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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


55. Thord wirbt um Thurid Hauptwitwe

Jetzt ist davon zu berichten, daß Sigurd seinem Bruder Thord zuredete, er solle sich ein Weib nehmen. Thord Sagte, wo Sigurd ein Weib für ihn wüßte. "Ich will bei der Wahl nicht an dem Weibe vorübergehen, das mir am besten von allen hier auf den Färöern gefällt. Das ist Thurid." "Ich will nicht so hoch hinaus," antwortete Thord."Du wirst kein Weib finden, wenn wir nicht auf Werbung gehen," sagte Sigurd. "Ich habe keine Lust, es zu versuchen," sagte Thord, "und sie wird weit davon entfernt sein, mein Weib werden zu wollen. Aber du magst es versuchen, wenn du willst."



Thule-Bd.13-342 Groenlaender u. Faerinder Geschichten Flip arpa

Am nächsten Tage sog nun Sigurd zur Buschinsel und trug diese Angelegenheit Thurid vor. Sie zögerte mit der Antwort, aber er drang in sie, und es kam soweit, daß sie ibm antwortete, sie wollte die Sache mit ihren Freunden und Söhnen besprechen und ihm eine Botschaft darüber senden.

Sigurd kehrte jetzt nach Hause zurück und berichtete Thord, daß Thurids Antwort nicht abschlägig gewesen sei. "Wunderlich kommt mir das vor," sagte Thord, "und mir ahnt, daß es ihr nicht ganz Ernst gewesen ist."

Thurid ging zu Leif und Thora, ihrer Tochter, und erzählte ihnen von der Werbung. Thora fragte, was sie geantwortet hätte. Thurid sagte, sie hätte die Werbung abgewiesen, doch weniger heftig, als sie gesinnt see " —aber was ist dein Rat, Tochter:" Thora antwortete: "Du darfst die Werbung nicht abweisen, wenn ich raten kann, und es dir im Sinne liegt, den Schimpf zu rächen, der uns angetan wurde. Ich sehe keinen anderen Köder, der geeigneter wäre, jene herzulocken. Ich brauche meiner Mutter keine Worte in den Mund zu legen, denn auf viele Weise wird sie jene zu täuschen wissen, so daß jene nicht ihren Willen durchsetzen." Leif stimmte Thora zu und sagte; er wolle sich überlegen, wie die Vettern endlich die Strafe bekommen könnten, die sie verdient hätten. Sie setzten jetzt einen Tag fest, wo jene kommen sollten, um die Angelegenheit abzuschließen.

Jetzt sagte Leif: "Weit hat Thrand vorausgesehen, als er mir anbot, unser Kind aufzuziehen, und das ist deine Schuld, Thora. Es bedeutet den Tod Sigmunds, unseres Sohnes, wenn er bei Thrand ist und sich etwas zwischen uns und Sigurd ereignet." "Ich will nicht," antwortete Thora, "daß er länger von Hause fort ist. Es wird am besten sein, daß wir zur Ostinsel fahren und Thrand, deinen Pflegevater, aufsuchen."

Darin stimmten alle ihr zu,


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