungen, Golther 335 u. Anm. 2. —Wahrsagende Häupter, Mogk, Germ. Mythol. 306. — S. 202. Rabe, vgl. auch Schütte über Nachtraben, 46f. — S. 203. Finnische Zauberer, Hugo Gering, Über Weissagung und Zauber im nordischen Altertum



DeutschsSagenBuch-Band_1-308 Flip arpa

(Kiel 1902)10f. — S. 203f. Odhin und Odhreri, Bragaroedhur, c. 57, 58, Hawamal 104—110, Edda. ed. Neckel 32, Genzmer-Heusler 2, 148f., Vf., Germanist. Abhandlungen für Paul 143f. — S. 208. Odhins Wanderungen, Golther 304/05. Schütte i 18, 126 f. Nach Dänemark gelangte der Kult Odhins oft erst von Schweden her. — S. 208 f. Odhin in Dänemark, darüber grundlegend Axel Olrik in Danmarks garnle Heltedigtning 1, 2, vgl. auch Vf. im 2. Bd. des Sagenbuchs S. 180, Brawallawlacht, Uhland 7, 234f., Golther 331 u. Anm. 1. — S. 210f. Opfer an Odhin, Golther 325. — (3.211. Odhin in Wölsungasaga, Deutsches Sagenbuch 2. —Odhin und Olaf, Uhland 6, 308, Golther 342. — S. 213. Wafthrudni und Heidrek, Genzmer-Heusler 2, 86, 154, Petsch, Rätsel 128, 172, Bonus, Rätsel 79f. — (3.214. Eiriksmal, Wilhelm Hertz, Gesammelte Dichtungen (Stuttgart 1900) 478; jetzt auch schöne Übertragung bei Genzmer-Heusler 2, 195 f. — Odhins Beinamen, Golther 355f., Schütte 119. — S. 215. Hawamal, Edda, cd. Neckel 16f., Genzmer-Heusler 2, 12i f., 142f., Rosenberg bei Nanisch, Eddalieder (Sammlung Göschen 171) 47. — S. 218. Odhin und Rind, Sato 3, 126f., Golther 306 u. Anm. 1. — S. 219. Hoeni F. R. Schröder, Beitr. 43, 219f., dieser führt den Namen hoenir auf germ. hauhinijaz, Ableitung von *hauhaz, zurück, dies sei lit. kaükas, altpreuss. cawx, Seele des Verstorbenen; *hauhinijaz sei aus *hauhinaz entstanden, und dies verhalte sich zu hauhaz wie hugin zu hugr, munin zu munr; beides, hugin und munin, sind ja die Namen von Odhins Raben, ursprünglich vielleicht Odhins Beinamen. — S. 220 f. Färöisches Lied von Hoeni, Golther 397 u. 398 Anm. 1. — S. 221. Hermod, Golther 357 Anm. 1. Neckel, Balder 59, 60. — S. 222. Widar, Axel Olrik, Ragnarök 2, 272, 280. — (3.223. Uhland über Odhin, Schriften 7, 345, Golther 357.


5. Kapitel

S. 226. Snorri über Njördh, Gylfaginning, c. 23, Ortsnamen mit Njördh, Olsen a. a. O. 50ff., 66. Schütte 100. — S. 227. Geschichten von Njördh und Skadi, Bragaroedhur, c. 56. Skadi vgl. Schütte 37. — S. 230. Unbescheidener Riese, Märchen, Panzer, Beowulf 56, 82, unabhängig davon F. 91. Schröder. Beitr. 43, 220. — Andere Märchen in Skadis Geschichte, Vf., Märchen in Edda 22, Grimm. St. H. M. 64. — Versetzen , in (Sterne, Vf., Herrigs Archiv 114, 17, Anm. 3. — Irisches Märchen von Äpfeln, Bugge, Arkiv 5, 1. — S. 231. Märchen vom König, der



DeutschsSagenBuch-Band_1-309 Flip arpa

Mädchen begehrt, dessen Schuh er kennt: Aschenbrödel, Grimm, St. H. M. 21, mit Anmerkungen von Bolte-Polivka. Ganz anders, meines Erachtens verfehlt, über Skadi und Loki Neckel 138. — Hochzeitsbräuche mit Schuh usw., Sartori, Sitte und Brauch, 1, 74, Samter, Geburt, Hochzeit und Tod, 99. 101. 106. — S. 232. Idhun als Göttin des Wachstums, Schütte 96. — S. 233. Geschlechtsglied bei Göttern, Mogk, bei Hoops s. y. Phallus, Andrée, Votive 109 Anm. 1. — Fjölnir s. oben zu S. 73. Gehört hierher auch die Flachsgöttin Haern, über die Olsen 198 spricht? —- S. 234. Ortsnamen mit Frey, Schütte 108. —Geschichten über Frey, die denen über Thor gleichen, Golther 227 f. — S. 235. Skirnismal, Edda, Neckel 67, Genzmer-Heusler 2, 27 f. — Dreimaldrei, in der Handschrift steht drei, in der vorangehenden Strophe aber neun. — S. 236. Swipdagmal, Heusler, Herrigs Archiv 116, 226, Edda, Neckel 298, Genzmer-Heusler 2, 105, 177. — Ein ähnliches Schiff wie Skidbladni auch im Märchen von der Goldenen Gans, SI. H. M. 64, s. oben zu S. 230, dies Märchen hat also verschiedene Beziehungen zu wanischen Gottheiten. — Zu Swipdag interessant, aber kaum überzeugend Schütte 79. — S. 237. Frigg und Freyja, Schütte 94. Katzen der Freyja als nordische Umdeutung der Löwen der Kybele aufgefaßt (?) Neckel, Balder 50f., Schütte 115. Gefjon, Axel Olrik, Danske Studier 1910, 1ff. — S. 238. Pflugumzuge, E. Fehrle, Deutsche Feste und Volksbräuche (Leipzig 1916), 45. —Freyja und Odh, Vf., Märchen in Edda, 8, Bolte Polivka, Anmerkungen zu Grimm 2, 247 u. Anm. 1, Schütte 98.


6. Kapitel

S. 239 f. Heimdall, Snorri, Gylfaginning, c. 27, Golther 359 ff. — S. 242. Rigsmal, Heusler, Herrigs Archiv 116, 270, Axel Olrik, Aandsliv 57. Much, Prager deutsche Studien 8 (1908), 225f., Edda, Neckel 276, Genzmer-Heusler 2, 112. —Mithra, Franz Cumont, Die Mysterien des Mithra (Leipzig 1903), Einleitung, Oldenberg, Veda, 188. — Gras wachsen hören, Panzer, Beowulf 69. Die neun Mütter des Heimdall werden von Schütte als matres matronae gedeutet (37). — S. 243. Heimdall, Etymologie, G. Kögel, Idg. Forschungen 4, 313, Golther 360 Anm. 2. — Heimdall als Elbe, Vf., Prager deutsche Studien 26 Anm. 1. — S. 243 f. Loki. Die Auffassung von Loki wurde zum erstenmal vom Vf. in der ersten Fassung der Göttersagen entwickelt, von anderer Seite her, von den neuen nordischen und dänischen Volkssagen, stieß Axel Olrik auf



DeutschsSagenBuch-Band_1-310 Flip arpa

das gleiche Ergebnis, er hat es ausführlich begründet und auch gegen die Auffassung von Selander verteidigt. Auch Vf. hält Loki für kein chthonisches Wesen und für keinen Dunkelelben, er möchte aber die sorgfältigen Sammlungen und Hinweise von Celander besonders anerkennen. — Axel Olrik, Danske Studier 1908, 193, 1909, 69, 1912, 87 if., 1914, Hilding Celander, Lokes mytiska Ursprung, Upsala 1911 und Danske Studier 1914, Dähnhardt 3, 92, 503, 505/6. Von den indischen Göttern ist Agni dem Loki am nächsten verwandt; auch Agni ist ein Feuergott, er hat unter den indischen Göttern eine Sonderstellung (Oldenberg 105), ist nie eine Heldennatur gewesen (ebda 120); wie Loki, der Sohn der Laufey, so ist Agni in Bäumen und Blumen verborgen; wie Loki haust Agni auch im Wasser; denn aus dem Wasser erheben sich die Bäume und Blumen, und aus dem Holz der Bäume flammt das Feuer auf und aus der regenspendenden Wolke fährt der feurige Blitz (ebda 107, 113, 114, 119) .- Wenn Agni der Sohn von sieben Jungfrauen, das sind die Flüsse, genannt wird, so denkt man an Heimdall und seine neun Mütter. Als Vater des Agni gilt im Indischen Twaschtar, der Gott der Kunstfertigkeit, im Nordischen ist Loki selbst der kunstfertigste Gott (ebda 238). (3.244. Lokis Fesselung, Gylfaginning, c. 50, Axel Olrik, Ragnarök 2, 121 f. — (3.247. Feuersage, Leopold v. Schröder, Wiener Sitzungsberichte 1906, 1f., Dähnhardt 3, 92 f., 222 f., Vf., Germanist . Abhandlungen, Paul 143 f. — S. 248. Spinnensagen, karl Meinhof, Afrikanische Märchen (Jena 1917) Nr. 34, 48, 60, S. 328, 330, 332, Dähnhardt 3, 492. — S. 251. Loki, Charakteristik von Snorri, Gylfaginning, c. 33. — Thjalfi, Axel Olrik, Danske Studier 1905, 129. — S. 251f. Dwergatal, Wöluspa, Strophe 10ff., Edda, Neckel 3. — S. 252. Hraeswelg, Wafthrudnismal 37, 1, Edda, Neckel 49, Preuß, Globus (Braunschweig 1904) 86, 117. Andere Deutungen der Riesen bei Schütte 55 f.; ebda 61f. Riesensagen. S. 253. Heimdalls Mütter, Hyndluljodh, Str. 37 Edda, Neckel 290.


7. Kapitel

S. 255. Walküren, vgl. auch die Ausführungen in G. Neckels Walhall. S. 255 f. Fylgjen und Disen und ihr Kult, Schütte ilf., 38f., 44. Olsen 184 f., 202; sie scheinen den Ull und den Thor ähnlich umringt zu haben wie die Walküren den Odhin. — H. Gunkel, Märchen im Alten Testament (Tübingen 1917), 110 u. Anm. 7. S. 257 f. Nornagest, seine Sage in der jüngeren Edda, Wilken 235 f.



DeutschsSagenBuch-Band_1-311 Flip arpa


8. Kapitel

S. 259. Wöluspa, Edda, Neckel 1 ff., Genzmer-Heusler 2, 34 f., Trümmer einer späteren Nachahmung in den Hyndluljodh, Edda, Neckel Mf., Edda, Genzmer-Heusler 2, 45f., Axel Olrik, Aandsliv 64f. — S. 261. Sagen von Nacht und Tag, Gylfaginning, c. 10, 11. — S. 262. Yggdrasil , Axel Olrik, Danske Studier 1917, 49 ff. Die Schilderung der Tiere, die an der Weltesche nagen, und die Schilderung der Götter und Tiere, die Balders Leiche begleiten, erinnern unverkennbar an Werke der bildenden Kunst. Vf. glaubt hier noch immer an irische Vorbilder. Er verschließt sich aber der Möglichkeit nicht, daß germanische Bilder die Anregung zu diesen phantastischen Beschreibungen gaben. Denn nach Salins und Albrecht Haupts Ausführungen (vgl. dessen Baukunst, bes. 168, 172, 177, 282, 297) erscheint es ihm gewiß, daß die Darstellung von Tieren, Schlangen, Drachen, Vögeln, in lebhaftem und bewegtem Flecht- und Schlingwerk, in überreicher Phantasie entworfen, ein Kennzeichen der bildenden Kunst aller germanischen Stämme ist und daß die Iren diese Motive übernahmen und in ihrer Art grotesk und fröhlich und endlos steigerten. — 263 f. Reiche des Jenseits, vgl. vor allem Gustav Neckel, Walhall, namentlich 26 f. Das Grausige in den Vorstellungen ist von N. besonders eindrucksvoll betont und unsere Erkenntnis durch sorgfältige Kritik der Quellen verfeinert, vgl. zu S. 81. Doch scheint dem Vf., daß Vorstellungen der Wikinger zu oft für germanisch erklärt werden. Auch glaubt er nach wie vor, daß der alte Glaube vom Aufenthalt der Abgeschiedenen in den Bergen (Mogk, Germ. Mythologie '108, 110) ein Ursprung der Walhallavorstellung war. — Ferner vgl. Neckel, Studien zu den germanischen Dichtungen vom Weltuntergang, Sitzungsberichte, Heidelberger Akademie 1918 Heft 7, besonders über Muspell und Surt. Schütte 64 f. leitet die Vorstellung von Muspell von der vulkanischen, feuerspeienden Natur der Rheinprovinz her, erinnert ferner an die fränkische Herkunft der Sage von Wieland, dem Feuerbezwinger. Auch Wodan, der Herr des Feuerzaubers, ist ein rheinischer Gott. — S. 266 f. Weltuntergang, Axel Olrik, Ragnarök 2, 248 ff.


9. Kapitel

S. 269. Wölwur, Golther 649 ff. — S. 270. uti seta, Golther 664 u. Anm. 1. — Zauberei, Genzmer-Heusler, Edda 2, 165 ff., 180 auch die Buslubön, dazu Feist, Arkiv 35, 243 ff. und Golther 653. Runen auf



DeutschsSagenBuch-Band_1-312 Flip arpa

Grabsteinen; vergleiche jetzt die großartigste Beschwörung auf dem 1917 in Eggjum gefundenen Stein (um 700 Magnus Olsen, Norges Indskrifter, , III, 77 Christiania 1919. R. Meißner, Nachrichten der St. Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen Phil. Hist. Klasse 1921, 89 ff. — S 271. Sigruns Verwünschung, Sagenbuch 2, 197. — S 272. Opfer, Golther 567 ff., 549, 587, Schütte 89 f. — S. 273. Wölsistrophen, vgl. zu S. 69 u. Genzmer-Heusler 2, 184. Der isländische Erzähler, der uns die Strophen mitteilt, schildert sehr derb und lustig die verschiedenen Empfindungen der Personen, die den Wölsi halten. — Tempel im Germanischen, Dietrichsen bei Hoops 3, 313 ff. — Opfertage, Golther 547. — S. 274. Ansiedelung, wo Götterbild antreibt. Andrée, Votive 58. — Formen des Gottesdienstes, Golther 616. — Rätsellieder, Golther 627 f.


10. Kapitel

S. 279. Ob wirklich auf dem Wege vom Schwarzen Meer zum Norden der Kult römischer Gottheiten und der Kultus und Mythus von Balder in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten zu den Germanen wanderte, wie Neckel (siehe oben 304) und Schütte 113 meinen, das bedarf noch sehr eingehender Nachprüfung. Bisher erscheint uns der Kult der Wanen als viel älter (oben 239, auch Schütte 117); nachgewiesen scheinen uns Wanderungen wohl für Götterfabeln und bei Motiven von Göttersagen, aber, so weit wir sehen, noch nicht für den Kultus.

Die erste Fassung der Götter und Göttersagen wurde unter dem Druck von schweren persönlichen Erlebnissen niedergeschrieben, und man mem ihr das wohl an, es ist keine rechte Freiheit in ihrer Darstellung. Diese zweite Fassung entstand in der dunkelsten und ratlosesten Zeit Deutschlands, das meiste angesichts von Watzmann und Untersberg, unter dem Schutz eines deutschen Landes. das durch alte Sage und ewige Schönheit gleich wenigen verklärt ist. Wenn doch etwas von dem Trost, den die alten Götter und Sagen dem Verfasser brachten, sich Seinen Lesern mitteilen würde! Wenn sie doch auch aus dieser ahnungsschweren , derben und tiefen, heroischen und göttlichen und ganz germanischen Welt mit neuer Zuversicht in die Gegenwarl zurückkehrten! Freilich, die Propheten, die uns die baldige Wiederaufrichtung Deutschlands wahrsagen, scheinen etwas voreilig und leichtfertig. Sie sehen das Maß der sittlichen Verwilderung in Deutschland nicht und auch nicht die Kraft der Selbstzerstörung, in der die Germanen seit dem Anfang ihrer



DeutschsSagenBuch-Band_1-313 Flip arpa

Geschichte Meister blieben. Wie wurde doch das Volk der Goten zerschlagen und zerstäubt, und es war schöpferischer, vielfältiger und genialer als die anderen germanischen und herrschte Jahrhunderte hindurch am Kaukasus, auf dem Balkan, in Italien und Spanien! Und wie wenige dunkle und verwehte Spuren sind die einzigen Zeugen der alten Größe! Die gleichen Propheten unterschätzen auch die Gaben der Knechtung, die angelsächsische Völker entwickelten und im Lauf der Zeit verstärkten, jene Gabe, die schon manchen Völkern das Mark aus den Knochen sog. Aber die Frage nach Leben und Sterben ist ja gar nicht mehr die Frage, die Deutschland an seine Zukunft stellen darf. Uns bleibt nichts übrig, als unbekümmert um alles, was uns bedroht, ja, gegen jede Aussicht auf Erfolg, unsre besten Kräfte zu stählen und zu steigern und wie die germanischen Götter uns zu dem Tode zu rüsten, der den Menschen auf der Höhe seines inneren Daseins trifft, dann sind wir gegen Vergängliches gefeit. Hunderttausende sind im Weltkrieg diesen Tod gestorben, unsre germanischen Götter und Helden hat er verklärt, und die Toten sind unsre Führer in die Zukunft, nicht die Lebenden, die das Werk der Toten besudeln. "In unsrer Brust sind unsres Schicksals Sterne."

Berchtesgaden, März 1920

Die zweite Fassung der Göttersagen war bald vergriffen.

Die dritte Auflage mußte rasch hergestellt werden. Der Teit blieb dabei unangetastet, bis auf wenige notwendige Änderungen. Die Anmerkungen nehmen zu den seit 1920 erschienenen Arbeiten Stellung, namentlich zu Neckels Balder und zu Gudmund Schüttes dänischem Heidentum . Wenn von der Literatur, besonders von der nordischen, manches übersehen ist, bitte ich das mit den Zeitumständen gütigst zu entschuldigen, eine spätere Auflage soll das Versäumte nach Möglichkeit gutmachen. — Die neue Auflage kommt in eine Zeit, vielleicht noch würdeloser und verworrener als die Zeit von 1920, aber auch in eine Zeit, in der die guten deutschen Kräfte sich wieder ernsthafter und umsichtiger als früher festigen wollen. Zu dieser größten vaterländischen Aufgabe einen, wenn auch noch so bescheidenen Beitrag zu liefern, ist das schönste Ziel dieses Buches.

Berchtesgaden, September 1923

Friedrich v. der Leyen


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt