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Kapitel 

DICHTEN UND DENKEN IM SUDAN

HERAUSGEGEBEN VON LEO FROBENIUS

1925

VERLEGT BEI EUGEN DIEDERICHS/JENA



Atlantis Bd_05-0004 Flip arpa

TITEL- UND EINBANDZEICHNUNG VON F.H. EHMCKE

MIT EINER KARTE UND EINER TAFEL

Moba

***
Aber nicht nur die Pamaleute müssen in historischen Zusammenhang mit den Gurina gebracht werden, sondern auch die den Norden der deutschen Kolonie bewohnenden Moba. Diese Leute nennen sich selbst Bimoba (Sing. Bimba), woraus schon die Verwandtschaft spricht. Aber ihre Sprache ist außerdem ein leicht erkenntlicher Gurmadialekt. Hier einige Lokalangaben:

1. Nadjundi. — Die Eingeborenen geben an, seit Menschengedenken in diesem Orte gewohnt zu haben. Einmal war aber Hungersnot. Da flohen sie nach Kantinti. Alle Kantintileute stammen aus Nadjundi. Der nicht sehr vollständige Stammbaum lautet:

1. Lantipirri war der erste in Nadjundi lebende Herrscher,
2. Kanjemandi 1 waren seine Nachfolger, beides Söhne Lanti-3.
Siepamba 5 pirris, also Brüder,
4. Mentirri ward Nachfolger, Sohn Kanjemandis,
5. Djampatogo " " " Siepambas,
6. Djenntjabirri " " " Mentirris,
7. Djemboto " "
8. Namidjuguri " " " Djampatogos,
9. Djemtemba " " " Mentirris,
10. Lasongi " " " Djenntjabirris,
11. Djennfauna " " " "
12. Djenntuguri " " " Djembotos, lebt und
regiert noch heute in Kantinti.

2. Dapong. — Die Dapongleute behaupteten, nicht nur ihre eigenen Könige zu kennen, sondern auch eine Ahnenreihe dieser Gurinakönige,



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oder wie sie sagen, "dieser Könige in Bingo", von denen sie abstammen. Diese Liste lautet:

1. Jentode, 7. Djabo(ng),
2. Kentewure, 8. Dammure,
3. Bambilanga, 9. Banesunde,
4. Jengelim, 10. Demogere,
5. Kollane, 11. Tingedane,
6. Kollane, 12. Aguare,
13. Njamtante, Bruder des vorigen,
14. Jenkirrima,
15. Billanda Pilli (der war es, der aus
Bingo nach Dapong übersiedelte).

Merkwürdigerweise behaupten die Häuptlinge in Dapong, aber nicht von Billanda Pilli, sondern von seinem Bruder Njamtantes abzustammen, und zwar zählen sie die in Dapong geborene Häuptlingslinie wie folgt her:

1. Dude,
2. Laie, Sohn des vorigen,
3. Sanjuogo,
4. Jiboanga, "
5. Jakabo, "
6. Jinde, "
7. Jankare, " " " heutiger Häuptling von Dapong.

3. Bogu. — Die Moba von Bogu geben einstimmig an, daß ihr Ahnherr Nangmua seinerzeit aus dem Lande Bingo in ihren heutigen Wohnsitz gekommen sei. Als Stammbaum zählen sie fernerhin auf:

1. Nagmua oder Nangmwa.
2. Lelange, Sohn Nangmuas, ward Nachfolger,
3. Jiale-Biego, ebenfalls Sohn Nangmuas, ward Nachfolger.
4. Mago ward Nachfolger, sein Vater nicht feststellbar.
5. Njagumpa(p), Sohn Lelanges, ward Nachfolger,
6. Kumbenkure, " Jiale-Biegos,
7. Kampenanga, " Kumbenkures,
8. Kungaduenn, " Kampenangas,
9. Lankobogas, " Kungaduenns, "
10. Bandammere, " Lankobogas, " "
11. Barrimbarrum, " " "
12. Naquego, " Bandammeres, " "
13. Londajarrungu, " Kungaduenns, " "
14. Kannatane, " Barrimbarrums, " "
15. Lukumpiri, " Naquegos, ist der heutige Beherrscher
des Distriktes Bogu oder Buogo.



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Aus diesem Typus unregelmäßig sich abwechselnder Brüder und Söhne kann man sich sehr wohl ein Alter der ganzen "Bogudynastie" berechnen.


Copyright: arpa, 2015.

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