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Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


27. Die Ingimundssöhne teilen das Vatererbe

Nach der Tötung Hrolleifs und Ljots zogen die Brüder heim, und die Leute begrüßten sie froh. Ein wenig später sagte Thorstein zu seinen Brüdern: Ich denke, ich habe es verdient , mir ein Kleinod aus unserem Besitz zu wählen." Sie stimmten ihm zu. "Dann wähle ich den Hof am Tempel und das Land samt der Wirtschaft." Sie sprachen, das sei mehr als ein Kleinod und sehe unbescheiden aus. Thorstein sagte, alles das müsse zusammen bleiben, Land und Wirtschaft; — "aber wenn es auch etwas unbescheiden aussieht, so ist zu bedenken, daß unser Ansehen dann am größten ist, wenn wir recht einig sind, und zum anderen, wenn ich der Obmann bin. Es sind hier auch noch mehr Kostbarkeiten, und die gönne ich euch sehr gern." Da wurde geteilt; Högni ertaste das Schiff Renner, denn er war Kaufmann; Thorir Bocksarsch ertaste das Godord und Jökul den Sippen knauf. Er führte das Schwert



Thule-Bd.10-075 Gesch. aus dem w. Nordland Flip arpa

auf Spielen und Pferdethingen, 1 aber Thorstein trug es auf den Herbstthingen und Gerichtstagen; denn Jökul wollte es so. Solche Worte redete auch Thorir, obgleich er das Godard hatte, daß er Thorstein am meisten alle Ehren von Rechtshändeln gönne. Thorstein sprach: "Ich kann es leicht sehen, daß ihr, meine Brüder, mir in allen Dingen zu Ehren helfen wollt. Aber wenn ich mir auch den Hof erwählt habe, so gönne ich euch doch Einkünfte davon. Jetzt deucht es mir recht, daß wir unsere Plätze auf unseres vaters Hochsitz verlegen." Und das taten sie.

Thorstein wurde Häuptling über die Leute im Seetal, am Westerhaff, Vestrhop, und in allen Gauen, die sein Vater hatte. Er hatte ein Weib, die Gyda hieß, sie war Sölmunds Tochter, des Gudmundssohns; der war der Vater des Mordbardi. Damals galt es als ehrenvoll, sich mit den Seetalern zu verschwägern.

Jökul wohnte auf Zunge, Smid auf Schmiedshofen und Thorir Bocksarsch am Rinderhofe, das heißt jetzt am Vesperberge.


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