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Kapitel 

Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


11. Wie Grim gerettet wurde

Helgi, Asbjörns Sohn, ritt vom Kampfplatz; man mußte ihn von hinten im Sattel stützen. Hjarrandi saß allein zu Pferde. Aber Kari ward auf Schilden heimgetragen nach Höfdi und dort sein Grabhügel aufgeworfen. In Höfdi mußten sie erzählen, was geschehen war. Einer Sagte: ,Was hat Helgi, Droplaugs Sohn, heute Großes getan?' Da sagte Sigurd Scharf: ,Wären alle, die mit ihm waren, seinesgleichen gewesen, keiner von uns wäre davongekommen.'

Helgi der Magere kam nach Eyvindach und erzählte Groa das Geschehene. Er war schwer verwundet. Da sagte sie zu



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ihrem Sohne Bard: ,Nimm Pferde und Schlitten und laß uns Helgi und Grim holen!' Sie fuhren ab und kamen zur Walstatt. Die Brüder wurden auf die Schlitten gelegt, und Thorkel dazu, während man die verwundeten zu Pferde setzte und die andern Toten begrub. Auf dem Heimwege hielt Groa sich meist zu dem Schlitten, auf dem Grim lag, und sorgte dafür, daß ihm nichts geschah. So kamen sie heim und schafften die Toten in ein Vorratshaus. Groa sagte: ,Ich und mein Sohn Bard werden die Leichenwache halten. Ihr aber sorgt für die, die noch leben, und pflegt sie.' Aber als die Leute im Schlaf lagen, fuhr Groa über den See zum Witwenberg; da wohnte die Ärztin Alfgerd. Groa bat sie mitzukommen und erzählte ihr, was vorlag. Sie kamen zurück nach Eyvindach. Da war Leben in Grim. Alfgerd verband seine Wunden und nahm ihn mit sich. Am nächsten Morgen ward ein Hügel aufgeworfen an der Eyvindache südlich vom Hof. Das Begräbnis besorgten Bard und noch ein Mann, dem sie am ehesten verschwiegenheit darüber zutrauten, daß Grim am Leben war. Helgi und Thorkel wurden also begraben.

Grim lag den Winter hindurch an seinen Wunden danieder. und ebenso Helgi, Asbjörns Sohn. Da kam das Gerücht auf, Grim sei am Lebm. Einer bekräftigte es, ein anderer nannte es eine Lüge. Zuerst kam es auf bei den Hausgenossen der Groa.

Als Helgi hörte, daß Grim geheilt sei, ließ er sich auf dem Schmalen Kap eine verschließbare Schlafkammer machen.

Grim begab sich nach der Kreuzbucht zu Thorkel, Geitirs Sohne, und wurde dort gut aufgenommen.


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