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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


1. Refs Jugend und seine Fahrt nach Grönland

In den Tagen König Hakon Adalsteinsfostris wohnte draußen in Island im Breitfjorde auf dem Hofe Frauenhalde ein Mann, der Stein hieß. Sein Weib hieß Thorgerd. Sie war die Tochter Oddleifs, der Schwester Gests von Bardsstrand. Stein war reich, ein guter Bauer und dabei sehr alt. Sie hatten einen Sohn, der Ref 1 hieß. Er war von großem Wuchs und jung, schön anzusehen, aber gewalttätig. Doch niemand wußte, wie stark er war. Er pflegte nah bei der Feuerstelle zu sitzen, und keine andere Beschäftigung hatte er, als äch den vorbeigehenden vor die Füße zu wälzen. Seine Eltern waren sehr betrübt, daß ihr Sohn äch so wenig zu anderen Männern hielt. Die meisten nannten ihn einen Narren.

Ein Mann hieß Thorbjörn, er war reich und gewalttätig. Er hatte viele Totschläge verübt und war höchst übermütig. Er hatte in allen Landesteilen gewohnt. Die Häuptlinge und das ganze Volk hatten ihn aus allen Landschaften Islands seiner Gewalttaten und Totschläge wegen verjagt. Niemals hatte er Geldbußen bezahlt. Ranveig hieß sein Weib. Sie war närrisch und eigensinnig, und deswegen, sagte man, daß Thorbjörn manches Unheil weniger begangen hätte, wenn sie ihn nicht angestachelt hätte.

Thorbjörn hatte jetzt das Land gekauft, das Schafberg heißt. Viele Männer, die vorher von ihm gehört hatten, erschraken sehr bei seinem Kommen. Thorbjörns und Steins Gehöfte lagen nahe beieinander. und in der Mitte floß ein Bach, der ihre Ländereien trennte. Aber als Thorbjörn dort eine Weile gewohnt hatte, gingen seine Schafe auf Steins Land, denn Thorbjörn hatte viel vieh.

Einmal kam Stein mit seinem Nachbar Thorbjörn ins Gespräch und sagte: "So ist es doch, daß wir zwei Winter beieinander gewohnt haben, und unser verhältnis ist eher gut als schlecht gewesen. Obgleich dein Ruf im allgemeinen nicht gut ist, habe ich



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weder von dir noch von den Deinen bis jetzt Schaden gehabt, aber jetzt kommt dein Vieh auf meine Wiesen und weidet dort. Nun will ich, daß du auf meine Worte hörst und das vieh besser bewachen läßt, als es bisher geschehen ist. Ich, der ich kein Lügner bin und dem manche von denen glauben werden, die dir nachstellen, kann auch sagen, daß du mir keine Gewalt angetan hast; oder mein Eigentum mit Unrecht begehrtest." Thorbjörn antwortete: "Noch nie hat jemand so friedlich und klug mit mir gesprochen . Ich wollte, daß andere Männer so gesprochen hätten, dann hätte ich weniger Totschläge begangen. Nach deiner Rede soll es auch gewiß besser werden."

Damit schieden sie. Thorbjörn gedachte so sehr Steins Rede, daß sein vieh ihm nie mehr Schaden zufügte.

Bald darauf wurde Stein krank. Er sagte, daß er keine andere Krankheit mehr bekommen und daß diese zum Tode führen würde. Er sprach da zu Thorgerd, seinem Weibe: "Ich wollte, daß du dein Land nach meinem Tode verkauftest und westwärts nach Bardisstrand zu Gest deinem Bruder, zogst. Mir ahnt, daß Thorbjörn nicht in Frieden mit dir zusammenleben wird, obgleich wir gut miteinander ausgekommen sind. Ich fürchte, daß es ihm jetzt mehr gefallen wird, dein Land als Weide zu benutzen, als früher, wo ich da war."

Darauf starb Stein. Thorgerd hatte keine Lust, das Land aufzugeben, denn sie fand es schön und größtenteils gut.

Es dauerte aber nicht lange, so wurde es schlimmer mit Thorbjörns viehherden. Seine Schafe weideten Tag und Nacht auf Thorgerds Wiesen. Sie gingen auf die gepflegten Wiesen und fraßen alles Gras auf. Das dauerte zwei Jahre, und Thorgerds Vieh mußte Heumangels wegen geschlachtet werden. Thorgerd sagte oft zu Thorbjörn, daß er besser auf sein vieh achten solle, aber das half nichts. Jetzt sah sie sich um, ob jemand ihr Land kaufen wollte, aber niemand wollte so nahe bei Thorbjörn wohnen. So wurde das Land nicht verkauft.

Jetzt wird berichtet; daß ein Mann sich in der Gemeinde aufhielt , der Bardi hieß. Er war sehr klein und wurde Bardi der Kleine genannt. Er war sehr leichtfüßig und er lief nicht schlechter als das beste Pferd. Er hatte außerordentlich scharfe



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Augen. Im Sommer pflegte er Viehwächter zu sein. Er war treu und zuverlässig in auen Stücken,

Diesen Mann traf Thorgerd auf dem Frühlingsthinge und fragte ihn, ob er ihr vieh hüten wollte. Sie wollte ihn so lohnen nen, daß er damit zufrieden sein würde. Sie sagte ihm auch, daß er öfters und ohne nachzulassen, Thorbjörns vieh zurückhalten müsse, wenn sich dieses auf falschem Wege befände, und berichtete ihm von allen ihren Schwierigkeiten, die zwischen ihnen bestanden. Bardi antwortete: "Keine andere Stelle würde ich mir wählen, als bei dir zu sein, so wie du alles darstellst. Und ich Fürchte mich nicht, dein Land gegen das Abweiden durch anderer Leute vieh zu schützen."

Dann ging Bardi mit Thorgerd zu ihrem Gehöfte und begann das vieh zu hüten. Er baute sich zwei Hütten, die eine beim Berge und die andere am Rande des Baches, der zwischen den Gehöften floß. Dort hatte er immer seine Nachtstätte und schützte Thorgerds Land gegen Thorbjörns vieh, sodaß dieses nicht über den Bach kam. Er stand am Ufer und gab von dort aus auf das Vieh acht. Niemals überschritt er den Bach. Thorgerds vieh gedieh jetzt, was in den Sommern vorher gar nicht geschehen war.

Der Hausbau Ranveig dünkte die Ausbeute des Sommers gering zu sein. Sie sprach eines Tages mit Thorbjörn und fragte, wohin sein vieh zum Weiden getrieben würde. Er antwortete, es weidete täglich am Bache. "Wie ist das möglich," sagte sie, "daß jener Mann bei Thorgerd ist, um unserem vieh die Weiden zu verwehren, auf denen es in den letzten Sommern gegangen ist. Hast du denn immer so falsch gehandelt, Thorbjörn, daß du die Männer überfallen hast, die unbescholten waren, aber diesen Narren so Schändliches tun läßt, wie unserem vieh das Land zu wehren, wo es hingehen will: " Wer ist dieser Mann " fragte Thorbjörn. "Er heißt Bardi," antwortete Ranveig, "und ist der kleinste und elendeste auer Männer. Jede Nacht liegt er draußen und wehrt unserem vieh, über den Bach zu kommen."

Darauf nahm Thorbjörn sein Pferd, ritt über den Bach und kam dorthin, wo Bardi bei seiner Hütte war. Da sagte Thor



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björn: "Ist es wahr, daß du unserem vieh diese Wiesen verwehrst , so daß es nicht wagt, an dem Ufer des Baches zu grasen? So haben wir gar keinen Nutzen von den Schafen." Bardi antwortete:"Es ist nicht gelogen, daß ich deinem vieh nie erlaube, auf unser Land zu kommen, aber das ist nicht wahr, daß ich dein vieh schlage oder es verhindere, auf deinem eigenen Lande zu grasen. Ich hoffe, daß eure Sommerausbeute nicht geringer sein wird, als in den vorgegangenen Sommern. Und jetzt habt ihr euren Gewinn auf eine gerechtere Weise erhalten." Thorbjörn sagte: "Wahrscheinlicher scheint es mir zu sein, daß du im Unrecht bist, als ich, aber du kannst dich friedlos nennen, wenn der Heimtrieb der Schafe im Herbste schlecht ist. Und jetzt will ich, daß du dich anders verhältst , oder es wird dir schlecht gehen." Bardi antwortete: "So habe ich am häufigsten die Viehhut übernommen, das ich meine Pflicht treu versehen habe, und so soll es auch jetzt sein."

Thorbjörn erschlug Bardi, schleppte ihn in die Hütte, ritt dann nach Hause und berichtete, was er getan hatte. Ranveig war mit dem Geschehenen zufrieden und ließ das Vieh sofort auf Thorgerds Land treiben. Die Schafe gingen auf die eingehegte Wiese, stießen die Heuhaufen um und richteten großen Schaden an. Thorgerd kam heraus und sah das vieh um das ganze Gehöft herumstehen. Sie glaubte zu wissen, daß Böses geschehen sein müsse. Sie sandte Leute aus, um das vieh fortzutreiben, und sie fanden Bardi erschlagen in seiner Hütte. Diese berichteten das Thorgerd. Sie ging da in die Feuerstube und sah dort ihren Sohn Ref. Sie sagte: "Immer schaudere ich vor Abscheu, wenn ich dich, die Schande deines Geschlechts, vor meinen Augen sehe, und wie unglücklich war ich, als ich dich Narren gebar. Besser wäre es, eine Tochter zu haben, dann könnte ich sie dem Manne geben, der uns eine Stütze wäre. Aber obwohl unser Land abgeweidet oder das Heu heruntergerissen wird oder Männer getötet werden, so liegst du fauler Bursche da und läßt dich an, als ob wir nichts tun könnten." Da sprang Ref auf und rief: "Hart würde es sein, noch mehr Vorwürfe von dir zu hören. Mutter, wenn die ersten so sind."



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nahm eine scharfe Hellebarde herunter. Stein hatte viele Waffen besessen.

Ref ging jetzt aus dem Gehöfte heraus, und zwar so, daß er den Speer fortschleuderte und ihm nachlief. Thorbjörns Knechte waren an der Arbeit und sahen Ref kommen. Sie erkannten ihn und verspotteten ihn sehr. Ref ging auf Thorbjörns Gehöft ;u, und als er vor der Tür stand, sah er dort niemand. Er hörte, daß Frauen in der Stube waren und davon sprachen, ob Thorbjörn aufgewacht wäre. Thorbjörn hatte sich zum Schlafen niedergelegt. Ref brach den Schaft seines Spießes ab und ging dann schnell hinein und in die Schlafstube.

Thorbjörn hörte den Mann kommen und Sagte, wer dort herum ginge. Ref antwortete: "Ich gehe jetzt hier herum:" "Wer bist du:" Sagte Thorbjörn. "Ein Mann von einem anderen Gehöfte," sagte Ref. "Einen Namen wirst du doch haben," sagte Thorbjörn. "Ich heiße Ref," und damit trat er in den Schlafraum und an das Bett heran.

Thorbjörn hatte die Decken abgeworfen und sagte: "Ich muß ja blind sein, daß ich dich nicht gleich erkannte. Sei willkommen , Ref, und welches Geschäft führt dich hierher:" Ref sagte: "Es hängt sehr von dir ab, welcher Aries ist." "Wieso:" fragte Thorbjörn. Ref antwortete: "Ich bin hierhergekommen, um Buße für den Tod Bardis, meines Knechtes, zu verlangen. Ich will wenig verlangen und das nehmen, was dir am wenigsten ausmacht. Es ist nur meiner Ehre wegen, da du einen einfachen Mann getötet hast." Thorbjörn kleidete sich jetzt schnell an und sagte: "Wohl ist solches versucht worden, und es ist möglich, daß ich etwas büße. Aber ebenso möglich ist, daß weder ich diesen Totschlag büße, noch irgend einen andern ." Ref sagte: " Es wäre richtiger, etwas zu bezahlen." Thorbjörn sagte: "Da du so gut sprichst, sollst du etwas erhalten ."

Thorbjörn war jetzt bekleidet. Er faßte mit der Hand am Bettrande herunter und holte ein großes Messer herauf, das aus einem Stück Eisen geschmiedet war, und einen Schleifstein. Thorbjörn nahm dann ein Schwert in die Hand, bot das Messer und den Schleifstein Ref an und sagte: " Ein weiches Eisen



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gebührt dem weichen Manne." Im selben Augenblicke stach ihn Ref mitten durch den Leib. Thorbjörn fiel wieder zurück und konnte das Schwert nicht brauchen. Es stak noch fest in der Scheide, und alles war schnell vor sich gegangen. Ref schloß die Tür nach dem Wandbette zu und ging dann zur Haustür. Zugleich wurde die Stubentür geschlossen.

viele Stämme von Treibholz standen vor der Tür zum Männer zimmer . Ref beschloß, sich zwischen den Hölzern zu verbergen, denn er wußte, daß Thorbjörns Knechte auf dem Wege waren und seiner sofort gewahr werden mußten, wenn er nach Hause ginge. Die Frauen hatten das Gespräch der Männer gehört und wollten sehen, was vorgefallen war. Dabei sahen sie Blut über den Boden laufen und riefen die Knechte; und als diese herbeikamen, fanden sie Thorbjörns Leiche. Sie suchten Ref und fanden ihn nicht. Keiner meinte, daß er ihn hatte nach Hause gehen sehen.

Am Abende wurde das Suchen aufgegeben. Da ging Ref aus dem Holze heraus und nach Hause. Er weckte seine Mutter und bat sie, herauszukommen. Das tat sie, und als sie herausgekommen war, fragte sie, ob Thorbjörn auf irgend welche Weise den Totschlag Bardis gebüßt habe. Ref sagte das Lied:

"Mir bot der Mann ein breites
Weser und einen Schleifstein.
Doch die Gabe des Goldverteilers
Galt mir nichts als Bußgeld.
Mit dem Schwert in der Hand
Forschte ich nach dem Stege
Zu seinem Hergen. Ich habe
Heute den Mann erschlagen."

"Deine Worte sind die willkommensten, die ich hören könnte;" sagte sie. "Nimm jetzt zwei Pferde hier vom Hofe und bringe sie hierher zu mir." Auf das eine Pferd wurde ein Sattel gelegt, das andere wurde aber mit Taschen beladen, in denen kostbare Sachen waren. Ref zog auch ein schönes Gewand an. Er sah jetzt äußerst kriegerisch aus. Thorgerd sagte da: "Ein Mann heiß t Grim, der nah von bier im Tale auf unserem Lande wohnt. soll dich begleiten. Und ich sende dich westwärts



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nach Bardisstrand ;u meinem Bruder Gest. Ich will, daß du so lange bei ihm bleibst, bis dieser Totschlag verglichen ist."

Ref ging jetzt seines Weges und hielt nicht an, bis er Hagi erreichte. Ref wurde dort freundlich empfangen, und als man ins Gespräch kam, fragte Gest, ob Ref etwas Neues zu berichten wisse. Ref antwortete, er hätte nichts zu sagen. "Weißt du doch etwas:" fragte Gest. Ref sagte, daß es nicht unmöglich sei, und berichtete, was er getan hatte. Gest antwortete, er würde ihn gewiß gern bei sich behalten, und fragte, ob er irgend eine Fertigkeit besäße. Ref sagte, er hätte durchaus keine. Gest sagte: "Ich sehe dir an, daß du auf irgend welchem Gebiete der tüchtigste Mann bist. Aber welches das ist, werde ich bald sehen."

Ref blieb jetzt eine Zeitlang dort. Einmal kam Gest mit Ref ins Gespräch und sagte: "Jetzt weiß ich deine Fähigkeit. Du bist ein großer Künstler, wenn du nur willst. Ich habe es gemerkt, wie du den Rundstab behandelt haft. Du hast ihn weder schief, noch verdreht, noch ungleich zugeschnitten, und es hat große Geschicklichkeit verraten, so wie du es versucht hast." "Das mag sein," sagte Rer "ich habe nie geschnitzt." Gest sagte: "Ich will es versuchen: ich will, daß du mir ein Boot zum Seehundsfange baust." Ref antwortete: "Schaff mir dann Hol; und Werkzeuge, so daß von allem mehr als genug da ist, denn es ist die Gewohnheit vieler Männer zu sagen, daß der Mangel an Baustoff die Ursache wäre, wenn etwas nicht gelingt. Ich will auch, daß kein Mensch etwas von dieser Arbeit erfährt, denn wenn sie gut wird, würde man sagen, daß jemand hinzugekommen ist, der sie mich gelehrt hat."

Gest ließ jetzt einen großen Schuppen bauen und dorthin viel Holz bringen. Ein Handelsschiff war bei Gests Küste gestrandet, und Gest hatte das Schiffsholz gekauft. Alles dieses Hols ließ Gest in Refs Schuppen bringen und dazu alle Nägel. Gest besaß auch ungeschmiedetes Eisen, und Ref sagte, daß er es ;u sich nehmen wollte; denn er wollte selbst Nägel schmieden. Werkzeug aller Art ließ Gest dahinbringen, ebenso ein Feuerbecken und Kohlen. Dann sagte Gest: "Jetzt habe ich alles in deinen Schuppen bringen lassen, so daß du nichts



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mehr brauchen würdest, um ein Handelsschiff zu bauen, das wohl zu andern Ländern fahren könnte." Ref sagte, Gest könnte nicht mehr ihn tun, wie auch die Arbeit ausfallen würde.

Jetzt begann Ref mit der Arbeit. Er stand früh auf, aber kam spät nach Hause. So ging es drei Monate lang.

Da geschah es eines Morgens, daß Gest seinen Vertrauten zum Schuppen schickte und ihn bat, in Erfahrung zu bringen, wie es um den Seebundsfänger stände. Er sagte, Ref müsse mit der Arbeit fertig sein, auch wenn er ungelehrt darin sei. Der Bote ging und kam dorthin, ohne daß Ref seiner gewahr wurde. Er sah sich die Arbeit genau an. Dann ging er nach Hause und sagte Gest, daß solch ein Seebundfänger nicht oft zu sehen sein würde . " —denn ich glaube nicht, daß größere Schiffe je hierher gekommen sind." Gest bat ihn, sich nicht darum zu bekümmern.

So gingen zwei Monate hin. Da geschah es eines Morgens, als Gest aufgestanden war, daß er Ref auf seinem Lager liegen sah. Gest schüttelte ihn und sagte: "Lange schläfst du heute, Vetter. Ist der Seehundfänger jetzt fertig:" "Die Schiffswand ist fertig, und ich will nichts mehr dazu tun, bevor du sie gesehen hast." "Wir sollten heute hingehen," sagte Gest, "und deine Arbeit ansehen." Gest ging darauf mit wenigen Männern zum Schuppen, denn er wollte nicht, daß alle die Arbeit sähen, falls sie ungeschickt wäre, und als er dorthin kam, stand ein seetüchtiges Handelsschiff dort. Gest sah sich das Schiff genau an und bekam eine hohe Meinung von Refs Kunstfertigkeit, denn dieser hatte nie vorher ein Schiff gebaut, dankte ihm für die Arbeit und sagte: "Ich will dich jetzt damit belohnen, daß ich dir dieses Schiff schenke." Ref antwortete, daß er es gern annähme.

Jetzt wurde es weit herum bekannt, daß Ref, der Sohn Steins, ein seetüchtiges Handelsschiff gebaut hätte, denn er war von vielen für einen Narren gehalten worden.

Bei Refs Vater hatte sich ein Norweger mit seinem Sohne aufgehalten. Der Sohn des Norwegers und Ref waren gleichaltrig gewesen. Der junge Norweger besaß als Spielzeug ein



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Schiff, das in Norwegen hergestellt und einem seetüchtigen Handelsschiffe nachgebildet war. Bevor der junge Norweger fortging, schenkte er Ref dieses Schiff, und Ref hatte sich damit vergnügt, in der Feuerstube das Schiffchen nach zuschnitzen. Jetzt verging der Winter, und die Leute begannen sich bei Spielen zu versammeln,

Ein Mann hieß Gellir. Er pflegte viel zu reisen und hielt sich immer einen Winter in Norwegen auf und den nächsten auf Island. Er war ein großer Lärmmacher und beteiligte sich oft an Spielen. Seine Mutter wohnte in der Nähe auf dem Gehöfte, das Hang heißt. Sie hieß Sigrid und war sehr reich. Ihr Mann war gestorben und deshalb wurde Gellir der Sohn Sigrids genannt.

Gellir ging viel zu Spielen und war einer der Stärksten von denen, die sich da zusammenfanden.

Da geschah es eines Tages, daß Gellir mit einigen Männern in Hagi sum Spielen ging. Er fragte Ref, ob er mit ihm gehen wolle. Ref antwortete, daß er nicht zu Spielen tauge und nicht mitgehen würde. Gellir Sagte nun, ob Ref dann bereit wäre, mit ihm zu ringen. Ref antwortete, daß er das nicht tun würde. Da sprang Gellir vom Pferde, ging auf Ref zu und sagte: "Schäme dich, daß du dich weigerst zu ringen, wenn ich es will. Jetzt sollst du gegen deinen Willen doch ringen." Er versuchte auf verschiedene Weise Ref zu Fall zu bringen, aber es gelang ihm nicht. Ref wich aus, während Gellir ihn aufs heftigste angriff. Aber als Gellirs Angriffe schwächer wurden, faßte Ref ihn unter dem Hosengurt mit einer Hand, mit der andern zwischen den Schultern und schleuderte ihn weit fort auf den hartgefrorenen Boden. Gellir fiel auf die Ellbogen und verletzte sie beide. Aber seine Stirn war blau.

Er sprang schnell auf, stieg aufs Pferd und ergriff einen Speer, schwang den Schaft und schleuderte ihn auf Ref. Der Speer traf ihn auf die Schulter und sprang von dort an den Kopf, verletzte ihn aber nicht. Gellir und seine Genossen liefen fort und rühmten sich sehr. Sie sagten, daß Gellir Ref wei schwere Hiebe zugefügt hätte, brachten das weit herum und sagten, daß Ref sich nicht rächen würde. Ref ließ sich an, als ob er



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nichts davon wüßte. Gest war zu der seit nicht zu Hause gewesen.

Nach Weihnachten teerte Ref sein Schiff und rüstete es aus. Es wird berichtet, daß Gellir fortreiste, und sein Weg führte ihn am Schuppen vorbei und er sah sich das Schiff an. Ein Mann begleitete ibn. Ref hörte, daß Gellir gekommen sei und sprang mit seinem Beile vom Schiffe herunter auf Gellir zu. Er rief: "Jetzt werde ich dir zwei Hiebe mit einem vergelten." Dann schlug er zu und das Beil trag Gellir schwer. Er fiel tot zur Erde, aber sein Genosse ritt fort. Ref ging nach Hause und traf dort Gest. Dieser sagte: "Du siehst so glücklich aus. Was ist denn geschehen:" Ref sagte das Lied:

Heut hab ich in Gellirs
Blut die Art gebadet.
Der bekannte Mann
Fiel durch meine Hand.
Rache ist erreicht.
Warmen Schweiß gewann
Der Rabe. Kluge Menschen
Werden dies besprechen."

"Willkommenster der Männer," rief Gest, "das würde ich getan haben, als ich überall hörte, daß Gellir dir zwei Hiebe zugefügt habe. Doch was willst du jetzt tun " Ref antwortete:" Ich denke mit meinem Schiffe nach Grönland zufahren." Gest sagte: "Jetzt hast du gewählt, was ich wünschte, denn du würdest in Norwegen keinen Frieden finden, wenn dieser Totschlag dort bekannt wird. Jetzt werde ich dir eine Rudermannschaft sammeln und dir die Waren geben, die du haben willst. Aber mit deiner Mutter werden wir dann darüber abrechnen, wie es uns gut dünkt."

Ref rüstete jetzt sein Schiff, und kräftige Bauernsöhne entschlossen sich, ihm zu folgen. Gest beschenkte ihn reich, und als sie schieden, sagte Gest zu ihm: "Wenn es dir nicht erlaubt wird, nach Island zurückzukehren, laß einen Bericht deiner Reise schreiben, denn sie wird manchen sonderbar dünken, und ich glaube, daß du einer der klügsten Männer unseres Geschlechtes bist. Du wirst es auch zu etwas bringen. Ich wünsche



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dir, daß derselbe, der die Sonne geschaffen hat, dir zu Gutem verhelfe." Ref dankte Gest sehr für seine Hilfe.

Setzt schieden sie, und Ref stach in See. Er hatte eine gute Überfahrt, bis sie Grönland erblickten. Dann aber wurden sie lange umhergetrieben, und die Strömung führte sie nordwärts an der Küste entlang. Endlich kamen sie an einen Fjord in den nördlichen Einöden. Soweit sie sehen konnten, streckten sich Gletscher nach Süden hin aus, und da sie durch die Meeresfahrt gelitten hatten, sehnten sie sich nach Land. Sie warfen Anker. Ref ruderte ans Land und stieg auf den höchsten Berg, um Umschau zu halten. Er sah, daß sich der Fjord tief ins Land schnitt, an das sie gekommen waren, und zwei vorgebirge lagen im Fjorde einander gegenüber. Ref kehrte auf das Schiff zurück.

Am nächsten Morgen gebot er das Schiff bis an das Ende des Fjords zu bringen. So geschah Als sie aber an die Vorgebirge kamen, sahen sie, daß dort ein breiter und tiefer Fjord begann . Als sie an das Ende dieses zweiten Fjords kamen, fanden sie dort einen guten Hafen. An allen Seiten waren Wald und grüne Halden. Von allen Seiten waren sie von Gletschern umgeben . Dort waren Tiere vieler Arten. Schwemmholz lag bei jeder Ebbe da, und genug Jagdbeute fand sich. Sie konnten nicht mehr zu den Ansiedelungen fahren.

Nun bauten sie ein großes Schlafhaus und richteten sich gut ein. Sie blieben den Winter über dort. Ref baute ein Lastschiff. Er rüstete es im Frühjahr zur Fahrt nach den Ansiedelungen aus und verwahrte das Handelsschiff gut.

Dann segelten sie zu den Ansiedelungen und kamen in eine Bucht. In der Nähe lag ein Gehöft. Dort wohnte einmann, der Björn hieß. Er hatte ein Weib und eine Tochter, die Helga hieß. Sie war schön und klug, und wurde für die begehrenswerteste Frau der Gegend gehalten. Ref verkaufte seine Waren nicht, sondern begann zu arbeiten. Björn begann mit Ref zu sprechen und Sagte ihn, ob er sein Gehöft ausbauen wolle. Ref war dazu bereit und dann machten sie den Preis aus. Ref begann jetzt mit dem Bau und schmückte ihn herrlich aus Dieses Gehöft hieß Hang.



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Auf der andern Seite der Landzunge, die sich vorstreckte, befand sich ein Gehöft, das Bucht hieß. Ein Mann wohnte dort, der Thorgils hieß, und Vikarskalli genannt wurde. Er war boshaft, verleumderisch und verschlagen. Streitsüchtig war er, und allen dünkte es übel zu sein, mit ihm zu tun zu haben. Er war bejahrt und hatte ein Weib. Theingil hieß sein ältester Sohn, der zweite Orm, der dritte Thorstein, der vierte Geir. Olof hieß seine Tochter. Sie war das Weib eines Mannes, der Gunnar hieß. Theingil hatte sich um Helga beworben, sie hatte ihn aber abgewiesen.

Ref war jetzt bei Björn und baute dessen Gehöft aus, und dann bewarb er sich um Helga. Björn nahm seine Werbung freundlich auf. Bei ihm war auch der Mann, der Thormod hieß, er war Helgas Pflegebruder. Er freute sich sehr über diesen Entschluß, und so kam es, daß Ref dem Weibe verlobt wurde; und der Hochzeitstag wurde festgesetzt. Dann wurde beschlossen, daß Ref mit Helga auf Hang wohnen sollte, aber Björn wollte als ihr Gast bei ihnen sein.

Im Frühling darauf übernahm Ref das Gehöft. Er verdiente viel Geld mit seinen Arbeiten.

Helga war auch überaus tüchtig. Aber als sie eine kurze seit zusammen gelebt hatten, starb Björn. Dann wurde ihnen ein Sohn geboren, der Stein hieß. Zwei Winter darauf wurde ihnen ein weiter Sohn geboren, der Björn hieß. Die Brüder waren die vielversprechendsten Männer. Ref wohnte acht Winter in Grönland auf demselben Wohnsitz. In diesem Winter baute er ein großes Lastschiff. Sein Schuppen stand draußen auf der Landspitze, die sich zwischen Bucht und Hang ausstreckte. Früh ging er hin und kehrte spät zurück. Sein Beil ließ er nachts im Schuppen und ging unbewaffnet nach Hause.

Da geschah es eines Abends, daß er nach Hause ging, wie er es gewohnt war. Da erblickte er vorn auf der Landspitze einen Eisbären. Der Bär beschleunigte jetzt seinen Gang, da er einen Mann bemerkte. Ref dünkte es, daß er unklug gewesen sei. Frischer Schnee lag auf der Erde, und deutliche Spuren liefen nach allen Richtungen hin. meinte, es wäre nicht seine Aufgabe, waffenlos dem Bären entgegenzugehen.



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Er wandte sich wieder dem Schuppen zu und holte sein Beil. Jetzt ging er wieder dorthin, wo der Bär gewesen war und fand ihn tot. Die Brüder, Thorgils' Söhne, hatten den Bären erlegt, als sie vom Rudern zurückkehrten. Ref ging nun nach Hause.

Jetzt ist davon zu berichten, wie die Söhne Thorgils' nach Hause kamen. Ihr Vater Sagte sie, was sie gefischt hätten. Sie antworteten, sie hätten nicht gesischt: -aber wir haben einen Eisbären erlegt." Thorgils sagte: "Gut ist eure Haltung, daß ihr so zu unserem Haushalt beiträgt, und wenige werden solche Beute gewinnen." Theingil sagte: "Es verhielt sich so, daß wir wenig Ausbeute von dieser Jagd gehabt hätten, wenn nicht Ref der Feige seine Mannhaftigkeit gezeigt hätte. Ich meine, daß nie ein tatenloserer Kopf, als der, den er trägt, nach Grönland gekommen ist, denn eine Männerspur führt vom Schuppen und zu ihm zurück, und Harn war in die Spur gelaufen." Theingil gebrauchte dann noch viele schimpfliche Bezeichnungen Ref. Sein Vater schwieg. Theingil Sagte, warum er schweige: " — oder weißt du, Vater, nicht, wer Ref der Feige ist:" Thorgils antwortete: "Hierüber ist schlecht zu reden, und immer mußte Grönland erröten, wenn es von Ref reden hörte. Ich sah damals schon, als er eben gekommen war, daß Grönland seine größte Schande erhielte. Deshalb habe ich mich wenig um ihn gekümmert, denn als ich auf Island war, war er nicht vom selben Wesen, wie andere Männer: eher war er ein Weib jede neunte Nacht und verlangte da nach einem Manne, und er wurde Ref der Weibische genannt. Immer gingen Gerüchte über seine Sonderbarkeiten herum. Jetzt wünsche ich, daß ihr euch nicht mit ihm abgeht." Damit schloß ihr Gespräch, und sie gingen fort, um das Fleisch des Bären zu holen.

Aber wohin die Thorgils söhne auch kamen, wiederholten sie die Verleumdungen und erzählten überall, daß Ref seines weibischen Wesens wegen von Island verjagt sei und daß er eine Geldsumme erhalten hätte, damit er das Land verließe. Sie setzten noch andere Lügen hinzu, und diese wurden zum allgemeinen Gerede, so daß auch Ref sie erfuhr. Er ließ sich an,



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als ob er nichts davon wüßte. Aber das Schiff, das er in Arbeit hatte, rüstete er in allen Stücken auf das beste aus. Im Herbste ließ er viel schlachten, aber für einen Teil seiner Schafe tauschte er grönländische Waren ein.

Ref hielt ein großes Herbstgelage und lud dazu seine Freunde ein. Aber im stillen verkaufte er sein Land gegen bares Geld. Es stand im Vertrage, daß er im nächsten Halbjahr seine Ländereien räumen und die andern das wissen lassen sollte. Er hatte bei sich viele kräftige Leute, nicht weniger als zwölf. Ref war sehr reich geworden. Es war im September.

Da geschah es eines Tages, daß Thormod mit Ref ins Gespräch kam und sagte: "In einem schlechten Rufe stehst du überall, und das haben Thorgils und seine Söhne verschuldet. Als ich wünschte, daß du Helga zum Weibe nehmen würdest, glaubte ich, daß sie das Weib eines tüchtigen Mannes werden würde, und daß ich dich dafür halten müßte. Aber zu sehr scheinst du mir das Gerede übelwollender Männer zu bestätigen , da du sie ruhig gewähren läßt. Jetzt bitte ich dich, sie den verdienten Lohn für ihre verleumdungen finden zu lassen." Ref antwortete: "Zuerst sollte man mit sich selbst ;u Rate gegangen sein, bevor man sich in Gefahr begibt oder andere dazu aufstachelt." Damit brach ihr Gespräch ab, und Ref ging an die Arbeit und begann sich jetzt einen ungewöhnlich großen Spieß herzustellen, mit dem man schlagen und stoßen konnte. Er machte einen kur en Schaft und umwand diesen ganz mit Eisen. Dann schärfte er den Spieß, so das er auf einer Torfwand stehen konnte.

Darauf ging am Nachmittage allein vom Hause fort. Als einzige Waffe führte er seinen Spieß mit. Er ging nach Bucht und kam dort spät abends Thorgils saß beim Kochen in der Küche. Ref ging dorthin. Thorgils Sagte, wer dort herumginge. Ref sagte, er wäre es. Thorgils sagte: "viel Rauch ist mir in den Augen, so daß ich dich nicht erkennen kann. Sei willkommen." Ref antwortete: "Das nehme ich gern an." Thorgils Sagte: "Was ist dein Geschäft:" Ref antwortete: "Ich bin gekommen, um Buße für die Verleumdungen zu verlangen, die ihr über mich verbreitet habt." Thorgils sagte: "Wann



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haben wir Böses über dich geredet, und was für Worte wirfst du uns vor Ref sagte die Worte. Thorgils sagte da: "Ich will nicht leugnen, daß wir viel im Scherze sagen, aber doch ist dies nicht gelogen, und ich halte jedes Wort für wahr." Ref schlug ihn da mit dem Spieß und spaltete seinen Kopp bis auf die Schultern. Dann zog er schnell den Spieß zurück; ging zum Strande herunter und stellte sich ins Bootshaus der Thorgilssöhne. Es war ganz dunkel,

Bald darauf hörte er die Ruderschläge; und als die Brüder ans Land kamen, sprang Theingil über Bord, ging ans Land und wollte die Schwellen aus dem Bootshause holen, um das Boot ans Land ziehen zu können. Aber als er dorthin kam, schlug ihm Ref den Kopf ab. Dann sprang Thorstein aus dem Boote. Er wußte nichts von dem Geschehenen, denn es war so dunkel, daß er nicht bis zum Bootshaus sehen konnte. Er nahm die Ruder und trug sie hinauf, und als er ans Bootsbaus kam, durchstieß ibn Ref mit dem Spieß. Thorstein rief: "Rettet euch, Burschen, euer Bruder Theingil ist erschlagen und ich hin durchbohrt." Orm nahm die Ruder aus einem anderen Schiffe und stieß das Boot ab. Sie ruderten fort und dorthin, wo Refs Schuppen an der Landzunge stand, denn sie glaubten, daß Ref sie dorthin nicht verfolgen würde. Aber als sie das Boot hinaufgesogen hatten, kam Ref und tötete sie beide.

Darauf ging Ref nach Hause und sagte seinen Leuten, daß sie Lebensmittel wie Waren an Bord bringen sollten. Ref ließ jetzt das Schiff beladen. Und gerade als der Morgen anbrach, da war alles, was Ref mitnehmen wollte, aufs Schiff gekommen. Er beschenkte reich die jungen Leute, die bei ihm gewesen waren und bat sie, sich bereit zu machen, ihm zu folgen, sobald er sie das wissen ließe, wann das auch sei. Das versprachen sie ihm gern. Dann schickte er eine Botschaft an die Käufer seiner Ländereien, daß sie sie jetzt übernehmen sollten.

Ref ging nun auf das Lastschiff mit seinem Weibe und seinen Söhnen. Stein zählte damals neun Winter, und Björn sieben. Thormod hieß Refs dritter Sohn und war damals drei Winter alt. Thormod, Helgas Pflegebruder, sollte auch mit ihnen



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fahren. Sie bekamen Wind vom Lande her und hißten die Segel. Den ganzen Tag lang fuhren sie in gerader Richtung vom Lande fort. Vorläufig kommen sie in der Geschichte nicht mehr vor.


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