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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


45. Karl von Möre begibt sich zu den Färöern

Karl von möre war ein großer Wiking gewesen und ein gefährlicher Seeräuber; und der König hatte oft Leute ausgesandt , um ihn zu töten. Aber Karl von möre war aug einem großen Geschlecht und war sehr tüchtig in vielen Fertigkeiten.



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Doch als er üch zu dieser Fahrt entschlossen hatte, verzieh ihm der König und behandelte ihn freundlich.

Der König ließ alles aufs beste zu Karls Fahrt rüsten, und zwanzig Männer waren auf dem Schiffe. Der König sandte seinen Freunden auf den Färöern die Botschaft, daß sie sich Karls annehmen sollten. Dort waren Leif, der Sohn Össurs, und Gilli, der Gesetzeskundige. Ihnen sandte der König seine Wahrzeichen.

Sobald Karl gerüstet war, segelte er fort und hatte günstigen Wind. Er kam zu den Färöern und landete in Thorshafen auf der Strominsel.

Dann wurde ein Thing angesagt, und viele Männer kamen dorthin. Thrand von Gata kam mit großem Gefolge, und ebenso kamen Leif und Gilli.

Als sie ihre Zelte aufgeschlagen und alles bereit hatten, gingen sie zu Karl von Möre, und ihre Begrüßung war freundlich. Dann brachte Karl die Worte und die Kennzeichen König Olafs vor und die Grüße an Leif und Gilli. Jene nahmen sie freundlich entgegen, luden Karl zu sich ein und boten ihm an, ihm bei seinem Geschäfte beizustehen und es nach Kräften fördern, was Karl dann auch dankbar annahm.

Etwas später kam Thrand dorthin und begrüßte Karl freundlich . "Ich freue mich," sagte er, "daß so ein Mann im Auftrage unsers Königs hierher gekommen ist, dem wir alle gehorchen müssen. Ich will nichts anderes, als daß du den Winter bei mir verbringst, und das mit so vielen von deinen Leuten, wie du willst. und du für dein Ansehen für notwendig hältst." Karl sagte, daß er zu Leif gehen würde: " —sonst hätte ich dein Angebot mit Freuden angenommen." Thrand antwortete: "So hat das Schicksal Leif eine große Ehre bestimmt. Aber kann ich euch nicht in irgendwelchen andern Dingen behilflich sein ?"Karl sagte, daß er es sehr schätzen würde, wenn Thrand die Steuern von der Ostinsel und allen Nordinseln einzöge. Thrand antwortete, es wäre seine Schuldigkeit und Pflicht, den Auftrag des Königs zu fördern. Darauf kehrte Thrand ;u seinen Zelten zurück, und von diesem Thinge ist nichts mehr zu berichten.



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Karl sog zu Leis und war dort den Winter über zu Gast. Leif zog die Steuern von der Strominsel und allen südlich gelegenen Inseln ein.

Im folgenden Frühling wurde Thrand sehr krank. Er hatte Augenschmerzen und auch andere schwere Krankheiten. Er rüstete sich aber doch zum Thinge, wie er gewohnt war. Aber als er zum Thinge kam und seine Zelte aufgeschlagen waren, ließ er ein schweres Zelt unter seinem andern aufschlagen, damit es dunkler sei als zuvor.


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