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Kapitel 

Sieben Geschichten von den Ostland Familien


Übertragen von Gustav Neckel

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1913


6. Wie es Freyfaxi erging

Auf Adelfarm wurde Sam Hrafnkels Nachfolger. Bald richtete er ein stattliches Gastmahl aus und lud dazu alle, die des vorigen Goden Thingleute gewesen waren. Er erbat sich, an Hrafnkels Statt ihr vormann zu sein. Die Leute sagten ja dazu, dachten aber doch noch verschieden darüber. Die Thjostarsöhne ihm, freundlich, freigebig und hilfreich gegen seine Mannen zu sein, eine kräftige Stütze für jeden, der seiner bedürfte: ,Tust du das, so sind sie keine Männer, wenn sie dir nicht willig Gefolgschaft leisten bei allem, wozu du sie brauchst. Wir raten dir dies deshalb. weil wir möchten, daß dir alles wohl gerät, denn du giltst uns als ein wackerer Mann. Achte also



Thule-Bd.12-094 Gesch.v. den Ostlandfamielien Flip arpa

wohl auf alles und sieh dich vor, denn schwer ist's, den Schlechten auszuweichen.'

Die Thjostarsöhne ließen auch Freyfaxi und seine Stuten holm und erklärten, diese Prachtstücke sehen zu wollen, von denen so viel erzählt wurde. Die Pferde wurden vorgeführt, und die Brüder betrachteten sie. Da sagte Thorgeir: ,Die Stuten scheinen mir nötig für die Wirtschaft. Ich rate, daß sie eingespannt werden und sich nützlich machen, bis sie alt und aufgebraucht sind. Der Hengst dagegen dünkt mich nicht besser als andere Hengste, vielmehr schlimmer, weil so manches Schlimme von ihm ausgegangen ist. Ich will nicht; daß noch mehr Totschläge von ihm ausgehn, als er schon verschuldet hat. Es scheint in der Ordnung, daß der ihn bekommt, dem er gehört.' Sie führten den Hengst die Ebene hinab. Unten am Flusse ist ein Felsen und davor eine tiefe Stelle im Grunde. Auf diesen Felsen führten sie den Hengst. Die Thjostarsöhne zogen ihm einen Sack über den Kopf, nahmen lange Stangen und jagten ihn vorwärts ins Wasser hinab. Da sie ihm einen Stein an den Hals gebunden hatten, kam er uni. Der Felsen heißt seitdem Frey-

Weiter abwärts standen die Tempel, die Hrafnkel gehört hatten. Thorkel wollte dorthin. Er ließ sämtliche Götterbilder plündern, dann den Tempel anzünden und alles verbrennen.

Danach brachen die Gäste auf. Sam wählte wertvolle Geschenke für beide Brüder, sie versprachen sich gegenseitig treues Zu- sammenhalten und schieden als gute Freunde. Die Brüder ritten geradeswegs ins Westland und kamen ruhmvoll heim zum Dorschfjord. Sam ließ den alten Thorbjörn in Spielball wohnen. Sams Frau sog zu ihm nach Adelfarm, und er wohnte dort von nun an.


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