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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


11. Sigmunds Aufenthalt bei Ulf

Nun war der Bauer den Tag über von Hause fort. Er kam am Abend zurück und war sehr freundlich zu Sigmund und Thorir.

Und am folgenden Morgen kam er zu den Knaben und sagte: "Es war so bestimmt, daß ihr hierher zu meinem Gehöfte kommen solltet. Jetzt scheint es mir am ratsamsten zu sein, daß ihr den Winter über hier verweilt, wenn euch das gefällt. Die Frauen haben euch gern, und ihr seid vom Wege abgekommen, und es ist weit von hier zu Ansiedlungen."

Sigmund und Thorir dankten dem Bauer für sein Angebot und sagten, daß sie gern bei ihm bleiben wollten.

Der Bauer sagte. sie sollten den Frauen die Mühe damit vergelten, daß sie ihnen bei den Arbeiten behilflich wären: " —aber ich muß jeden Tag fortgehen, um Nahrung zu schaffen, soweit mir möglich ist."

Nun blieben die Knaben auch dort, sie wurden gut behandelt, die Frauen waren freundlich zu ihnen. Der Bauer aber war jeden Tag fort. Sigmund und Thorir gefiel ihr Aufenthalt Die Häuser waren gut und stark gebaut und mit allem versehen.

Der Bauer hieß Ulk Ragnhild hieß sein Weib und Thund



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ihre Tochter. Sie war die schönste Frau und von edler Gesinnung . Sigmund und Thurid standen in gutem Einvernehmen. Sie plauderten oft miteinander, ohne daß der Bauer oder sein Weib sich dem widersetzten.

So verging der Winter, und der erste Sommertag kam. Da kam der Bauer Ulf mit Sigmund ins Gespräch und sagte: "Es hai sich so gefügt, daß ihr den Winter hier bei mir verbracht habt. Wenn euch jetzt nichts anderes vorteilhafter dünkt, als hier zu sein, so mögt ihr hier bleiben und hier aufwachsen. Vielleicht werden wir später noch mehr Gemeinsames miteinander haben. Aber eine Warnung will ich euch geben: geht nicht in den Wald nördlich von dem Gehöfte."

Sie versprachen es und dankten dem Bauern Ulf für sein Anerbieten, das sie gern annahmen.


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