ERZÄHLUNGEN AUS DEM WESTSUDAN
HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS
1922
VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA
Atlantis Bd_08-0004 | Flip | arpa |
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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE
MIT DREI TAFELN
62. Ulu und SurukkuEin kleiner Ulu (Hund) war in einem Hause groß geworden. Eines Tages legte er sich im Hofe zum Schlafen nieder. Surukku streifte umher. Er kam in den Hof und war bei dem Ulu, ehe der noch entweichen konnte. Surukku schnappte sogleich nach ihm. Ulu stellte sich tot. Ulu ließ die Beine schlapp herabhängen. Surukku dachte: "Der Ulu ist tot." Surukku trug Ulu aus dem Gehöft in sein Lager im Busch. Dort warf er ihn hin und lief selbst fort, um Holz und Feuer und Wasser zum Kochen zu holen.
Als Surukku sich umgewandt hatte, sprang Ulu auf und lief von dannen. Surukku sah es aus der Entfernung und lief sogleich hinter ihm her. Ulu rannte auf sein Dorf zu. Ulu sprang in den Hof. Surukku raste hinterher. Surukku kam mit Ulu im Dorf an. Ulu wollte durch eine Umzäunung. Da hatte ihn Surukku erwischt,
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und Surukku packte ihn am Bein. Sogleich begann Ulu zu singen: "Hoo, Surukku glaubt, mich am Fuß gepackt zu haben, aber er hat einen Holzstab im Maul und mein Bein ist daneben." Da ließ Surukku den Fuß des Ulu los und biß in den danebenstehenden Holzstab. Ulu zog aber seinen Fuß in die Hütte und sang: "Hoo, Surukku hatte mein Bein im Maul, er hat es losgelassen, um in einen Holzknüppel zu beißen!"
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