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Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


30. Von Thorolf Höllenhaut on Thorolf Höllenhaut ist zu berichten, daß er zuerst im

Schattentale hauste; er wurde schlimmer Dinge von den Leuten bezichtigt. Thorstein vom Tempel kam ihm und sagte: er wolle nicht, daß er hier hause, — es sei denn, du nimmst andere Sitten an als vorher; sonst können wir nicht ruhig zusehen." Thorolf sprach: es sei ja wohl zu erwarten gewesen, daß Thorstein darüber verfügen wolle, ob er hier hausen solle oder nicht, —"aber über mein Benehmen bestimme ich selbst."

Da rückte er seine Wirtschaft und baute sich eine Burg weiter südlich am Fridmundsbach. Thorolf machte sich an das Gut der Leute und wurde der schlimmste Dieb; er hatte auch Opfergruben, denn die Leute glaubten, daß er Menschen und vieh opfere. Brave Männer schlossen sich ihm nicht an; aber sie waren doch da neune zusammen. als sie am zahlreichsten waren, alle seinesgleichen oder noch schlimmer. Und als sie erfuhren, daß Thorstein gegen sie vorgehen wollte, flohen einige aus der Burg und wollten ihm nicht stehen.

Die Gaubewohner kamen zu Thorstein und baien ihn, diesen Mann zu beseitigen, der sich so schlimm im Gau benehme, daß sie nicht mit ihm auskommen und Nachbarschaft halten konnten . Er sagte, sie sprächen recht; dann sandte er nach seinen Brüdern Jakut und Thorir.

Thorir überkam zuweilen der Berserkergang; das galt als ein besonders ausgesetzt gewesen sein. Die Lust an Zauberfabeln, die im Seetal herrschte, hat die Linien stark verschoben. Der lahme Hromund hat sich westlich seines Banngebiets verschanzt und ein reckenhaftes Ende gefunden. Die Eisfuchsebene, Melrackasletta, lugt auf dem nördlichsten Zipfel Ostislands. Widderfjordsache ist. Hrutufjardara Gletscherhorn ist. Hdkuisa 1 Über diese Personen berichtet die Geschichte von den Leuten aus dem Lachstal. Siehe die Einleitung. Der Fridmundsbach stürzt von Osten



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schwerer Schaden an einem solchen Manne, denn es brachte ihm keinen vorteil. 1

Jökul sprach zu Thorstein: "Du tust recht daran, daß du hier im Tale keinen Bösewicht aufkommen läßt."

Darauf zogen sie neunzehn zusammen aus, und als sie Thorolfs Burg sahen, sprach Thorstein: "Ich weiß nicht, wie wir der Burg vor diesen Klüften beikommen sollen." Jökul antwortete: "Das ist nicht schwer, und hier werde ich einen Rat beisteuern. Du, Thorstein, und ein paar Leute mit dir, ihr sollt auf sie schießen und mit ihnen plänkeln; aber ich will mit wenigen Mannen den Fluß hinaufziehen und versuchen, ob ich in ihrem Rücken in die Burg kommen kann, und dann hätten sie sich nach beiden Seiten zu wehren." Thorstein nannte das eine sehr gewagte Fahrt.

Jökul sog mit wenigen Mannen den Fluß hinauf. Thorolf und die Seinen sahen das nicht, und er forderte seine Leute auf, sich wacker zu zeigen: — "Aber freilich haben ja die Brüder mächtige Folgegeister; suchen wir dann unsere verstecke, wenn es uns an den Hals geht." Jökul ging oberhalb der Burg über den Fluß, er hatte eine große Axt in der Hand, sein Eigentum; dann kam er zu der Burg, und es gelang ihm, die Axt oben in den Wall zu schlagen, und erhob sich dann am Schaft empor und kam so in die Burg; eilend suchte er Thorolf, aber er kam ihm nicht vor die Augen. Da sah Jakut, wie Thorolf grade aus seiner Opfergrube auftauchte; und er sprang aus der Burg, aber Jakut ihm nach. Jökuls Mannen verfolgten Thorolfs Gesellen, und da gab es wilde Hetzjagden. Inzwischen war Thorolf an ein Moor gelangt aufwärts am Fluß, und Jökul drang hinter ihm her. Aber als Thorolf sah, daß er nicht einweichen könne, da setzte er sich im Moore nieder und weinte; das heißt seitdem das Tränenmoor. Jökul trat zu ihm und schalt ihn einen Schurken und Bösewicht und einen Kerl ohne Mut. Jökul versetzte ihm den Todeshieb.



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Thorstein bestürmte die Burg, denn die Verbrecher waren zurückgekehrt . Zökul bub an zu laufen und drang in die Burg, und als jene, die in der Burg waren, das sahen, erschraken sie und sprangen vor ihm davon, zwei auf die Spitze der Landzunge, und da schlug er beide tot; der dritte sprang die Felsen hinab.

Nie, meinten die Leute, sei eine kühnere Fahrt gefahren worden, , als die Jökul da fuhr. Darauf zogen die Brüder heim und hatten dem Gau große Hilfe gebracht durch die Tötung Thorolfs Höllenhaut.


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