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Kapitel 

Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


15. Wie Grim seinen Tod fand

Es war ein wilder Wiking namens Gaus, mit drei Genossen. Die fügten vielen schwere Unbill zu, und Eisen



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wollte bei ihnen nicht recht beißen. Seit einigen Jahren saß Gaus im Hochland, hatte zwei Bauern von ihren Höfen vertrieben und sich zu ihrem Nachfolger gemacht. Darauf warb er um Finngeirs Schwester Sigrid. Sie wollte ihn aber nicht, und da forderte Gaus Finngeir zum Holmgang. 1 Finngeir sagte: ,Ich hätte nichts dagegen, wenn ich vier Jahre älter wäre. Und doch will ich mich lieber schlagen als ihm meine Schwester geben.' Er bot nun verschiedenen Männern Geld, daß sie mit Gaus kämpften, und versprach dem, der ihn erschlüge , seine Schwester. Aber keiner wollte es wagen. Da begleitete Grim Finngeir auf den Holm und war bereit, ihn zu kämpfen. Gaus kam mit seinen Leuten und legte sechs Mark Silbers nieder als Holmlösung. ,Das Geld will ich annehmen,' sagte Grim. Grim hatte zwei Schwerter, weil Gaus die Schneiden stumpf zu machen verstand. Er focht gleich gui mit beiden Händen. Er zückte das Schwert mit der Linken und schlug gleichzeitig mit der Rechten zu und durchschnitt dem Gaus das Bein oberhalb des Knies. Gaus siel. Im Fallen schwang er das Schwert gegen Grim. Es traf das Bein und gab eine tiefe Fleischwunde. Dann floh der Wiking, und Grim nahm das Silber und hatte gute Nachrede von dieser Tat. Finngeir schenkte ihm den Hof, den er verwaltete, mit allem beweglichen Gut, Acker und vieh.

Grims Wunde wurde schlimm, und der Fuß schwoll an. Eines Abends erschien eine Frau, die sagte, sie sei Ärztin, und bat Grims Wunde verbinden zu dürfen. Man gewährte es ihr, und sie ging. Bald darauf stellte sich eine Entzündung ein, die bis zum Rumpf hinaufging. Da schickte man nach einem Priester . Grim empfing seine Dienste und starb. —Jene Frau aber hieß Gefion die Zauberin. Sie war Gaus' Geliebte gewesen.

Der Winter verging. Im Frühjahr kaufte Finngeir ein Schiff für Helga, und sie fuhr mit all ihrer Habe nach Island, Thorkel Kranich mit ihr. Sie landeten in der Rotwalförde. Jngjald kam seiner Tochter entgegen und brachte sie heim nach Arnheidhausen. Dort wohnte sie von nun an. Sie schenkte Thorkel



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das halbe Schiff; die andere Hälfte verkaufte sie an die Norweger . Thorkel ging im nächsten Frühjahr außer Landes, und von ihm ist nichts mehr zu erzählen.

Thordis, Helgis des Asbjörnsohnes Witwe, verheiratete sich mit Höskuld, dem Sohne des Goden Thorgeir vom Lautersee. Höskuld ergriff jenen Glum, der Grim bei der Tötung Helgis begleitet hatte, und er und seine Frau ließen ihn totschlagen.

Nach Ingjalds Tode war Helga Herrin von Arnheidhausen, zusammen mit Thorvald, ihrem und Gäms Sohne. Thorvalds Sohn war Jngjald, und dessen Sohn war Thorvald, der diese Geschichte erzählt hat.

Helgi, Droplaugs Sohn, ist gefallen ein Jahr nach der Ankunft des Priesters Dankbrand in Island.


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