C. M. Wieland's Werke.
Zweiundzwanzigster Band.
56. Brief.
S. 327. Hylas — Ein schöner Jüngling, den bei der Argonautenfahrt
die Nymphen raubten.
S. 327, Hyacinth — S. Bd. 10.
S. 327. Vorwurf aus den Versen — Diogenes von Laërte
hat uns zwei oder drei von diesen Epigrammen aufbehalten, wodurch
Aristipp den göttlichen Plato bei seiner schönen Freundin in den Verdacht
zu bringen sucht, als ob er gegen die Reize ihres Geschlechts
unempfindlich gewesen. Der Compilator hat aber nicht vergessen, auch
ein paar andere, an eine gewisse Xantippe (vermuthlich nicht die etwas
saure aber sonst unbescholtne Hausfrau des Sokrates) und an die Hetäre
Archianassa von Kolophon beizufügen, die unserm Briefsteller unbekannt
gewesen seyn müssen, und mit welchen Plato sich gegen jene
Beschuldigung aufs vollständigste hätte rechtfertigen können. Aber ernsthaft
zu reden, wäre nichts unbilliger als solchen jugendlichen Scherzen,
wie z. B. das Epigramm auf die alte Archianasse:"In deren Runzeln sogar dräuend ein Liebesgott saß"
mehr Bedeutung beizulegen, als sie für unbefangene Augen haben
können. W.