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Kapitel 

DÄMONEN DES SUDAN


ALLERHAND RELIGIÖSE VERDICHTUNGEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



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TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

13. Nare *

Eine Bossofrau hieß Nare. Die Frau Nare gebar erst drei Knaben. Dann gebar sie ein Mädchen. Die Mutter gab den drei Brüdern beizeiten schon alle ihre Medikamente (=Tungu; Amulett =Jugudu). Dann sandte sie sie nach drei Richtungen aus. Die Frau Nare war sehr stolz und glaubte, daß es ihr kein Mensch als Tungutu gleichtun könne. Ihre Kunst gab sie ihren drei Söhnen. Die drei Söhne waren schon erwachsen, als ihre Mutter sie auf Reisen schickte, und das Mädchen war damals noch ein ganz kleines Kind. Das Mädchen wuchs heran.

Das Mädchen sagte, als es herangewachsen war, zu seiner Mutter: "Gib mir auch von deinen Tungu." Die Mutter sagte: "Deine Brüder sollen allein die Tungu haben. Für dich ist das nichts. Ich will allein als Frau eine große Tungutu sein. Meine Tochter soll nicht so groß werden wie ich!" Das Mädchen weinte. Dann sagte das Mädchen: "Meine Brüder sind auf Reisen gegangen. Ich will auch auf Reisen gehen!" Nare sagte: "Wenn du durchaus fortlaufen willst, so lauf doch!" Das Mädchen machte sich auf und ging von dannen.

Als das Mädchen ein gut Stück weit gegangen war, rief es einen Baum an und fragte: "Wer bist du? Was tust du?" Der Baum nannte seinen Namen und sagte: "Meine Blätter sind gut für den Magen!" Das Mädchen sagte: "So gib mir nur deine Blätter her!"



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Darauf lagen sogleich alle Blätter vor dem Mädchen, und der Baum stand blätterlos da. Das Mädchen nahm davon und ging weiter.

Als das Mädchen ein gut Stück weit gegangen war, rief es einen Baum an und fragte: "Wer bist du? Was tust du?" Der Baum nannte seinen Namen und sagte: "Meine Blätter sind gut für den Kopf!" Das Mädchen sagte: "So gib mir nur deine Blätter her!" Darauf lagen sogleich alle Blätter vor dem Mädchen, und der Baum stand blätterlos da. Das Mädchen nahm davon und ging weiter.

So ging das Mädchen durch den Busch und über die Steppe. Jeder Baum, jedes Kraut, jeder Busch sagte ihm seinen Namen und sagte ihm, wozu die Rinde, die Wurzel, die Blätter, die Früchte, die Blüten gut seien. Und jeder Baum, jeder Strauch, jedes Kraut gab, was an ihm gut war. So hatte das Mädchen endlich Medikamente gegen alle Krankheiten, gegen Leibschmerzen, Kopfschmerzen, Beulen, Krämpfe, Handleiden, Fußleiden, gebrochene Glieder, für Kindervermehrung und alles was vorkommt und nötig sein kann.

Eines Tages ging das Mädchen durch den Busch und trat mit dem Fuß gegen ein kniehohes Bäumchen. Das Mädchen sagte: "Nun, dich kenne ich ja noch gar nicht! Wer bist du denn und wozu bist du denn gut?" Das kleine Bäumchen antwortete: "Laß einmal das Treten!" Das Mädchen trat aber noch einmal gegen das Bäumchen und sagte: "Mach', sag' schnell deinen Namen!" Das Bäumchen sagte: "Laß das Treten!" Das Mädchen wurde ärgerlich, trat fest gegen das Bäumchen und sagte: "Schnell! Deinen Namen!"

Das Bäumchen sagte nun: "Ich bin unscheinbar und klein, aber ich bin zweimal so alt wie deine Mutter! Ich weiß alles aus dem Leben weit vor deiner Mutter. Der Großvater deiner Mutter war nicht von reiner Rasse. Es war ein Bastard." Das Mädchen sagte: "Das ist mir ganz gleichgültig. Sage mir lieber, was du für Medikamente gibst." Das Bäumchen sagte: "Rufe deine Mutter und deine drei Brüder, daß sie kommen sollen!" Das Mädchen sagte: "Das tue ich nicht, denn ich liebe meine Mutter und meine drei Brüder nicht." Das Bäumchen sagte: "Dann werde ich sie herbeibringen, um dir zu zeigen, was ich kann!" Da sandte das Bäumchen vier Jine.

Die vier Jine gingen. Die vier Jine nahmen die Mutter und die drei Brüder des Mädchens und brachten sie zur Stelle. Ehe sie aber kamen, hatte sich das Bäumchen auch schon in einen alten Mann verwandelt. Der Mann war sehr alt. Als Nare den alten Mann sah, begrüßte sie ihn sehr herzlich. Als der alte Mann Frau Nare sah, begrüßte er sie sehr herzlich. Frau Nare sagte: "Wir haben uns lange



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nicht gesehen." Der alte Mann sagte: "Wir haben uns lange nicht gesehen."

Frau Nare setzte sich mit dem uralten Manne zur Seite. Sie sprachen miteinander. Der uralte Mann sagte: "Deine Tochter hat mich soeben geschmäht. Sie hat mich mißhandelt. Sie hat mich mit Füßen getreten. Und doch bin ich, wie du weißt, viel älter als ihr alle im Lande. Es gibt nur drei so uralte Wesen meiner Art im Lande, nur drei so uralte Männer. Wir haben seinerzeit so am Hunger gelitten, daß wir uns verwandelt haben, ich mich in einen Baum, der zweite in Kam (Schakal), der dritte in Ntummu (oder Ntumbu, das ist ein großer Raubvogel). Jetzt nun, wo deine Tochter mich so schwer gekränkt hat, wollen wir deine vier Kinder verzehren. Zwei soll Kam haben, eines Ntummu und eines ich. Ich werde Gott bitten, daß er dir ein anderes Kind gebe, an dem wirst du dann mehr haben als ich an den andern vier Kindern." Nachdem der alte Mann das gesagt hatte, sandte er seine Jine aus.

Die Jine riefen Kam und Ntummu herbei. Kam aß zwei Knaben, Ntummu aß einen Knaben, der uralte Mann aß das Mädchen.

Darauf sagte der uralte Mann zu Ntummu: "Nimm doch diese Frau Nare. Sie ist jung und schön! Bring sie zu dem Bosso, der dort unten an dem nahen Sumpf fischt!" Ntummu sagte: "Das will ich schnell gemacht haben!" Ntummu nahm Frau Nare auf den Rücken und flog mit ihr von dannen. Er flog dahin, wo der Sumpf war. Der Bosso fischte gerade. Ntummu flog zu dem Fischer herab und sagte: "Hier bringe ich eine gute Frau für dich!" Der Bosso nahm Nare in sein Boot und sagte: "Ich will mich nur gleich bedanken!" Dann fing der Bosso ein Schobo (Flußpferd), einen Kumusulian (Kapitänfisch, auch Jokung genannt; bei Male und Bammana= Sale) und ein Schungo (Krokodil; bei Bammana=Bamma; bei Kassonke und Malinke =Fatama). Der Bosso reichte die drei Tiere dem Ntummu hin und sagte: "Hier hast du mein Geschenk. Laß es dir schmecken! Wir wollen das gleich von der neuen Frau bereiten lassen."

Der Bosso ging mit Ntummu spazieren. Die Frau Nare bereitete inzwischen das Fleisch des Flußpferdes, des Kapitänfisches, des Krokodils. Als Nare die Tiere bereitet hatte, begann sie zu essen. Nach einiger Zeit war der Topf leer. Nare hatte alle drei Tiere aufgegessen. Nare weinte vor Hunger. Der Bosso und Ntummu kamen von ihrem Spaziergang zurück. Sie trafen Frau Nare weinend. Der Bosso sagte: "Was weinst du?" Nare sagte: "Ich bin eine Bosso



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frau. Ich soll nun einen Bosso heiraten, der so jämmerlich wenig vom Fischfang versteht, daß er mich nicht einmal satt machen kann? Was soll ich mit den kümmerlichen drei Tierchen, die er vorhin gebracht hat? Das mag für kleine Kinder genügen, nicht aber für eine Bossofrau!" Ntummu sagte: "Satt machen muß dich natürlich dein Mann. Ich werde das Iao (dem Bäumchenmanne) sagen. Es ist unrecht, wenn ein Mann seine Frau nicht ordentlich ernährt. Wenn dein Mann das nicht tut, ist das allerdings unrecht von ihm. Iao wird das aber sicher leicht regeln."

Ntummu flog dann auf und kehrte zu Iao zurück. Ntummu sagte: "Ich brachte Nare zu dem Bosso. Der Bosso fing, um mir ein Geschenk zu machen, einen Schobo, einen Kumusulian, einen Schungo. Er gab die drei Tiere der Frau Nare, daß sie sie koche und bereite. Wir gingen ein wenig am Sumpfufer auf und ab. Als wir zurückkamen, hatte die Frau Nare die drei Tiere gekocht und gegessen und weinte darüber, daß sie Hunger habe. Sie sagte, sie sei eine Bossofrau und solle einen Bosso heiraten, der sie nicht einmal ernähren könne. Ich sagte, daß ich dir das erzählen wolle. Iao sagte: "Das werde ich regeln."

Jao sandte zu dem Bosso und ließ ihm durch Ntummu sagen: "Ich habe dir eine Frau gesandt, daß du sie heiratest. Nun mußt du sie natürlich auch zufriedenstellen und mußt genügend Nahrung besorgen. Bedenke, daß du ein Bosso bist." Der Bosso hörte das und ließ darauf Iao durch Ntummu sagen: "Gewiß gibt es in diesem Wasser viele Flußpferde, Kapitänfische, Krokodile und anderes! Sicher würde ich gern deren in großer Menge fangen. Ich habe aber keine Harpune (Schung), und ohne Harpune ist es sehr schwer, eine große Jagdbeute zu erzielen." Als Ntummu das Iao sagte,, gab Jao Ntummu eine Schung und sagte: "Bring diese Schung zu dem Bosso." Ntummu brachte den Bosso die Schung. Der Bosso sagte: "Nun werde ich einen reicheren Jagderfolg haben."

Bosso begann nun mit aller Kunst eines Bosso zu jagen. Er erlegte alle Tage Flußpferde, Kapitänfische, Krokodile und andere Tiere. Nun konnte Nare den ganzen Tag kochen und essen. Nare war damit zufrieden und wurde nun so gut gesättigt, wie dies einer Frau zukommt, die einen Bosso geheiratet hat.

Der Bosso und seine Frau, Frau Nare, schliefen jeder auf seiner Seite des Hauses. Eines Tages wollte der Bosso auf die andere Seite und seine Frau beschlafen. Sogleich entstand zwischen beiden ein großes Feuer. Am andern Tage wollte der Bosso wieder auf die andere



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Seite, um seine Frau zu beschlafen. Sogleich entstand zwischen beiden wieder ein großes Feuer, so daß er nicht hinüber konnte. Am dritten Tage war es das gleiche. So oft der Bosso hinübersteigen wollte, seine Frau zu beschlafen, entstand zwischen beiden ein großes Feuer. Der Bosso kam nicht dazu, seine Frau zu beschlafen.

Da sandte der Bosso eines Tages eine Botschaft und ließ sagen: "Jedesmal, wenn ich hinübersteigen will, um die Frau Nare, die du mir als Frau gesandt hast, zu beschlafen, entsteht zwischen uns beiden ein großes Feuer, so daß ich nicht hinüberkommen und meine Frau nicht beschlafen kann, wie das doch mein Recht ist. Ich lebe deshalb in Furcht; denn diese Frau muß ein großer Tungutu sein." Als Iao die Botschaft gehört hatte, ließ er dem Bosso zurücksagen: "Habe wegen des Feuers keine Furcht! Wenn du die Frau Nare beschlafen willst, steige nur durch das Feuer. Das Feuer wird dir nichts anhaben. Und du wirst sehen, daß gerade so ein ganz besonders ausgezeichnetes Kind entstehen wird." Als der Bosso diese Nachricht erhielt, stieg er am gleichen Abend durch das Feuer. Das Feuer tat ihm nichts. Er legte sich zu seiner Frau und beschlief seine Frau.

Am andern Tage war Frau Nare schwanger. Sie hatte ein Kind im Leibe, und das Kind sagte: "Meine Mutter! Ich bin da! Ich bin angekommen!" Frau Nare sagte: "Es ist gut! Nun werde stark und kräftig!"Jeden Tag sprach nun das Kind zu seiner Mutter und jeden Tag antwortete ihm Frau Nare. Als das Kind sechs Monate im Mutterleib war, sagte es: "Mutter, ich bin nun stark und kräftig. Mutter, nun lege dich hin und gebier mich!" Die Mutter sagte: "Bleib noch darin, mein Kind! Warte, bis es Zeit ist und bis es mir und Gott gefällt. Denn wenn ich dich jetzt gebären würde, würden die Leute sagen, daß du das Kind einer Mischung (Bastard?) bist." Das Kind sagte: "Gut, meine Mutter! So werde ich also noch warten." Das Kind wartete dann, bis die Zeit um war und die Mutter zu ihm sagte: "Heute werde ich dich gebären! Heute wird es Gott gefallen."

Frau Nare gebar. Sie gebar das Kind. Das Kind war ein Knabe. Der Knabe hieß Ja-Jena. Als das Kind geboren wurde, schrie es. Auf das Schreien hin stürzten Bäume zerstört um, brachen Hütten zusammen, starben die Tiere im Busch, schlugen die Wasser der Ströme hoch, entstanden Gewitter. Sieben Tage lang nährte Frau Nare das Kind Ja-Jena an ihrer Brust. Dann sagte Ja-Jena: "Es ist genug. Ich habe lange genug an deiner Brust gesogen und bin jetzt stark." Das Kind Ja-Jena lief umher, als ob es sieben Jahre alt wäre.



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Das Kind Ja-Jena lief zu den Alten. Es sagte: "Zeigt mir, wie man Flußpferde und Kapitänfische und Krokodile fängt!" Die Alten zeigten es. Das Kind Ja-Jena kam zu den Alten und sagte: "Lehrt mich die Tungu!" Die Alten zeigten ihm, was sie von den Tungu wußten. Dann lief Ja-Jena zu den Alten und sagte: "Bringt mir eine weiße Pferdeantilope! Bringt mir einen weißen Faden! Bringt mir einen schwarzen Faden! Daraus will ich ein Tungu für die Tiere machen!"

Eines Tages kam Guenganu (das ist der Sonsanni der Mande, das Kaninchen) zu Ja-Jena und sagte: "Ich bin Guenganu, das kleinste Tier. Ich frage dich: Kannst du alle die Tiere, die bei deiner Geburt starben, lebendig machen?" Ja-Jena sagte: "Das kann ich. Ich will es tun, wenn du mir Mutu Kaue komme Gold (soll ca. 2000 Frank Gold sein: komme =100, Juru =8o bei den Bosso) bringst." Guenganu lief hin und holte das Gold. Guenganu brachte es. Sobald Ja-Jena das Gold hatte, ging er in den Busch zu den kleinen Mangalla (kleine Antilope; dieselbe wie die Mangarni der Bammana und Malinke; man schreibt ihr auch hier magische Fähigkeiten zu) und sagte: "Hier hast du mein Gold. Bewahre es ein Jahr lang auf!" Die Mangalla sagte: "Es ist gut!" Danach begann Ja-Jena das zu tun, was er versprochen hatte. Er machte alle die Tiere wieder lebendig, die bei seiner Geburt gestorben waren. Als er das getan hatte, ging er in das Dorf zurück. Im Dorfe angelangt, starb Ja-Jena. (Diesen plötzlichen unmotivierten Tod kann der Erzähler, dessen Darstellung überhaupt dem Ende zu immer matter wird, nicht erklären. Es drängt sich aber die Vermutung auf, daß die magischer Kraft volle kleine Mangalla ihn dazu veranlaßt hat, um Besitzer des anvertrauten Goldes zu werden.)

Als Mangalla hörte, daß Ja-Jena gestorben sei, begann sie das Gold zu fressen, das Ja-Jena ihr anvertraut hatte. Sie hatte den Raub gerade vollendet, da kamen die andern Tiere und fragten Mangalla: "Hast du nicht etwas von Ja-Jena in Verwahrung?" Mangahla sprang auf und lief, ohne etwas zu sagen, von dannen. Alle Tiere liefen hinter Mangalla her. Mangalla aber sprang in ein Loch. In dem Loch machte Mangalla Tungu. Darauf schlossen die Termiten das Loch.

Inzwischen kamen die andern Tiere hinter Mangalla her zu der Stelle, an der Mangalla in die Erde gelaufen war. Sie sagten: "Hier sind Mangallas Fußspuren. Hier hören Mangallas Fußspuren auf. Mangalla muß in die Erde gekrochen sein." Dann riefen die andern



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Tiere Tumbu Firi (ein Schopfvogel; der älteste Vogel im Busch)• Tuinbu Firi schwebte oben in der Luft. Sie riefen: "Komm doch herunter und hilf uns, Mangalla das gestohlene Gold abzunehmen." Der Vogel sagte: "Was gebt ihr mir denn davon ab?" Die Tiere sagten: "Wir geben dir die Hälfte!" Darauf kam Tumbu Firi herab.

Tumbu Firi begann über dem Loch, in dem Mangalla saß, zu scharren. Als er ein wenig gescharrt hatte, legte er das Ohr an die Erde. Von unten sprach Mangalla zu ihm, so leise, daß es die andern nicht hören konnten. Er sagte: "Tumbu Firi! Die andern wollen dir nur die Hälfte des Goldes geben, wenn du mich tötest. Ich aber will dir alles geben, wenn du mir alles gibst!" (?) Tumbu Firl sagte: "Ich traue dir nicht! Schwöre!" Mangalla schwur: "Wenn ich nicht bezahle, werde ich nur ein geringes Alter erreichen!"

Als Mangalla geschworen hatte, rief Tumbu Firi, vom Boden aufstehend: "Ich werde das Gold von euch nicht erhalten, denn Mangalla ist schon weit, weit fort bis zur andern Seite von Duluschl (das ist ein Land) entflohen!" Darauf liefen die Tiere alle von dannen zur andern Seite von Duluschi. — Als die Tiere fort waren, rief Tumbu Firi in die Erde herab: "Nun komm heraus, Mangalla! Die Tiere sind alle fortgelaufen. Komm heraus und gib mir das versprochene Gold!" Mangalla sagte: "Ich komme!" Mangalla kani heraus und sagte zu Tumbu Firi: "Du hast mir geholfen, nun will ich es dir, wie ich geschworen habe, auch bezahlen. Du sollst mit der Bezahlung schon zufrieden sein! Komm nur in mein Haus, da wirst du alles erhalten." Beide gingen zu Mangallas Haus. Als sie in das Haus eingetreten waren, sagte Mangalla leise zu seinen Kindern: "Macht unten die Türe zu." Die Kinder taten es. Mangalla stieg nach oben heraus und schloß die Dachluke hinter sich. Dann rief er: "Tötet den Vogel, tötet den Vogel!" Danach warfen die Kinder mit Steinen nach ihm. Tumbu Firi sah sich arg bedrängt. Er rief Allah an, daß er ihm helfe. Mangalla rief: "Ich habe geschworen, daß ich dich bezahlen werde!" Er warf von oben Steine. Allah zeigte Tumbu Firi ein Loch in der Mauer. Tumbu Firi wollte herausfliegen. Tumbu Firi starb. (NB. In bezug auf den Tod Tumbu Firis ist sich der Erzähler nicht ganz sicher. Es scheint auf nachdrückliche Frage auch ihm nicht sicher, ob nicht Tumbu Firi durch die Mauerritze doch entkommen ist.)

Mangalla hat aber bis heute noch das Gold im Leibe.


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