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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


22. Von den Inselbewohnern und Sigmund

Setzt ist von den Färingern zu berichten, daß Hafgrims Sohn Össur bei Thrand von Gata aufwuchs, bis er ein völlig reifer Mann war. Er war stattlich anzusehen und tüchtig.

Thrand verschaffte ihm als Weib die beste Bauerntochter von den Inseln und sagte dann, daß sie sich in Gewalt und Herrschaft über die Inseln teilen wollten Össur sollte die Hälfte bekommen, die sein Vater besessen hatte, und Thrand die Hälfte, die den Brüdern Brestir und Beinir gehört hatte.

Thrand sagte auch zu Össur, daß er es für das richtigste hielte, wenn Össur alles Gut an Land und beweglicher Habe ansich nehme; das den Brüdern gehört hatte; und das sollte Sühngeld für seinen Vater sein,

Nun geschah alles, wie Thrand es geraten hatte,

Össur besaß jetzt drei Gehöfte, eins in Hof, das er von seinem Vater geerbt hatte; ein zweites auf der Buschinsel, das dritte auf Dimun, dem väterlichen Erbe Sigmunds und Thorirs.

Die Färinger hatten von Sigmund gehört, daß er ein berühmter



Thule-Bd.13-289 Groenlaender u. Faerinder Geschichten Flip arpa

Mann geworden sei, und hatten sich gut gerüstet. Össur ließ eine Schanze um das Gehöft auf der Buschinsel anlegen, wo er sich am meisten aufhielt. Die Buschinsel ist so hoch, daß sie sich gut verteidigen läßt. Sie hat nur einen Anstieg, und die Leute sagen, daß sie nicht erobert werden kann, wenn zwanzig oder dreißig Burschen sie verteidigen und wenn sie auch noch so viele angreifen,

Össur war auf seinen Fahrten zwischen seinen Gehöften immer von zwanzig Männern begleitet, aber zu Hause hatte er immer dreißig Mann und seine Arbeiter bei sich.

Kein Mann auf den Färöern war aber so mächtig, wie Thrand. Das viele Silber, das er in Helfingör bekommen hatte, ging nie zu Ende, und er war der Reichste von allen und beherrschte allein alle Färöer, denn Össur konnte sich an Klugheit nicht mit ihm niesen.


Copyright: arpa, 2015.

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