Projektseite Volksmärchen Sagen Geschichten Etnologie Beriche © Arpa data
Textbreite
Schriftgröße
Kapitel 

Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


39. Die Erlebnisse der Färinger nach Sigmunds Tod

Von Thrand und seinen Genossen ist zu berichten, daß sie nach diesen Ereignissen nach Hanse fuhren,

Das Gehöft auf der Buschinsel wurde aber gerettet, als Leute dorthin kamen, und es hatte nur wenig durch den Brand gelitten. Nur wenige Männer waren im Kampfe gefallen.

Die Hausfrau Thurid, die man später die Hauptwitwe nannte, verwaltete ihr Gehöft auf der Buschinsel nach dem Tode ihres Gatten Sigmund. Dort wuchsen ihre Kinder von Sigmund auf, und von ihnen allen ließ sich Großes erwarten.

Thrand und Leif, Össurs Sohn, unterwarfen sich jetzt alle Färöer und beherrschten sie. Thrand ließ Thurid Hauptwitwe und ihren Söhnen einen vergleich anbieten, aber sie gingen nicht darauf ein. Und deshalb suchten Sigmunds Söhne keine Hilfe bei den norwegischen Häuptlingen, weil sie noch zu jung waren.



Thule-Bd.13-317 Groenlaender u. Faerinder Geschichten Flip arpa

So vergingen einige Winter; und alles war ruhig auf den Färöern.

Einmal kam Thrand mit Leif dem Sohne Össurs ins Gespräch und sagte, er wolle ihm ein tüchtiges Weib suchen. "Wo soll es gesucht werden:" fragte Leif. "Dort, wo Thora ist, die Tochter Sigmunds," antwortete Thrand. "Das scheint mir nicht richtig zu sein," sagte Leif. "Du wirst kein Weib finden, wenn du nicht auf Werbung gehst sagte Thrand.

Sie unternahmen jetzt mit einigen Männern eine Fahrt zur Buschinsel, aber wurden dort kalt empfangen. Thrand und Leif boten Thurid und ihren Söhnen den vergleich an, daß die besten Männer auf den Inseln zwischen ihnen entscheiden sollten. Jene beeilten sich nicht mit der Annahme dieses vorschlages.

Da sprach Thrand für Leif und bat für ihn um Sigmunds Tochter Thora. Das dünkte sie der beste Ausweg für einen vollkommenen vergleich zu sein. Thrand erbot sich, Leif mit viel Geld auszustatten. Das wurde von allen freundlich aufgenommen , aber Thora selbst antwortete so: "Für mannstoll müßt ihr mich halten. Ich will aber folgende Bedingung stellen: kann Leif beschwören, daß er weder meinen Vater getötet, noch Leuten auferlegt hat, meinen Vater zu töten, so verlange ich von ihm, daß er Gewißheit darüber schafft, wie mein Vater umgekommen ist, oder wer seinen Tod verursacht hat. Wenn das ausgeführt ist; werden wir nach Beratschlagung mit meinen Brüdern und meiner Mutter und andern Verwandten uns mit euch vergleichen."

Das dünkte alle wohlgesprochen und klug erdacht zu sein, und sie einigten sich dahin, daß Thrand und Leif es versprachen. Damit trennten sie sich.


Copyright: arpa, 2015.

Der Text wurde aus der Märchen-, Geschichten- und Ethnien-Datenback von arpa exportiert. Diese Datenbank wurde dank Sponsoren ermöglicht. Es würde uns freuen, wenn wir mit Ihrer Hilfe weitere Dokumente hinzufügen können.
Auch bitten wir Sie um weitere Anregungen in Bezug auf Erweiterungen und Verbesserungen.
Im voraus Dank für die Mithilfe. Spenden können Sie unter In eigener Sache

Ihr arpa team: www.arpa.ch Kontakt