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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


10. Thorgils tötet das Pferd Jlling

Im Winter darauf kam Thorgrim der Narbige ,nach Island und landete im Fährensunde. Seine Mutter war Thurid, die Tochter Ketilbjörns von Moorberg. Thorgrim war groß und stark. Er blieb den Winter über bei Thorun in Weghöh, und war ihr bei vielem behilflich. Er gefiel ihr, und sie bat ihn, bei ihr zu bleiben und selbst den Lohn zu bestimmen. Er antwortete, er wolle es und begehrte sie zum Weibe und sagte, er würde nur unter dieser Bedingung bei ihr bleiben. Sie beriet sich darüber mit ihren Freunden und verwandten. Es wurde beschlossen, daß er drei Winter warten müsse, denn sie solle sein Gemüt prüfen und sehen, wie sie zusammen lebten. Als die drei Winter verstrichen waren, wurde sie sein Weib und sie kamen gut mit einander aus.

Thorgrim wurde für einen großen Helden angesehen, er war aber rücksichtslos. Er war Wiking gewesen und hatte soviel Wunden davongetragen, daß man ihn den Narbigen nannte, sein Stiefsohn Thorgils aber wurde Stiefsohn des Narbigen genannt .

Thorgrim war ein guter Gode und war freundlich gegen Thorun und ihren Sohn Thorgils Ihr gemeinsamer Besitz war sehr groß.



Thule-Bd.13-082 Groenlaender u. Faerinder Geschichten Flip arpa

Jetzt wird von einem Sommer berichtet; wo die Männer sich an der geweihten Thingstätte bei Loft versammelten. Thorgils war fünf Jahre alt, als er dorthin ging, und wollte am Spiele der Knaben teilnehmen. Er suchte sich einen Platz aus und sagte, dari wolle er stehen. Die andern Knaben sagten, sie hätten sich verabredet, daß nur solche am Spiel teilnehmen dürften, die ein lebendes Wesen getötet hätten. Thorgils konnte nicht am Spiele teilnehmen und war darüber sehr traurig. Am Abend kehrten die Leute zurück.

Thorgrim besaß viel Vieh von allen Arten, Schafe wie Hammel. Eins seiner Pferde hieß Jlling, es war alt und wenig brauchbar.

Als die Leute nachts schliefen, wachte Thorgils und dachte an das Geschehene und wollte nicht noch einmal vom Spiele ausgeschlossen werden. Er stand auf, nahm einen Zaum, ging hinaus und sah die Pferde beim Gehöfte stehen. Er ging auf sie zu, nahm Jlling und führte ihn zu einem Hause. Dann nahm er einen Speer in die Hand, ging aufs Pferd zu und stieß es in den Leib, daß es tot umfiel. Dann legte er sich wieder hin.

Als die Leute am Morgen wieder an die Arbeit gingen, bat Thorgrim, Jlling nach Hause zu bringen, aber man konnte das Pferd nicht finden. Als man das Thorgrim mitteilte, sagte er, das Pferd wäre am Abend dort gewesen und man solle es suchen. Da fanden sie das tote Pferd. Sie berichteten das Thorgrim . Thorgrim sagte, er könnte sich niemand denken, der es mit ihm verderben wollte. Da sagte Thorgils: "Ich tötete das Pferd." Thorgrim Sagte ihn, warum er das getan hätte. Thorgils sagte ihm den Grund seiner Tat. "Wir werden nicht mit einander auskommen können,"sagte Thorgrim",geb du zu deinem Freunde Loft, denn wir werden uns nie verstehen können."


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