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Grönländer und Färinger Geschichten


Übertragen von Erich von Mendelssohn

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1912


8. Atlis Tod

Önund der Weißfleckige hieß einer der ersten Ansiedler auf Island. Er nahm das Land östlich von Hroasbach und wohnte auf Önundshöb. Sein Weib war Thorgerd, die Tochter Sigmunds des Sohnes Sigvats des Roten. Sigmund war auch der Vater Mörds des Geigers.

Önund kam jetzt hinzu und trennte Ätti und Hrafn. Er begleitete Atli nach Hause und bat ihn, zu ihm zu kommen: — ich werde dir alle Pflege zukommen lassen." Ätti antwortete , das wäre ein freundliches Angebot, er wolle aber nach Hause, nach Weghöh, und fügte hinzu, daß er wohl an seiner Wunde sterben würde, ebenso wie sein Großvater, Jarl ?Atli, dessen Namen er ja auch trüge.

Thord hieß Atlis Sohn, er war neun Winter alt, als dieses sich zutrug. ?Atli ließ ihn zu sich kommen und sagte zu ihm: "Wahrscheinlich werde ich an meiner Wunde sterben. Du erbat meinen ganzen Besitz, und wenn du deinen Ahnen gleichst, wirst du den Tod deines vaters rächen. Ich ahne, daß du und deine Nachkommen große Männer sein werden."

Darauf starb Ätti zu Hause in Weghöh, und er wurde in einem Grabhügel beigesetzt, wie es damals Sitte war. Thord übernahm den ganzen Besitz und verwaltete ihn nach dem Tode seines vaters. Er war schön anzusehen, frühreif und tapfer.

Ölvir hieß Atlis zweiter Sohn und wurde Ölvir der Schmächtige genannt. Die Brüder waren einander sehr ungleich. Thord verwaltete den Besitz in Weghöh, aber Ölvir begab sich schon in seiner Jugend auf Kauffahrten und hielt viel auf sein Äußeres. Später wurde er ein großer Wiking, und zuletzt ließ er sich in Sogn nieder und kam niemals mehr nach Island. In der Zeit herrschte Erich Blutart über Norwegen.


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