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Kapitel 

Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


13. Alf stellt Finnbogi nach dem Leben und findet selbst den Tod

An dem Tage, für den Alf seine Ankunft festgesetzt hatte; machte Finnbogi sich von Grünheide auf. Er hatte seinen Schlafsack bei sich und einige Wertgegenstände; die ihm besonders nützlich schienen. Sie hatten nur kurze Zeit zu warten, als auch Alf von Norden angerudert kam. Die Schute war sehr beladen. Alf tat genau, wie er zugesagt hatte; und legte dort an. Sie begrüßten sich freundlich. Finnbogi ging dann auf die Schute. Alf merkte; daß die Schute dabei niederging, und sagte:"An deinem Ledersack sehe ich, daß es dir an Silber nicht fehlen wird, dein Glück zu machen, wenn du zu Jarl Hakon kommst." Darauf trennten sich Bard und Finnbogi in aller Freundschaft.

Alf aber und Finnbogi hielten in südlicher Richtung am Lande entlang, wie es gehen wollte. Als Alf eine Zeit gerudert hatte, sagte er, Finnbogi möchte einmal rudern. Der tat es. Alf saß und steuerte. Finnbogi ruderte so, daß Alf meinte, das Schiff sei nicht vom Fleck gekommen, als er noch ruderte. Sie sprachen viel miteinander. Finnbogi fragte, ob sie noch bis Abend nach Sandau kommen würden. Alf erwiderte: "Da ist in der Mitte eine Insel, da bin ich gewohnt, zur Nacht zu bleiben, wenn ich von Norden komme. Dann bin ich den nächsten Morgen früh zum Morgentrunk daheim." Finnbogi sagte: "Wie rasch mußt du mit den Abgaben nach Süden fahren:" Alf sagte: "Einige Zeit werde ich mich zu Hause aufhalten."

Dann kamen sie an die Insel. Da war eine Höhle oberhalb des Kieselsrrandes. Alf sagte: "Nun wollen wir uns so wenig Mühe machen wie möglich und nichts von der Schute abladen. Stell du dich an den Steven und ich gehe an das Heck. So wollen wir das Schiff in die Höhle schaffen !" Sie taten so und brachten alles ins Rechte. Dann teilten sie die Arbeit unter sich. Finnbogi machte ein Feuer an, und Alf holte Wasser. Finnbogi brauchte Zeit, um mit dem Feuer zurecht zu kommen, die Scheite brannten schlecht an. Er trug ein großes Feuer zusammen und blies mächtig hinein. Da hörte er einen Laut über



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sich und schwang sich hinüber auf die andere Seite des Feuers. Da war es Alf, und der dachte schnell mit Finnbogi fertig zu werden. Er sprang auf und unterlief Alf. Auf seine Kraft konnte er sich verlassen. Sie rangen lange miteinander. Da lobte das Feuer hoch und man konnte durch die ganze Höhle sehen. Finnbogi erblickte einen Stein in der Höhle drin. Der war oben scharf wie eine Schneide. Auf den wollte Alf ihn werfen. Finnbogi sträubte sich nicht; und als sie an den Stein gekommen waren, sprang er hoch und zog seinen Gegner mit Gewalt an sich und brach ihm das Brustbein am Stein. So ließ Alf da sein Leben, unrühmlich, wie er es verdient hatte.


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