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Kapitel 

ERZÄHLUNGEN AUS DEM WESTSUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1922

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT DREI TAFELN

87. Die Freunde

Ich habe zwei Jungen gesehen, die hießen beide Mahmadu und waren sehr gute Freunde. Sie wurden beide groß. Als sie größer geworden waren, begannen sie zu ringen. Aber keiner konnte den anderen werfen. Sie waren beide gleich stark. Der eine Mahmadu nahm eine Kalebasse voll Milch und gab sie dem Bruder. Er sagte: "Ich gehe auf die Wanderschaft. Solange diese Milch weiß ist, geht es mir gut. Wenn die Milch rot wird, dann mache dich auf und suche



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mich, denn dann werde ich sehr ermüdet sein." Der andere sagte: "Es ist gut!"

Lange Zeit war die Milch weiß. Eines Tages ward sie rot. Da machte sich der zurückgebliebene Mahmadu mit seiner Frau auf und wanderte dahin, um den Freund zu suchen. Nachdem er weit gegangen war, kam er in ein trockenes Land; in dem war nur ein Brunnen, und in dem herrschte eine große Schlange. Die Schlange ließ nur dann zu, daß man Wasser nahm, wenn ihr ein Mädchen geopfert wurde. Mahmadu kam mit seiner Frau an diesen Brunnen. Er wollte sich am Brunnen zum Schlafen niederlegen. Da kam die Schlange, um die junge Frau zu beschlafen. Mahmadu stürzte sich auf die Schlange und schlug ihr den Kopf ab. Sogleich strömte Wasser hervor, immer mehr Wasser. Es entstand ein mächtiger Strom, der heute noch rinnt.


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