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Kapitel 

Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


19. Finnbogi wird am Königshof in Byzanz wohl aufgenommen

Darauf stach Finnbogi in See. Seine Fahrt ging glatt und er erreichte Griechenland. Finnbogi ging still zu Werke und suchte sich eine Unterkunft nahe an der Residenz des Königs. Sie hatten Markt mit den Landleuten. Griechenland war damals gut christlich. Finnbogi erfuhr daß Bersi beim König wohlgeachtet sei.

Und eines Tages geschah es, daß Finnbogi sich bereit machte, vor den König zu gehen. Er nahm seine Waffen und kleidete sich sorgfältig. Sie gingen zu zwölft vor den König. Finnbogi begrüßte ihn. Er nahm den Gruß huldvoll anund fragte, wer er wäre. Finnbogi nannte seinen Namen; er sagte, daß er aus norwegischem und isländischem Geschlecht wäre. Der König erwiderte: "Du bist ein vornehmer Mann nach deinem Aussehen und wirst in deiner Heimat eine große Stellung haben. An wen glaubst du:" Finnbogi antwortete: "Ich glaube an mich selbst 1." Der König sagte: "Wie alt bist du:" Finnbogi



Thule-Bd.10-159 Gesch. aus dem w. Nordland Flip arpa

erwiderte: "Ich bin jetzt achtzehn Jahre alt." Der König sagte: "Mir scheint, daß mancher an Minderes glaubt, von denen, die solchen Glauben haben, wie du. Und was ist dein Geschäft hier:" Finnbogi sagte: "Mich schickt Jarl Hakon von Norwegen hierher; ich bin sein Gefolgsmann. Er hat Geld bei einem Manne namens Bersi stehen, der zu Eurer Gefolgschaft gehört." Er sagte dem König genau, wie die Dinge lagen.

Der König antwortete: "Ich habe von Jarl Hakon reden hören, doch stets im Schlimmen und nie im Guten. Wunderlich, daß er glaubte, den Kopf eines Mannes zu bekommen, den ich schützen will. Aber wie die Sache nun steht, Finnbogi, daß du einen langen Weg zu uns gemacht hast und dich vor allen Männern auszeichnest, die aus Norden zu meiner Zeit hierher gekommen sind, da ist es billig, daß ich um deinetwillen irgend einen Ausweg finde, der dir gefallen kann. Ihr sollt den Winter über hier bleiben und freien Kauf mit meinem volke haben." Finnbogi dankte dem König und ging heim zu seiner Herberge. Und da blieben sie den Winter wohl gehalten.


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