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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


23. von Jarl Hakon und Sigmund

Jetzt ist von Sigmund zu berichten, daß er zu Jarl Hakon sagte, daß er jetzt seine Heerfahrten aufgeben und zu den Färöern gehen wollte. Er sagte, er wolle nicht länger hören, daß er seinen Vater nicht gerächt habe, denn das wäre ein Vorwurf. Er bat den Jarl um Unterstützung und Rat, wie er sein Unternehmen beginnen solle. Hakon antwortete, das Meer bei den Inseln sei schwer zu befahren und es herrsche dort eine starke Brandung: " — und dorthin kann man nicht mit Langschiffen kommen, und ich werde für dich zwei Handelsschiffe bauen lassen und dir Männer mitgeben, so daß sie uns gut ausgerüstet zu sein dünken." Sigmund dankte ihm für seine Wohltat.

Er bereitete sich jetzt im Winter zur Fahrt, und diese Schiffe waren im Frühling vollkommen ausgerüstet, und ihre Besatzung war zur Stelle.

Harald suchte im Frühling Sigmund auf und bereitete sich zur Fahrt mit ihm, und als er fast ganz gerüstet war, sagte der Jarl: "Den soll man auf der Ausreise begleiten, den man wiedergekehrt sehen will."

So gab der Jarl Sigmund das Geleit und fragte "Was sagst du jetzt hierzu und auf wen vertraust du:" Sigmund antwortete:"



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Ich glaube an meine Kraft und Stärke." Der Jarl sprach: "Das darf nicht sein, sondern du mußt dein vertrauen auf das Wesen lenken, dem ich wohl vertraue, und das ist Thorgerd, die Seherin von Hardanger. Wir müssen zu ihr gehen und dort dein Heil suchen."

Sigmund bat ibn darüber zu bestimmen. Und dann gingen sie auf einem Wege um Walde, und weiter auf einem kleinen Steige. Sie kamen auf eine Lichtung und dort stand ein Haus, das von einem Zaune umgeben war. Das Haus war sehr schön. Mit Gold und Silber waren die Holzschnitzereien ausgegossen .

Hakon und Sigmund gingen mit wenigen Leuten in das Haus hinein. viele Götzenbilder waren im Hause, und viele Glasfenster, so daß es nirgendwo Schatten gab. Eine schön geschmückte Frau befand sich im Hause, gerade dem Eingange gegenüber.

Der Jarl warf sich vor ihren Füßen nieder und lag so lange da. Dann stand er e und sagte zu Sigmund, daß sie der Frau ein Opfer darbringen und das Silber auf den Stuhl vor ihr hinlegen müßten.

"Aber daran werden wir sehen," sagte Hakon, " wie sie unser Opfer annimmt, ob ich ihr den Ring abstreifen kann, den sie an ihrer Hand trägt. Dieser Ring wird dir, Sigmund, Glück bringen."

Der Jarl versuchte den Ring zu nehmen, und es dünkte Sigmund, daß die Frau ihre Hand zu einer Faust ballte; und der Jarl bekam den Ring nicht.

Der Jarl warf sich zum zweiten Male vor ihr nieder, und Sigmund sah, daß er Tränen in den ?lugen hatte. Als er dann darauf wieder aufstand und nach dem Ringe griff, war dieser lose; und der Jarl gab Sigmund den Ring und sagte, daß Sigmund sich nie von dem Ringe trennen dürfe; und Sigmund versprach es.

Darauf schieden sie, und Sigmund ging zu seinen Schiffen, und es wird berichtet, daß sich fünfzig Männer auf jedem Schiffe befunden haben,

Nun stachen sie in See; und sie hatten günstigen Wind, bis sie



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vögel von den Inseln sahen, und hielten ihre Schiffe zusammen. Harald Eisenstirn war auf demselben Schiffe wie Sigmund, aber Thorir steuerte ein anderes Schiff. Dann überfiel sie ein Sturm und trennte die Schiffe. Sie wurden mehrere Tage umhergetrieben .


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