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Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


1. Sie Landnahme Asbiörns. Wie seine Tochter geraubt wurde

Es war ein mann, der hieß Asbjörn 1, Sohn des Gunnbjörn Ingjaldsson, mit Zunamen Dettias, d. i. Stürzebalken . Der war groß, stark und stattlich von Gestalt. Er wohnte im Flateytale auf einem Hof, der Am Strande 2 heißt. Asbjörn hatte Thorgerd zum Weibe, die Schwester Thorgeirs 3 des Lauterseegoden, eine der stattlichsten Frauen, von guter, alter Art. Es war damals die Zeit der größten Macht ihres Bruders Thorgeir und seiner Söhne. Asbjörn war von Geburt Norweger und aus vornehmem Geschlecht. Er war hierher hinausgeflüchtet vor der Übermacht großer Herren und hatte sich, wie mancher andere angesehene Mann, ihrer Unbill und ihrem beispiellosen vorgehen nicht gebeugt. Asbjörn hatte das Godenamt im Flaieyial inne bis hinauf zu dem Gebiet seines Schwagers Thorgeir.

Es war ein Mann, der hieß Bretting. Er wohnte auf Brettingshof im Flateytal. Seine Frau war Thora, ihre Söhne hießen Thorstein, Grim und Sigurd.

Es war ein Mann, der hieß Ingi. Er wohnte an der Gletscherache 4 im Tal. Seine Frau hieß Sigrid. Sie hatten zwei Söhne, der eine hieß Thorir, der andere Grim. Das waren wohlgeratene , vielversprechende Männer aus kräftigem Stamme.

Asbjörn war Landnahmsmann 5, und das waren auch die andern, von denen die Rede war. Asbjörn hatte eine Tochter, namens Thorny. Um die warb ein Norweger, namens Skidi; Asbjörn wollte sie nicht geben. Als nun Asbjörn Sommers



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zum Thing geritten war, raubte Skidi das Mädchen im Einverständnis mit ihrer Mutter Thorgerd. Er brachte sie nach Norwegen und hielt dann Hochzeit mit ihr. Er war ein angesehener Mann, hatte vornehme verwandte und lebte in den besten verhältnissen. Als aber Asbjörn vom Thing zurückkam, wurde er sehr zornig über den Norweger wie über Thorgerd, daß das Mädchen geraubt war. Er war ein kühldenkender, fester Mann, aber im Zorn leicht erhitzt.


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