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Kapitel 

ERZÄHLUNGEN AUS DEM WESTSUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1922

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_08-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT DREI TAFELN

47. Sonsanni und Uarraba

Uarraba (der Löwe) wollte ein Haus bauen, in dem alle Tiere der Wildnis Platz hätten. Sonsanni (der Hase) sagte: "Das kannst du nicht." Uarraba sagte: "Gut, wenn ich mein Haus gebaut habe und wenn du dann hereinkommst, so werde ich dich töten." Der Hase entgegnete: "Ich werde doch in dein Haus gehen, und du wirst mich nicht töten."

Uarraba machte sein Haus. Alle Tiere kamen herein. Nur Sonsanni blieb draußen. Nach einiger Zeit kam Sonsanni am Hause des Uarraba vorbei. Er sah hinein und fand, daß niemand darin war. Er trat also in das Haus. Er legte sich nieder und schlief nach einiger Zeit ein. Darauf kam Uarraba. Uarraba fragte: "Was machst du hier?" Sonsanni sagte:' "Ich war müde und so kam ich herein." Darauf ergriff Uarraba Sonsanni und band ihn mit einem Strick fest.

Sonsanni sagte: "Es ist gut, daß du mich festnimmst und strafst. Binde mich aber nicht mit einem Strick, sondern wirf mich so in das Wasser. Mein Vater hat gesagt, ich solle nie einen Strick anfassen, weil das meiner Umgebung Unglück bringe. Wirf mich also lieber ins Wasser!" Uarraba band Sonsanni los und warf ihn ins Wasser. Darauf schwamm Sonsanni fort. Uarraba hat ihn bis heute nicht erwischt.


Copyright: arpa, 2015.

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