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Kapitel 

Fünf Geschichten aus dem Westlichen Nordland


Mit einer Übersichtskarte


Übertr. von W. H. Vogt u. Frank Fischer

Verlegt bei Eugen Diederichs in Jena 1914


24. Hrolleifs Flucht. Die Trauer der Söhne

Lassen wir das nun zunächst hingehen und erzählen etwas von Hrolleif. Er ging zu seiner Mutter und erzählte ihr die Geschichte. Sie sagte, niemand überlebe seinen Schicksalstag sagte, Ingimund habe lange des Lebens genossen. Mein Rat ist," sagte sie, " du flüchtest zunächst — denn die Blutnächte haben's am eiligsten —und komm wieder hierher, wenn ich hoffen kann, daß meine Anschläge Erfolg haben. Das aber kann ich nicht durchschauen, was stärker sein wird, Thorsteins Klugheit und Glück oder mein Zauber."

Darauf fuhr Hrolleif nach Norden zum Skagafjord und kam nach Sämundshalde. Sämund war gestorben, und Geirmund waltete der Güter; sein Bruder hieß Arnald. Geirmund Sagte nach Neuigkeiten; Hrolleif sagte, er könne das Ableben Ingimunds , des Bauern vom Tempel, vermelden. Geirmund erwiderte: "Da ist ein tüchtiger Mann geschieden. Aber was hat ibm den Tod gebracht:" Hrolleif sagte: " Er ward als Zielscheibe benutzt," und erzählte darauf den ganzen Vorgang.

Geirmund antwortete: "Ich sehe es, du bist der schlimmste Unglücksmann; hebe dich hinweg, du elender Schurke, und



Thule-Bd.10-070 Gesch. aus dem w. Nordland Flip arpa

komm niemals wieder her." Der aber sagte, er werde auf keinen Fall gehen " mag ich hier totgeschlagen werden dir zur Schande. Ich habe es nicht vergessen, daß mein Vater in deines vaters Mannschaft und Ingimunds gefallen ist; und dag dankt er dir und deinen Mannen." Geirmund erwiderte, dag treffe brave Männer, daß sie in der Schlacht fallen, — "und ausliefern werde ich dich, wenn Ingimunds Söhne kommen. Jener sagte, das habe er von ihm erwartet oder noch Schlimmeres . Er hielt sich da versteckt in einem Geräteschuppen.

Die Ing waren den Winter über daheim und saßen auf der niedrigeren Bank; zogen zu keinem Spiele oder Thinge und waren sehr niedergeschlagen. Als der Sommer nahe war, berief Thorstein seine Brüder zur Sprache und sagte: "Wir alle, denke ich, sind darin einig, daß es Zeit scheint, vaterrache zu suchen; aber das ist nicht ganz leicht. Mir deucht es recht, daß der, welcher einen Racheplan zu ersinnen weiß, ein Kleinod aus unserm Besitze auswählen soll." Sie sagten, das solle sein, — "und du bist von uns am besten dazu geschickt, um deiner Klugheit willen."


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