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Kapitel 

DÄMONEN DES SUDAN


ALLERHAND RELIGIÖSE VERDICHTUNGEN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1924

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_07-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F. H. EHMCKE

14. Subaga-Legende

Ein kleiner Knabe war mit einem Mädchen sehr befreundet. Sie war seine Braut. Sie kamen fast alle Tage zusammen. Das Mädchen wußte aber nicht, daß der Bube ein Subaga (oder Subacha =Gespenster, Kannibale, gleich dem Muleschi der Baluba) war. Eines Nachts kam sie zu ihm. Er war nicht da, denn er war als Subaga fortgegangen. Sie setzte sich in einen Winkel und wartete. Nach einiger Zeit kam er.

Der Subagaknabe kam herein und kratzte mit einem Hölzchen in den Zähnen. Er sagte (vor sich hin): "Das Fleisch von Kindern bleibt einem doch immer in den Zähnen hängen!" Das Mädchen hustete. Der Bursche sprang entsetzt auf, verwandelte sich in einen Panther, glitt heraus und draußen empor an der Wand. Durch eine Lücke kam aber sein Schwanz einen Augenblick in die Hütte. Da packte das Mädchen den Schwanz. Das Mädchen schrie dann aus Leibeskräften. Der Panther konnte nicht fort. Es kamen Leute, die schossen den Panther tot.

Seitdem geht man abends und nachts nie in ein Zimmer, ohne erst genau umzusehen, was im Zimmer ist.


Copyright: arpa, 2015.

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