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Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


8. Von Helgis Ächtung und des Gegners Drohung

Die Klage war deswegen von Helgi, Asbjörns Sohne, in die Hand genommen worden, weil Hallsteins Söhne nicht hier im Lande waren.

Auf dem Thing sammelte sich starke Mannschaft um ihn. Ein Vergleich zwischen den Namensvettern wurde vorgeschlagen, aber nichts erreicht, als daß Helgi, Asbjörns Sohn, allein entscheiden sollte. Die Entscheidung fiel so aus: für die Tötung Hallsteins sollten erlegt werden zwölf Hunderte (so daß der volle Wert von fünf Kühen darin enthalten war), 1 und Helgi, Droplaugs Sohn, sollte außer Landes gehn auf drei Jahre und bis zur Abreise in keinem Hause länger bleiben als eine Nacht. Reiste er nicht, so sollte er als friedlos dem Kläger preisgegeben sein zwischen der Buttersee- und der Haffheide.

Helgi, Droplaugs Sohn, tat keinerlei Schritte, um abzureisen. Da verließ Grim seinen Hof und kam zu seinem Bruder, und



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sie verbrachten den Winter bei Thorkel an der Kreuzbucht. Sie ritten durch den ganzen Bezirk zu Thingen und Zusammenkünften ganz so, als wäre Helgi gar nicht geächtet,

Eines Tages landeten in der Rotwalförde Hallsteins Söhne Thord und Thorkel. Eindridi war in Irland gestorben. Sie schenkten Helgi, Asbjörns Sohne, Holz zu einem Saalbau zum Dank für die Klage um ihren Vater Der Saal steht noch heute auf dem Schmalen Kap.

In Mittelhof am Nordfjord wohnte Thorgrim Fellhaube. Seine Frau hieß Rannveig, eine Schwester der Thordis, der Schwester Thorsteins, und eine verwandte Helgis des Droplaugsohnes. Eines Frühjahrs bat sie auf dem Mulithing ihren Vetter Helgi, er möge kommen und das vermögen zwischen ihr und Fellhaube teilen. Es kam dahin, daß Helgi es zusagte.

Ein paar Jahre zuvor waren die beiden Helgi einander auf dem Herbstthing am Thingfelsen begegnet. Da sollte der Droplaugsohn die neuen Gesetze vortragen und kam dabei aus dem Tert. Die Leute lachten laut darüber; Helgi, Asbjörns Sohn, lächelte. Das merkte der andere und rief ,Hinter dir steht Hrafnkel, Helgi!' ,Das ist kein vorwurf für mich,' sagte Helgi, Asbjörns Sohn; ,doch merke dir: wir treffen uns noch einmal so, daß wir nicht beide heil von dannen gehn!' Der Droplaugsohn antwortete: ,Die Drohung schreckt mich nicht, lächerlich wie sie ist! Denn ich denke daran, dir Steine über dem Kopf aufzuschichten, 1 wenn wir uns treffen" Das waren für diesmal die letzten Worte, die zwischen ihnen fielen.


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