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Kapitel 

Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


21. Der Schiedsspruch

Sie schritten zum Handschlag, Thord, Asbjörn und Skeggi. Thords Hand schwoll an und wurde dick. Eid schnitt das Fleisch, das vom Schwerte berührt war, aus der Wunde, und da verging der Schmerz bald.

Eid berief nun ein Thing; dahin kamen sie alle, Skeggi, Asbjörn und Thord. Da verkündete Eid seinen Schiedsspruch.

"Das ist mein Entscheid," sagte Eid, " den Totschlag an Össur erkenne ich auf zweihundert Unzen Silber '; das dritte Hundert soll fortfallen wegen der Nachstellungen gegen Thord und aller seiner Feindseligkeiten. Die Leute Össurs sollen alle bußlos gefallen sein wegen ihrer Angriffe auf Thord. Für den Totschlag an Orm erkenne ich auf zweihundert Unzen Silber. Für die Verletzung, die mein Vater Thord beigebracht hat, auf hundert. Dann endlich soll Asbjörn die Sigrid bekommen, wie es früher abgemacht war. Thord soll die Hochzeit ausrichten. Und bier sind hundert Unzen, Asbjörn, die mein Ziehvater und ich dir als Verwandtenbuße geben wollen!"

Alle dankten ihm dafür. Skeggi äußerte sich nicht, sagte aber, daß er den Vergleich und den Frieden halten werde. Thord dankte seinem Ziehsohn für den Schiedsspruch; — "aber die hundert Unzen, die du mir zugesprochen hast, willich nichthaben. Das Geld soll Skeggi nicht zahlen. Mein Vater Thord und Hörda-Kari hätten keine Geldbuße angenommen, und ich will es auch nicht." Das fand viel Beifall; Thord hatte großes Ansehen von dieser Sache.


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