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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


18. Von Ashild. Thorgils kehrt nach Island zurück

Olaf Doppelbraue hieß ein Mann. Er kam nach Island und nahm sich die ganze Landschaft Skeid zwischen der Stierach und dem Sandbach. Er war ein großer Berserk. Er wohnte auf dem Gehöft Ölafsfeld. Sein Grabhügel heißt Brunishöh und liegt am Fuße des Wartenberges. Olafs Weib hieß Ashild, und ihre Söhne waren Helgi und Thord.

Als Olaf gestorben war, warf Thorgrim der Narbige ein Auge auf Ashild, aber Helgi der Treue, ihr Sohn, stellte sie darüber zur Rede, begab sich von seinem Gehöfte zu ihr und sagte, er wolle nicht; daß sie sich verführen ließe, denn das würde ihr wie ihrer Sippe zur Unehre gereichen. Sie bat ihn, sich nicht zu erzürnen, denn er wäre nicht stark genug, um mit Thorgrim zu kämpfen. Er antwortete: "Es ist leicht zu sehen, daß der Mann dir fällt, aber ich will mich trotzdem nicht ruhig verhalten, während er uns solch eine Schande zufügt." Damit schloß ihr Gespräch.

Thorbum übernachtete einmal in Ölafofeld. Ashild bewirtete ihn gut, und sie gefielen einander sehr. Sie erzählte Thorbum von ihrem Gespräch mit Helgi. Helgi sprach zu Thorgrim von dessen Besuchen. Er sagte, daß sie ihm wenig gfielen und bai ihn, sie zu unterlassen. Thorgrim antwortete, daß er sich wenig um seine Gedanken und Drohungen kümmerte, solange Ashild zu ihm hielte. Darauf begleitete Ashild Thorgrim auf den Weg, und bevor sie schieden, gab sie ihm einen großen Goldring.

Ashild sagte, sie ahnte, daß sie einander nicht mehr sehen würden , aber Thorgrim antwortete, er wolle sie bald wieder besuchen. Sie sagte, es würde sie freuen, wenn erdas tun würde, und damit schieden sie. Thorgrim ritt nun seinen Weg unten am Ashildmoore vorbei.

Helgi erwartete ihn im Hinterhalt am Kreuzwege, und ab sie zusammentrafen, forderte Helgi ihn auf, seine Besuche zu unter



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lassen und ihm keinen Ärger zu bereiten. Thorgrim antwortete, er wäre kein Knabe mehr und er ware bereit, sich in allen Dingen mit ihm zu messen. Helgi sagte, er glaube, daß das Recht siegen würde: " - und ich bin es zufrieden, daß wir einander versuchen." Dann fochten sie, und ihr Kampf war hart und lang. Thorgrim war damals sehr bejahrt. Er ermüdete schnell und wurde schwer verwundet. Helgi setzte ihm hart zu, als er merkte daß Thorgrim müde wurde; und das Ende war, daß Helgi Thorgrim fällte.

Am Abend kam Helgi nach Hause. Ashild fragte ihn, was geschehen sei, und er erzählte ihr das Vorgefallene. Sie antwortete: "Großes hast du getan, und du wirft glauben, daß dein Ansehen durch diese Tat gewachsen ist. Ich aber sage dir, daß sie dir das Leben kosten wird."

Helgi bekam von einem Schiffer in Einarshafen Erlaubnis, mit nach Norwegen zu fahren. Seine Tat wurde jetzt bekannt. Damals war Thorgrims Sohn Häring siebzehn Winter alt. Er ritt selbdritt nach Höfdi zu seinem Vetter Teit, dem Sohne Ketilbjörns. Tnt begleitete ihn mit elf Knechten, und sie ritten nach Eyrar im Einarshafen und verboten dem Schiffer, Helgi mitzunehmen. Daun ritten sie wieder fort. Etwas später trafen sie mit Helgi beim Gehöfte Wald bei Helgishöh zusammen. Helgi war mit zwei Leuten vom südlich gelegenen Eyrar gekommen , und sobald er und seine Leute die Gegner sahen, eilten sie auf einen Hügel und verteidigten sich dort mannhaft. Es war ein harter, Kampf, aber Helgi fiel gegen die Übermacht- und ebenso siel einer aus der Schar der Gegner. Dann wurde der vergleich in der Sache geschlossen, daß die Totschläge sich ausgleichen sollten.

Thorgils landete bei Eyrar. Sein Pflegevater Loft war auf seinem Gehöfte. vieles war geschehen, während Thorgils in Norwegen gewesen war. Seine Mutter war gestorben. Thorgils ging nach Hause nach Weghöh, wo sein Bruder ihn freundlich empfing. Die beiden Brüder wohnten im folgenden Jahre zusammen.

Thorey hieß eine Frau; sie war die Tochter Thorvards. Ihre Mutter hieß Thorsinna und wohnte in Oddi. Thorvard war



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gestorben. Thores wartete auf dem Gehöft Kalfshöh auf, bei einem reichen Bauern, der gastein hieß. Jostein hatte Thorvard von Oddis Schwester Thorgerd zum Weibe.

Thorvard und Thorgerd waren die Kinder des Freygoden Thord. Kol und Starkad wurden zusammen mit Thorey erzogen . Ihre Schwester hieß Gudrun und war ebenfalls zusammen mit Thorey erzogen worden. Thorgils bewarb sich um Thorey, und sie wurde sein Weib. Sie lebten gut zusammen .


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